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Rednitzhembach, Lkr. Roth, A: südl. Ortsrand, ca. 100 m westl. der Straße nach Pfaffenhofen an einer Waldecke (günstig erreichbar: am Südrand des Kreisels St. 2409 (REWE-Markt) ist dem abgehenden Weg in südwestl. Richtung entlang des Waldrandes ca. 230 m bis zum Standort zu folgen), Steinkreuz, Benennung: 'Metzgerkreuz'

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), breitflächiges Steinkreuz aus Sandstein auf abgesetzter quadratischer, nicht originaler Sockelplatte verankert, im Kreuzungsfeld ein geschäftetes nach rechts gerichtetes (verändertes) *Beil (Verf.)

'Das Metzgerkreuz bei Rednitzhembach ist ein historisches Steinkreuz bei Rednitzhembach im mittelfränkischen Landkreis Roth in Bayern. Das Sühnekreuz steht etwa 850 Meter südwestlich der Gemeinde Rednitzhembach. Es befindet sich dort zwischen der Staatsstraße St 2404 und dem Talgrund der Rednitz. Es steht dort westlich einer Forststraße direkt am Waldrand. Das Kleindenkmal steht auf einem neuzeitlichen Sockel, besteht aus Sandstein, hat Bearbeitungsspuren und ist mäßig stark verwittert. Es hat die Abmessungen 99 × 87 × 30 cm. Der rechte Arm ist durch Abschläge abgerundet. Im Kreuzungsfeld befindet sich ein modernes Fleischerbeil, welches erst bei der Restaurierung im Jahr 1992 ergänzt wurde. Das Kreuz stammt ursprünglich wohl aus dem 15. Jahrhundert. Laut Schwabacher Schulbücher wurde das Kreuz 1945 durch einen Gewehrschuss beschädigt. Vor der Restaurierung stand das Kreuz sehr schief. 1992/93 wurde es (über)restauriert und dabei auf den heutigen Sockel gestellt. Sage 1: Es soll hier im Mittelalter zu einem Mordfall gekommen sein, bei dem ein Metzger, der Steinhauer im nahen Steinbruch mit Lebensmitteln versorgte, ausgeraubt und getötet wurde. Sage 2: Im 15. Jahrhundert gerieten hier zwei Metzgerburschen in Streit und verstarben beide an diesem Ort' (wikipedia.org-wiki-Metzgerkreuz-bei-Rednitzhembach)

*Beil (Warnzeichen, Strafvollzug)
Darstellungen von Beilen (Richtbeil) sind bereits aus den Bilderhandschriften des sog. Sachsenspiegels bekannt, ein noch heute bedeutendes Rechtsbuch in deutscher Sprache aus dem 13. Jahrhundert (1220-1235), wo erhobene und fallende Beile mit Richtblock Körperstrafen wie das Handabschlagen warnend anzeigen. Diese Strafe wurde schon am Anfang des 9. Jahrhunderts bei Störung des Kirchen- oder Gerichtsfriedens angedroht, im Mittelalter war es die häufigste Strafe für gewaltsame Friedensstörungen ohne Todesfolge wie Körperverletzung - "Wer Frid nit halt, die Hand verfalt" (Wer keinen Frieden hält wird seine Hand verlieren - Strafvollzugsspruch auf einem Deckengemälde: Schloss Altshausen, Torgebäude, Quelle: wikipedia.org-wiki-Richtbeil-Strafvollzug).    
Beildarstellungen kommen wohl von daher auch auf mittelalterlichen Steinkreuzen und Kreuzsteinen vor, die Gerichtsstätten (Zehntgerichte) mit dem dazugehörenden Gerichtsfriede der jeweils ansässigen Grundherrschaften angezeigt haben werden. Sie variieren jedoch in Form, Anordnung bzw. Ausrichtung und Anzahl, wobei sich speziell die Form bei Zehntgerichten (Schöffengerichte) nach den teilnehmenden Schöffen der einzelnen Berufszünfte richtete, wie z.B.: Tischlerbeil-Tischler, Wiesenbeil-Wiesenbauer, Hackbeil-Metzger, Handbeil-Zimmermann, Grubenbeil-Bergmann. Die Ähnlichkeit zur jeweiligen Berufszunft entwickelte bzw. nährte den Sagenschatz des Volksmundes - wie z.B. das 'Metzgerkreuz' (Verf. frei nach S. Altensleben 2023)   

Quellangaben: Lit.: 1. Stephan Altensleben, Rätselhafte Steinkreuze - Die Entdeckung ihrer wahren Bedeutung, Langenweißbach 2023, S. 147, Abbildungen auf Kreuzen: Warnzeichen, Internet: 1. wikipedia.org-wiki-Liste der Steinkreuze im Landkreis Roth: Metzgerkreuz bei Rednitzhembach, Steinkreuz, 1992 renoviert und weist seitdem ein Fleischerbeil auf, Sandstein, 99:87:30, 15. Jahrhundert m. Foto v. 15.11.2014 (Kopie), Urheber: 'Derzno' (Eig. Werk) Liz.-Nr. CC BY 3.0

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Rednitzhembach B: nördl. Ortsrand, etwa am Ende des ausgebauten 'Schaftnacher Weg', ostseitig, ca. 50 m nördl. der Einmündung 'Forellenweg' bzw. südl. am Gelände des Tennisclub Rednitzhembach, Steinkreuz (Nachbildung), Benennung: 'Hafnerskreuz'

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), moderne Nachbildung (Verf.)

Das Hafnerkreuz in Rednitzhembach ist das Replikat eines historischen Flurdenkmales in der mittelfränkischen Gemeinde Rednitzhembach in Bayern. Das Steinkreuz befindet sich am nördlichen Ortsrand der Gemeinde Rednitzhembach. Das moderne lateinische Kreuz steht dort in einem Grünstreifen zwischen einem Lärmschutzwall der Bundesstraße B2 und der Ortsstraße „Schafftnacher Weg“. Das Kleindenkmal besteht aus Sandstein, ist kaum verwittert und hat die Abmessungen 110 × 90 × 17 cm.
Standort. Dem Namen nach erinnert es wohl an den Tod eines Hafners (Töpfer). In früheren Zeiten zogen Pfannen-, Hafen- und Topfflicker, Messer- und Scherenschleifer mit Handwagen von Dorf zu Dorf. Man vermutet einen Überfall mit Todesfolgen. Bei dem Kreuz handelt es sich um das Replikat aus dem Jahre 1975 eines abgängigen historischen Sühnekreuzes. Vom ursprünglichen Kreuz war nur noch ein Torso vorhanden, der beim Bau der B2 verschwunden ist. Das neue Kreuz wurde zweimal versetzt und steht seit 2014 an seinem heutigen Standort. Wann und warum genau das abgängige, historische Kreuz aufgestellt wurde, ist nicht überliefert (wikipedia.org-wiki-Hafnerkreuz-in-Rednitzhembach)

Quellangaben: Lit.: Internet: 1. wikipedia.org-wiki-Liste der Steinkreuze im Landkreis Roth: Hafnerkreuz in Rednitzhembach, Steinkreuz, Replikat von 1975, mehrfach versetzt, Sandstein, 110:90:17, 1975 m. Foto v. 8.5.2020 (Kopie), Urheber: 'Derzno' (Eig. Werk), Liz.-Nr. CC BY-SA 4.0

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