Reichenbach (Oberlausitz), A: OT Niederreichenbach, Lkr. Görlitz, westl. von Reichenbach, nördl. der ‘Weißenberger Straße’ (S 111, Schöps), unmittelbar nordöstl. der Anschlussstelle B 6 (kleines Straßenstück, an dessen östl. Ende das Steinkreuz in einem Rondell steht), Steinkreuz |
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Obertägige Maße: Höhe 0,74 m, Br. 0,64, T. 0,24, das Steinkreuz aus Granit, dessen linker Kreuzarm nur noch im Ansatz erhalten ist, kann wohl der Gruppe der Tatzenkreuze zugeordnet werden, deren Hauptmerkmal die markant nach außen verbreiterten Enden sind; es zeigt auf der Vorderseite die tief eingehauene Darstellung eines auf der Spitze stehenden Schwertes, im Grunde das Symbol des mittelalterlichen Hochgerichtes s. Einf. (Verf.); das Denkmal stand vorher tief eingesunken nahe westl. des heutigen Platzes, im Bereich des Abzweiges nach Borda, an der Straße Reichenbach-Weißenberg und wurde durch Regulierung der Straße im Herbst 2005 an den heutigen Standort versetzt; hinsichtlich des tiefen Standes des erst kürzlich hier aufgestellten Steinkreuzes liegt es nahe einen durch Abbruch verkürzten Schaft zu vermuten (Verf.) |
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Ang. Lit. G. Müller-H. quietzsch, 1977: |
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Nordwestlich vom Ort, nördlich an der Straße Reichenbach-Schöps, 40 m östlich vom Wegeabzweig nach Borda, an der Feldseite des Straßengrabens. 1 Steinkreuz. Kopf, Arme und Schaft zur Kreuzung zu verjüngend. Granit. OSO-WNW (Ausrichtung). SSW-Seite, im Kopf beginnend und auf den Schaft reichend, eingehauen: Schwert - Parierstange in Armhöhe, nur Klingenansatz sichtbar, übrige Klinge im Boden. Höhe: SSW-Seite 49 cm, NNO-Seite 70 cm, Breite: 79 cm, Stärke: 23 cm. OSO-Arm alt stark abgeschlagen, Kreuz schief zur Straßenseite geneigt und tief eingesunken. Feldbau, tief eingesunken. Geschützt seit 26. 6. 1970. Sage: Überfall auf katholischen Pfarrer. In der Literatur unter Borda geführt. Altbekannt. (Textkopie Lit. G. Müller-H. Quietzsch, 1977) |
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Quellangaben: Lit.: 1. Gerhardt Müller-Harald Quietzsch, Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachsen, Inventar Bezirk Dresden, Berlin 1977, S. 167-168, Nr. 99 Nieder - Reichenbach, Ot. von Reichenbach, Kr. Görlitzer-Land, Mbl. 4854 (56), S 21,4 / O 14,8 m. Abb. 124 (Kopie), daraus: 2. H. Lutsch, Verzeichnis der Kunstdenkmäler der Provinz Schlesien, Reg.-Bez. Liegnitz, Breslau 1891, S. 732, 3. M. Hellmich, Steinerne Zeugen mittelalterlichen Rechtes in Schlesien, Liegnitz 1923, S. 24 m. Abb. 9, 4. O. Herr, Steine am Wege, Görlitz 1929, S. 7 m. Abb. 4, 5. Die Heimat (Beil. zum Görlitzer Anzeiger), 1930, Nr. 29, S. 114, 6. H. Naumann, Alte Steinkreuze und Kreuzsteine, in: Niederschlesische Heimatblätter, Beil. zu Görlitzer Nachrichten, 1934, Nr. 28, S. 110-111 |
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Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Bodendenkmale in Reichenbach, OT Niederreichenbach, besonderer Stein, Steinkreuz, Spätmittelalter, nordwestlich des Orts, nördlich an der Straße von Reichenbach nach Schöps, Schwerteinzeichnung, Schutz seit 26. Juni 1970, m. Abb., 2. ...loebaufoto.de-reichenbach, Betreiber Peter Emrich, Löbau, daraus Foto |
