standort eschtalsperre remscheid

Remscheid (kreisfr.) nordöstl. Uferzone der Eschbachtalsperre, oberhalb der alten Heerstraße Köln-Lennep-Dortmund (Jakobsweg) nach ca. 30 m am abzweigenden Fußweg zur ehem. Hofstätte Birgden (‘Iskersteeg’, erreichbar über Wanderweg A3R, der an der Straße zwischen den Ortsteilen Birgden I und Buchholzen auf der Höhe ggü. eines Parkplatzes hinab zur Talsperre führt) Steinernes Kreuz 

detail hinweistafel
steinkreuz remscheid detail inschrift

Obertägige Maße: Höhe 1,60 m, Br. 0,50, T. 0,20, das Steinkreuz aus Sandstein lat. Form geht ausgerundet in eine quaderförmige Basis über und zeigt auf einer Seite eine eingehauene kaum mehr entzifferbare Inschrift, die wie folgt wiedergegeben wird: ‘Bitte für die Seele des Herrn Josef Weizels, dessen Überfall dieses Kreuz gesetzt ist, zum Gedächtnis an den 17. Oktober im Jahre des Herrn 1554’

nach der Überlieferung (Lit. Otto Schell, 1897) ist der genannte Geldbote am Platze von zwei Räubern beraubt und erschlagen worden; sterbend soll er vorbeifliegenden Krammetsvögel (Wachholderdrosseln) zugerufen haben sie mögen ihn rächen; die Mörder zogen weiter nach Born und kehrten in einem dortigen Wirtshause ein; alsbald versammelten sich zahlreiche Krammets am Wirtshaus und einer der Mordgesellen sagte: ‘die verraten uns nicht mehr’, der Wirt vernahm die Worte und veranlasste die Festnahme der beiden, die dann in Köln angeblich hingerichtet worden sind

früher soll an der Örtlichkeit jeweils am Pfingstmontag in der Frühe die ‘Steinern-Kreuzer-Kirmes’ zelebriert worden sein, im Volksmund ‘Stienernen-Krützer-Kermße’ wobei Historiker vermuten, dass deren Ursprung aus einer Gedächtnisfeier für den ermordeten Josef Weizels hervorgeht; in Bergisch Born gab es lange die Zeit die Krammetsvogel-Kirmes, später gleichnamige Festtage (Verf.)

Quellangaben: Lit.: Stadt Remscheid: Stadtarchiv und Stadtforstamt Remscheid, Hinweistafel vor Ort, Internet: 1. ...bergisches-wiki.de-steinernes kreuz, 2. bergisch-born.de-steinernes kreuz (Ang. Otto Schell, 1897)

kopie li. w. brockp. 1963
gedenkstein dietrich von mallinckrodt
standort haus mallinckrodt

Herdecke, OT Ende, Ennepe-Ruhr-Kreis, Haus Mallinckrodt, nordseitige Giebelwand des östl. Traktes des Anwesens, unter einem Fenster (Haus Mallinckrodt ggü. der Ortschaft Wengern exponiert auf der Höhe des östl. Ruhrtales) ‘Gedenkstein Dietrich von Mallinckrodt’

Maße: Höhe 1,38 m, Br. 0,65, T. sichtbar 0,05, die kuppelförmig gestaltete Kreuzsteinplatte aus Ruhrsandstein zeigt oben auf vertiefter Rahmenfläche im Relief ein gleicharmiges Balkenkreuz mit eingekehlten Enden, darunter das Familienwappen derer von Mallinckrodt - drei im Winkel zueinander gestellte Blätter; die interpunktierte Inschrift, im unteren Teil eingeritzt, wird nach Lit. Brandstätter wie folgt gelesen:

‘Ao 1594 / AM 16 / IVUNNIE ISTH / DER EDLER UND ERNVES / TER DIETRICH VON / MALLINCKRODT DURCH / SEINES BRUDERS HER / MAN VAN MALLINCKRODT H. N. HANS / GEILAHT ERBARMLICH / UND UNSCHULDIG ... ‘

Text Lit. W. Brockpähler: ‘Dietrich von Mallinckrodt lebte seit langem in Feindschaft mit seinem Bruder Hermann und dessen Söhnen Bernd und Johann. Ursache waren Besitzstreitigkeiten. Am 16. Juni 1594 kam es zwischen Dietrich und Johann auf der Ochsenkamp-Weide beim Hause M. zu Tätlichkeiten. Dietrich verwundete seinen Neffen durch einen Schuß und dieser seinen Onkel mit einem Jagdspieß am Kopfe. An den Verletzungen starben beide, Dietrich am folgenden, Johann am übernächsten Tage. Am Orte des Geschehens wurde ein Gedenkstein gesetzt. Nachdem 1828 die Kunststraße erbaut worden war, die unmittelbar an dem Stein vorbeiführte, wurde er mehrmals beschädigt und darum 1891 nach Haus M. gebracht und im Garten nahe bei dem Haus aufgestellt. Kurz nach 1933 wurde der Stein auf der Terrasse in die Hauswand eingemauert’

Quellangaben: Lit.: 1. Wilhelm Brockpähler, Steinkreuze und Kreuzsteine in Westfalen, Münster 1963, S. 82-83 m. Abb. 107, daraus: 2. E. Brandstätter, Jahrbuch des Vereins für Orts- und Heimatkunde in der Grafschaft Mark, Bd. 9, 1896, S. 24, 3. Rudolf Buschmann, Wetter 1901, S. 47, 4. Urkundenbuch der Familie von Mallinckrodt, Bd. 2, Bonn 1911, S. 82 m. Abb. Tafel 20

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