steinkreuz raasdorf foto von kurt martin  1972 andere seite

Oelsnitz, OT Raasdorf, Vogtlandkreis, ca. 1,6 km nordöstl. des Ortes, an der Kreuzung des alten Weges nach Arnoldsgrün mit dem alten Ortsverbindungsweg Zaulsdorf-Tirschendorf bzw. Willitzgrün, am Waldrand (‘Zaulsdorfer Straße’ aus dem Ort folgen, an der Weggabel kurz nach Ortsausgang rechts halten und Fahrweg zum Standort folgen), Steinkreuz (fragmenthaft)

Obertägige Maße: Höhe 0,84 m, Br. 0,43, T. 0,26, das Steinkreuz aus Granit ist durch Verwitterung und Beschädigung derartig abgearbeitet und verstümmelt, dass sich die ursprüngliche Kreuzform nur noch erahnen lässt, doch ist auch von einer sehr einfachen Steinmetzarbeit auszugehen, wobei die Kreuzform nur durch plumpe Ausrundungen geschaffen wurde, Indiz auf ein sehr hohes Alter des Kreuzes; noch um 1972 (s. Foto mittig) waren auf der Vorderseite zwei linear eingetiefte, parallel senkrecht verlaufende Rillen zu erkennen - die vermutlichen Reste einer einstigen Schwertdarstellung (Verf.); im Ort hält sich die Sage von einem hier begrabenen französischen General oder Soldaten, im Grunde eine typische Überlieferung, die auf ausgegangenes Volkswissen schliessen lässt; über dieses Phänomen schreibt z. B. Heinrich Riebeling in seinem Handbuch ‘Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen’ (Dossenheim / Heidelberg 1977, S. 15) folgendes: ‘Das fast völlige Aussterben der Altbevölkerung im 30-jährigen Krieg hat im Volk jede Erinnerung an die einstige Errichtungsursache der Kreuze ausgelöscht. Geblieben ist die Vorstellung von einem unheimlichen Geschehen, das mit den Kreuzen in Verbindung gebracht wird. Die meisten Steinkreuzsagen sind Erklärsagen, die die Setzung des Kreuzes begründen wollen und die gelegentlich von Ereignissen in jüngster Zeit inspiriert sind, die im Volke noch lebendig waren’; nach Lit. G. A. Kuhfahl, 1928, zeigen sich am Kreuz zuweilen geheimnisvolle Lichter (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. Dr. G. A. Kuhfahl, Die alten Steinkreuze in Sachsen, Dresden 1928, S. 220/181/187, Nr. 202 m. Abb. 123 u. Nachtrag zum Heimatschutzbuch von 1928 (1936), S. 41, Nr. 217, 2. Paul Apitzsch, Wo auf hohen Tannenspitzen, Oelsnitz / Plauen 1932, S. 120 (Foto mittig von Kurt Martin, Auerbach / V. von 1972)

c.2006

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