steinkreuz rinkenbergerhof
standort st. laurentiuskapelle detail draufsicht

Speyer (kreisfr.) OT Rinkenbergerhof, im Ort, rechts neben der neuen St. Laurentiuskapelle, Rinkenbergerweg 7 (14. August 1979 eingeweiht)

Obertägige Maße: Höhe 0,97 m, Br. 0,83, T. 0,22, das Steinkreuz lat. Form aus rotem Sandstein zeigt auf der Ansichtsseite und auf dem Scheitel einige lochartige Vertiefungen, die als Abriebsmale deutbar sind, s. Einf. (Verf.), etwa über den Querbalken der eingemeißelte und beschädigte Schriftzug:                    ‘...IG DES LORENTZ HEISELS’ (nach Lit. F. Weinmann)

nach Lit. F. Weinmann stand das Kreuz auf dem Lorenzberg, eine Sanddüne, die um 1860 als Sandgrube benutzt und abgetragen wurde und es sei ein Gedenkkreuz für die ausgegangene St. Lorenzkapelle in unmittelbarer Nähe; in den Ratsprotokollen von Speyer heißt es: ‘Ao 1616 ist das monumentum uf den platz, wo die lorentzen Capele gestanden, ufgerichtet worden mit der aufschrift in stein gehauen: WARZEIG DES LORENTZ HEISELS’

nach einer Order des Papstes Gregor XIII., nach den Reformen des Konzil von Trient (1545-1563 - Tridentinum), musste am Platze des Altars eines ausgegangenen Gotteshauses ein Steinkreuz errichtet werden, ob nun speziell hier ‘ufgerichtet’ auch ‘angefertigt’ bedeutet, bleibt dahingestellt; nach der Beschreibung der Örtlichkeit von Lorenz Meyer, s.u., befand sich die Lorenzkapelle bzw. die Sanddüne unmittelbar am Abzweig der Straße zum Rinkenberger Hof von der Landstraße Speyer-Schifferstadt, im Grunde ein typischer Standort eines Sühnekreuzes; von daher kann vermutet werden, dass das viel ältere Sühnekreuz für diesen Zweck zweitverwendet, im Bereich geringfügig versetzt und mit Inschrift versehen wurde (Verf.)

Der Rinkenberger Hof - war im Jahre 1075 ein Dorf. Es hatte eine Kapelle und im Jahre 1414 nennt die Geschichte noch einen Bürgermeister Claus von Rinkenberg. Wenn man die Straße von Schifferstadt nach Speyer geht, so lag links, wo der Weg nach dem Rinkenberger Hof abzweigt, noch in den Jahren 1860 ein hoher Sandberg, der bis in die Hälfte der Bäume reichte und sich bis zum Hof hinzog. Er hatte den Namen der früheren Kapelle, Lorenzberg, und wurde abgefahren. Im Jahre 1883 hat das Wasser die alte Ranschbrücke an der Speyerer Straße abgerissen ... Der Roßsprung bei Speyer - Woher dieser sonderbare Name kommen mag ? Vor langer Zeit machten zwei Ritter, Fritz von Rinkenberg und Hans von Otterstadt, einen gemeinsamen Ritt in die Stadt Speyer. Auf dem Heimwege wurde es ihnen zu wohl und sie einigten sich auf ein gemeinsames Wettrennen, wessen Pferd am schnellsten laufen könne. Lange blieben sie gleich war kein Vorsprung zu sehen, da spornte der Rinkenberger sein Pferd von Neuem an und atemlos stürzte daselbe mit seinem Reiter zu Boden. Pferd und Reiter blieben tot. Seit dieser Zeit nennt man die Stelle, wo man Speyer nach Norden zu verlässt und das Heidelberger Bahngeleise überschreitet, den Roßsprung. ... In den Jahren 1876 wurden zwei Waldhüter, Glück von Speyer und Witt von Schifferstadt, in Ausübung ihres Berufes von Wilderern erschossen (Textauszüge: Lorenz Meyer, Otterstadt, Heimatkunde - Ein Beitrag zur Geschichte der Dörfer Schifferstadt und Otterstadt mit Umgebung, oder: Ein Stücklein aus Frankens alten Tagen, Selbstverl. des Verfassers, Druck der Dr. Jägerschen Buchdruckerei, Speyer 1908, Der Rinkenberger Hof, S. 26-72, Nr. 4, Der Roßsprung bei Speyer, S. 39 u. Glück v. Speyer, Witt v. Schifferstadt, S. 26, in: ...vhno.de-files-geschichte)

hinweistafel in situ

Quellangaben: Lit.: 1. Fred Weinmann, Steinkreuze und Bildstöcke in der Pfalz, 1973, S. 66, Nr. 152 (s. Rubrik Literaturang.), daraus: 2. Fritz Klotz, Der Rinkenbergerhof bei Speyer - ein Betrag zu seiner tausendjährigen Geschichte, in: Pfälzische Heimatblätter vol. 1, 1952/53 p. 87-88 u. Stadtgeschichtliche Miszellen, Speyer 1967, S.17, 3. Hinweistafel vor Ort, Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-rinkenbergerhof, 2. ...historischer-verein-speyer.de-Von alten Steinkreuzen

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