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vier Questenberger Steinkreuze, von denen drei noch vorhanden sind, standen einst zusammen auf einer kleinen Anhöhe ggü. der ehem. Försterei, zwischen Straße und der Nasse, im südl. Teil des Dorfes; etwa um 1740 erfolgte die Versetzung aller Kreuze unmittelbar vor die Försterei; zwei Kreuze, A u. C, wurden um 1850 als Grenzmale nordwestl. des Ortes an der Grenze des Gemeindewaldes mit dem Staatsforst aufgestellt, wovon eine Separationskarte aus dem Jahre 1863 zeugt, in der sie als schon vorhandene Grenzzeichen in Kreuzform 120 m voneinander eingezeichnet sind; ein viertes Kreuz, vermutlich ebenfalls als Grenzzeichen verwendet, war bereits 1863 arg verstümmelt und nicht mehr als Kreuz zu erkennen, worauf es ausging; nach der Überlieferung sollen am alten Platze ein schwedischer Rittmeister mit seinen drei Bediensteten überfallen, getötet und begraben worden sein; 1950 wurde von dieser Stelle berichtet, dass hier zwei schwedische Offiziere begraben liegen |
Obertägige Maße: Höhe 0,80 m, Br. 0,44, T. 0,16, das Steinkreuz lat. Form aus Karbonsandstein weist Unsymmetrie auf, indem die Kreuzarme in unterschiedlicher Höhe gesetzt sind und auch in der Breite differieren; das Denkmal stand zwischenzeitlich nordwestl. des Ortes im sog. Streitwinkel, an der Grenze des Gemeindewaldes mit dem Staatsforst, ca. 120 m östl. von Objekt C; hier wurde es 1955 beim Holzrücken zerbrochen und zunächst durch Bodendenkmalpfleger Alfred Schneider geborgen und sichergestellt; nach Reparatur 1979 durch das Landesm. für Vorgeschichte Halle wurde das Kreuz 1980 in der Grünfläche ggü. der Försterei aufgestellt (s.u. Kopie) |
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Obertägige Maße: Höhe 0,72 m, Br. 0,70, T. 0,16, das Steinkreuz, Mordkreuz genannt, aus Karbonsandstein weist arge Auswitterung auf und dürfte einen durch Abbruch verkürzten Schaft besitzen; das Kreuz wurde 1965 um ca. 2 m zurückversetzt, direkt an die Hofmauer; s.u. Foto aus 1920 südl. des Einganges der Försterei; dieses Kreuz ist mit einer besonders tragischen Ortserinnerung verbunden: der Sedantag, 2. Septemb., wurde auch 1873 von den Dorfburschen durch Gewehrschiessen festlich begangen; doch als ein Gewehr nicht losging stieß es der Eigentümer kräftig auf das Steinkreuz auf, worauf es explodierte; ein Eisenstück traf ein in der Nähe stehendes junges Mädchen (Anna Tolle) so unglücklich am Kopf, dass es auf der Stelle tot war; aufgrund dieses Vorfalles bestimmte der Fürst von Stolberg, dass das Kreuz stets an der Unglücksstelle zu verbleiben habe |
Questenberg, C: an Grenze Gemeindewald-Staatsforst, s.o. (derzeit kein aktuelles Foto verfügbar) |
Quellangaben: Lit.: Hinweistafel vor Ort nach örtl. Archiven, daraus: Kopien, 1. Walter Saal, Steinkreuze und Kreuzsteine im Bezirk Halle, Halle 1989, S. 37, 41 m. Abb. 139, 140, 141, daraus: 2. R. Krieg, Die Steinkreuze am und im harz, Magdeburg 1922, S. 38-39, 113-115, 139-141, 3. F. Schmidt, 1928 u. 1941, Die Sagen des Kreises Sangerhausen/Flurnamen in Nordthüringen, Sangerhausen 1928/1941, 4. K. Th. Weigel, Von Steinkreuzen und Sühnesteinen im Harz, Magdeburg 1931, S. 180-182, 5. W. Kunze, Von Steinkreuzen in Feld und Wald, Aschersleben 1936, S. 29-33, 6. Köber, Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, Erfurt 1960, 7. M. Schröter, Die Steinkreuze und Kreuzsteine im Kreis Sangerhausen, Sangerhausen 1977, S. 15-17; W. Saal, Steinkreuzsagen aus Sachsen-Anhalt, Merseburg 1992, Das Mordkreuz von Questenberg, S. 27-28 |
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