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In den Hussitenkriegen wurde Reichenbach zur Jahreswende 1430/31 von einem 8.000 Mann starken Heer unter Prokop dem Großen belagert. Der Ort wurde niedergebrannt, jedoch konnten sich die Bewohner innerhalb der von einer Wehrmauer umgebenen Stadtkirche St. Johannis verschanzen und erfolgreich verteidigen. Die getöteten Hussiten wurden unterhalb des Töpferbergs (284 m) verscharrt, weswegen diese Stelle bis heute Ketzergrube genannt wird. Ein Tor in der Wehrmauer der Kirche, durch das einige Belagerer eingedrungen sein sollen, heißt seither Hussitentor. 1580 fiel die Gutsherrschaft Reichenbach von den Herren von Gersdorff an die Familie von Warnsdorf. Mehrmals durchquerte Napoleon den Ort, wobei er jeweils beim Apotheker der Stadt Quartier nahm. An der Außenwand der alten Apotheke weist eine Gedenktafel darauf hin. Beim Gefecht bei Reichenbach am 22. Mai 1813 mussten sich die Franzosen den Russen geschlagen geben. Im Zuge der staatlichen Neuordnung nach dem Wiener Kongress wurde die neue sächsisch-preußische Grenze zwischen Reichenbach und das benachbarte Sohland a. R. gelegt und die Stadt gehörte ab 1816 zum Landkreis Görlitz in der preußischen Provinz Schlesien. (Textkopie: Quelle: ...wikipedia.org-wiki-reichenbach-geschichte) |
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in Bezug auf diesen geschichtlichen Hintergrund existieren im Stadtgebiet von Reichenbach drei weitere Memorialsteine - (v. l.) der ‘Hussitenstein’, der die Örtlichkeit der sog. ‘Ketzergrube’ bezeichnet (südöstl. Stadtrand, kurz nach den letzten Anwesen der ‘Töpferstraße’ rechtwinkelig abzweigenden Weg nach Südwest ca. 80 m folgen und dann bergauf, Richtung Südost - Mühle zum Standort); weiter in Richtung Mühle nahe des Weges befindet sich der Gedenkstein an die Schlacht vom 22. Mai 1813 mit der verblassten Inschrift: ‘ Zur Erinnerung an die Schlacht bei Reichenbach am 22. Mai 1813’; schliesslich bezeichnet der ‘Napoleonstein’ etwa die Stelle, wo Napoleon Bonaparte diese Schlacht leitete, er befindet sich im nördl. Winkel des Niederreichenbacher Parkes (Niederhofpark an der Weißenberger Straße / S 111 bzw. Niederhof) (Verf.) |
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Quellangaben: Lit.: |
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Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Kulturdenkmale in Reichenbach: Hussitenstein, Töpferberg (an der Ketzergrube), Um 1930, Ortsgeschichtlich von Bedeutung, ID 09268711, daraus: Fotokopie, Urheber: ‘Buedner’ (Eig. Werk) Liz.-Nr. CC BY-SA 3.0; Gedenkstein, Töpferberg, 1913, Inschrift: „Zur Erinnerung an das Gefecht bei Reichenbach am 22. Mai 1813, Verschönerungsverein 1913“, ortsgeschichtlich von Bedeutung, ID 09268734, daraus: Fotokopie, Urheber: ‘Klotzher’ (Eig. Werk) Liz.-Nr. 3.0; Napoleon-Gedenkstein, Weißenberger Straße (Niederhof), Um 1900, Ortsgeschichtlich von Bedeutung, ID 09268738, daraus: Fotokopie, Urheber: ‘Klotzher’ (Eig. Werk) Liz.-Nr. CC BY-SA 3.0 |
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