kopie lit. b. losch 1981

Riedlingen, Lkr. Biberach, A: nordwestl. Stadtgebiet, 'Gammertinger Straße Nr. 33', Bereich Kreisel 'Ziegelhüttenstraße', Steinkreuz, Benennung: 'Schwedenkreuz'

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), Steinkreuz lat. Form aus Kalktuff mit markanter geradliniger Schafterweiterung (Verf.)

Ang. B. Losch, 1981: 'Standort: TK 7822 Riedlingen R 35000 H 35320. Im Nordwesten der Stadt an der Kreuzung der Straßen nach Altheim und Grüningen. Gammertinger Straße 33. Beschreibung: Kalktuff. Am Schaftansatz repariert. Maße: Höhe 1,35 m, Br. 1,05, T. 0,32-0,35. Form: Schaft setzt breit an und verbreitert sich stark. Armunterseiten nach außen leicht angehoben; verschieden hoch angesetzt. Querbalkenlänge betont. Tiefenmaß nimmt nach unten zu. Datierung: ca. 16. Jh. Volkstümliche Überlieferung: Benennung: 'Schwedenkreuz' (Textkopie B. Losch 1981)

Quellangaben:  Lit.: 1. Bernhard Losch, Sühne und Gedenken - Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S. 315, Riedlingen I m. Abb. 537 (Kopie), S. 68, 2. Bernhard Losch, Steinkreuze in Südwest-Deutschland, Volksleben 19, Tübinger Verein für Volkskunde e.V. Tübingen, Magstadt 1968, S. 9/35 (...In größerer Zahl stehen Kreuze mit Fußverbreiterung im Gebiet der Donau zwischen Ulm und Riedlingen ...)

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Riedlingen B: nordöstl. Ortsrand, ostseitig der B 312 Richtung Daugendorf auf einem Hügel bei einer Linde (günstig erreichbar: zwischen der B 312 und dem DRK-Ortsverein, 'Zwiefalter Str. 66', ist dem Weg parallel zur Bundesstr. ca. 400 m nach Norden zum Standort zu folgen), Steinkreuz, Benennung: 'Schweden'- oder 'Römerkreuz'

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), arg beschädigtes Steinkreuz aus Kalktuff, Kopf und rechter Arm fehlen (Verf.)

Ang. B. Losch, 1981: 'Standort: TK 7822 Riedlingen R 35810 H 36400, Flst. 372. Rechts an der B 312 Richtung Daugendorf, auf einem Hügel bei einer Linde. Beschreibung: Kalktuff. Kopf und rechter Arm fehlen, linkes Armende beschädigt. Maße: Höhe 0,50 m, Br. 0,50, T. 0,37. Form: Schaft breit angesetzt und verbreitert. Datierung: ca. 15./16. Jh. Evtl. Sühnekreuz von 1534 (vgl. Übersicht). Volkstümliche Überlieferung: 'Schwedenkreuz', unter dem Soldaten begraben sein sollen, 'Römerkreuz' (Textkopie B. Losch 1981)

Übersicht: '4. Georg Ungemuth von Daugendorf (Gemeinde Riedlingen) schloß 1534 mit der Witwe des Mathias Strang, den er umgebracht hatte, folgenden Sühnevertrag: Der Täter durfte nicht mehr in Daugendorf wohnen; er hatte sechs Messen lesen zu lassen, bei welchen er öffentlich zum Opfer gehen mußte mit einer einpfündigen angezündeten Kerze in Begleitung von sechs weiteren Personen mit angezündeten Kerzen, außerdem mußte er sechs Pfund Kerzen an die Hinterbliebenen spenden. Nach den Messen mußte der Täter am Grab niederknien, beten und Brot an die Armen austeilen. Am Tatort mußte er ein fünf Schuh hohes steinernes Kreuz aufrichten. Der Witwe und den Kindern mußte er 50 Gulden bezahlen. Nach Erfüllung der Auflagen sollte der Totschlag in ewige Vergessenheit gestellt werden' (Textkopie B. Losch 1981)  

Quellangaben: Lit.: 1. B. Losch, 1981, S. 315, Riedlingen II (o. F.), daraus: 2. Anton Nägele, Über Kreuzsteine in Württemberg und ihre Bedeutung, in: Württ. Jahrbücher für Statistik und Landeskunde, 1913, S. 404, 3. Kunstdenkmäler, 1936, S. 39, 4. Max Ernst, Alte Steinkreuze in der Umgebung Ulms, in: Ulm und Oberschwaben H. 29, 1934, S. 42, Nr. 105 (Sühnevertrag), 5. Horst Wölpert, Die Toten in der Rechtsordnung und dem Brauchtum Schwabens vornehmlich im Mittelalter. Typoskript, Tübingen 1963, S. 190, 6. Josef Butscher, Daugendorf. Chronik und Heimatkunde eines oberschwäbischen Dorfes, Riedlingen 1963, S. 36 

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