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Pirna E: nordwestl. des Ortes, am Südufer der Elbe, ca. 50 m östl. der Einmündung 'Kahrenweg' in die 'Braudenstraße' (alte Poststraße Dresden-Pirna), Sandsteinsäule, Benennung: 'Welsche Marter' (G. A. Kuhfahl, 1928) oder 'Tetzelsäule'
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Obertägige Maße: Höhe ca. 3 m, aus etwa sechs rechteckigen bzw. rundlichen Sandsteinsegmenten bestehende Stele mit umlaufender Steinbank. (Verf.)
Anm.: Angeblich bezeichne das Denkmal die Örtlichkeit, wo der deutsche Dominikaner und Ablassprediger Johann Tetzel (auch Dietze, Dietzel, Tetzell, Detzel, Thizell, geb. um 1460 oder um 1465 in Pirna oder Leipzig, gest. 11. August 1519 in Leipzig) predigte und Ablassbriefe verkaufte. Die Tetzel-Saga, gleich einer Wandersage, hat sich im Volksglauben einiger überregionaler deutscher Gebiete tief verwurzelt, wobei wirkliche Besuche des Predigers nirgenswo verbürgt sind, siehe zum Beispiel, Niedersachsen-Schöppenstedt, OT Sambleben-Tetzelsäule (Verf.)
Ang. G. A. Kuhfahl, Die alten Steinkreuze in Sachsen, Dresden 1928, S. 192: Dagegen steht die 'Welsche Marter', die auch 'Tetzelsäule' genannt wird, in Gestalt einer drei Meter hohen dicken Sandsteinsäule mit umlaufender Steinbank trotz mannigfacher Veränderung ihres Aufstellplatzes noch heute beim Bahnübergang westlich Pirna am Straßenrand der Dresdner Landstraße. Ihr Name wird nach dem Elbestädtchen Wehlen im Basteigebiet als 'Wehl'nsche Marter gedeutet und mit einem Raubzug des Wehlener Schloßherrn Hans v. Clumme gegen das Dorf Heidenau im Jahre 1460 in Verbindung gebracht, bei dem der Vorwerksverwalter mit Frau und Tochter erschlagen wurde (Meiche im Neuen Archiv für Sächs. Geschichte und Altertumskunde XL, H. 1 / 2, S. 196)
Ang. Lit. H. Torke, 1990: Des weiteren befanden sich an der genannten Straße (Poststraße, alte Straße zwischen Dresden und Pirna) zwei Martern. Die Meilenblätter weisen eine 'Marter-Säule' nordwestlich vom Dorfe Mügeln aus, sowie eine Marter, genannt 'der Marter', kurz vor der Stadt Pirna gelegen. Mit letzterer kann eine Steinsäule gemeint sein, die nach mehreren Umsetzungen nunmehr an der Elbe, wo die Fabrikstraße auf das Hochufer stößt, Aufstellung gefunden haben. Diese Säule wird im Zusammenhang mit dem in Pirna durch Tetzel betriebenen Ablaßhandel 'Tetzelsäule' bezeichnet (F. Theile, Der Brauden und die Welsche Marter oder Tetzelsäule, in: Über Berg und Tal, Bd. 3, 1887, S. 121-122), jedoch ist eine solche Deutung nicht gesichert. (Textkopie)
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Horst Torke, Alte Steinkreuze zwischen Dresden, Pirna und Sächsischer Schweiz, Schriftenreihe des Stadtmuseums Pirna, H. 1 (2. überarb. Aufl.) Pirna 1990, Nr. 69, S. 20, 48
Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Bildstöcke und Wegkreuze im Landkreis Sächsische Schweiz - Osterzgebirge, Tetzelsäule, Braudenstraße, daraus: Fotokopie, Urheber: 'Norbert Kaiser' (Eig. werk) Liz.-Nr. CC BY-SA 3.0
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Pirna F: südwestl. Stadtgebiet, 'Dippoldiswalder Straße' Einmündung 'Postweg', Martersäule, Benennung: 'Welsche Marter'
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Obertägige Maße: Höhe 2,15 m, Br. 0,42, T. 0,42, Bildstock oder Betsäule aus Sandstein mit markant gefasten Kanten, vermutlich fehlendes Kopfteil unbekanntem Aussehen (Verf.)
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Ang. Lit. H. Torke, 1990: In den ältesten Pirnaer Stadtbüchern taucht mehrmals die Erwähnung einer 'welschen Marter' bei Pirna auf. So wird 1466 'eyne halbe hufe acker' genannt, 'bey der welschen martir gelegen' (Staatsarchiv Dresden, Loc. 9901, Stadtbuch Pirna, Nr. 2, Bl. 14b). 1521 ist die Überlassung eines Ackers 'am feistenberg gelegen nidewendigk der wellischen marter' beurkundet worden (Staatsarchiv Dresden, GB Pirna, Nr. 63, Stadtbuch Nr. 4, Bl. 114a) und 1548 wird nochmals ein acker 'bey der welsche Marter am Egelsehe gelegen' (Staatsarchiv Dresden, GB Pirna, Nr. 65, Bl. 231a - ein Egelsee befand sich zu früherer Zeit zwischen dem jetzigen Friedhof in Pirna und dem Sportplatz der BSG Chemie Pirna) ausgewisen. Aus den in den Urkunden gemachten Lagebeschreibungen ist zu entnehmen, daß die Marter mit einer Steinsäule identisch sein muß, die an der Einmündung des Postweges in die Dippoldiswalder Straße steht. Die früher und noch von Kuhfahl geäußerte Vermutung, daß mit 'Welsche Marter' die Steinsäule an der Elbe nahe der Gottleubamündung (Tetzelsäule) gemeint sei, erweist sich als nicht zutreffend. Auf dem Meßtischblatt Pirna, Ausgabe nach 1930, ist die Säule am Postweg mit der Bezeichnung 'Welsche Marter' angegeben und damit dem urkundlichen Nachweis entsprochen worden. Die Säule gleicht in der äußeren Form annähernd der Betsäule bei Seitenhain wie auch anderen Steinsäulen in Pirnas Umgebung. Eine Deutung des Namens 'Welsche Marter' gab A. Meiche, der den Stein als Sühnezeichen für einen 1460 erfolgten mörderischen Überfall auf den Vorwerkspächter von Heidenau durch den Schloßherrn von Wehlen ansah (A. Meiche, Histor.-Topographische Beschr. der Amtshauptmannschaft Pirna, Dresden 1927, S. 373). (Textkopie) Horst Torke, Alte Steinkreuze zwischen Dresden, Pirna und Sächsischer Schweiz, Schriftenreihe des Stadtmuseums Pirna, H. 1 (2. überarb. Aufl.) Pirna 1990, Nr. 73, S. 10-11 m. Abb. 63 (Kopie)
Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Bildstöcke und Wegkreuze im Landkreis Sächsische Schweiz - Osterzgebirge, Welsche Marter, Dippoldiswalder Straße Ecke Postweg, m. foto
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Struppen, Lkr. Sächsische Schweiz - Osterzgebirge, im Stadtmuseum Pirna, 'Klosterhof Nr. 2', Kreuzstein
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Maße: (aktuell unbekannt), rechteckige Sandsteinplatte; auf vertiefter, gerahmter Fläche ein Vortrage- oder Vorhaltekreuz, das in Halbkreisbogen ausläuft im Relief; das gleicharmige Kreuz mit Balkenerweiterung eine Spielart der griechischen Kreuzform; imgrunde die klassische Darstellung eines Kreuzsteines - das Christuskreuz auf dem Hügel Golgatha (Verf.)
Ang. Lit. Horst Torke, 1990: Ein ähnlich gestalteter Stein (s. Kreuzstein Ottendorf) ist vor dem zweiten Weltkrieg in Struppen geborgen und in das Stadtmuseum Pirna gebracht worden. Obwohl in beiden Fällen eine Verwendung als Grabstein nicht ersichtlich ist, kann andererseits die frühere Bestimmung der Steinplatte im Sinne eines mittelalterlichen Seelgerätes auch nicht mit Sicherheit festgestellt werden. (Textkopie)
Horst Torke, Alte Steinkreuze zwischen Dresden, Pirna und Sächsischer Schweiz, Schriftenreihe des Stadtmuseums Pirna, H. 1 (2. überarb. Aufl.) Pirna 1990, Nr. 83, S. 57 m. Abb. 68 (Kopie)
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