Rinteln, Lkr. Schaumburg, A: südl. Stadtrand, nordseitig im Grundstück ‘Bruchwiesenweg 1’ am Zaun |
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Obertägige Maße: Höhe 0,66 m, Br. 0,62, T. 0,20, der oben gerundete Kreuzstein aus Wesersandstein zeigt auf der Vorderseite ein eingerilltes sog. Tatzenkreuz (nach außen verbreitert) mit eingekehlten Enden; Rückseite gleiches Kreuz jedoch im Relief auf vertiefter Kreisfläche und Stabansatz (nicht sichtbar); damit die Darstellung eines Vortrage- oder Vorhaltekreuzes; das Denkmal steht tief im Boden; es wurde im Jahre 1912 beim Bau des Hauses nur unwesentlich versetzt; auf dem Scheitel eine Eintiefung, die als Abwetzmal deutbar ist, s. Einf. (Verf.) der Kreuzstein stand vermutlich ursprünglich direkt an der Detmolder Straße, die mit dem Bruchwiesenweg den spitzen Winkel des Grundstückes bildet; diese Straße war die Magistrale Rintelns in Richtung Süden, die durch das Seetor aus der Stadt führte; von daher ist das Vorhandensein eines Sühnemals als typisch zu bewerten (Verf.) die Sage berichtet vom Grabstein eines franz. Soldaten oder Offiziers der in der Schlacht bei Rinteln fiel und hier begraben wurde (Verf.) |
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Quellangaben: Lit.: 1. Werner Müller-E.H. Baumann, Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, Hameln 1988, S. 131 m. Abb. 3820.1, daraus: 2. N. Heutger, Schaumburger Mordkreuze, AGD Niedersachsen, 1983, 3. A. Hoffmann, Die mittelalterlichen Steinkreuze, Kreuz- u. Denksteine in Niedersachsen, Hildesheim/Leipzig 1935, S. 4, 25, 4. E. Spanuth, Kreuz- u. Denksteine nach A. Hoffmann, AGD Niedersachsen, 1976, 5. H. Viebrock, Kreuzsteine in Niedersachsen, 1908 S. 237, 6. H. Vorwahl, Mord- u. Sühnekreuze, in: Die Spinnstube 1. Jg. Nr 8, Göttingen 1924 |
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Rinteln B: nordöstl. der Stadt in den linksseitigen Weserauen, ca. 300 m östl. des Straßenknickes ‘Am Alten Hafen / Am Bären’, (kleine Brücke über die Exter), ‘Heinekamp’, Schwert-Richtstätte Rinteln |
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Maße: Höhe 1, 30 m, das stelenartige Steinmal mit Längsrille und eingehauenem Datum 6. 2. 1837 erinnert an die letzte öffentliche Hinrichtung der Stadt Rinteln, wo der Mörder Johann Friedrich Seidenfaden enthauptet wurde; der heutige Heinekamp ist die Örtlichkeit der mittelalterlichen Richtstätte Rintels; eine weitere Richtstätte, der ‘Galgenkamp’, lag unmittelbar an der Nordseite der Straße nach Steinbergen (nordöstl. der Stadt, etwa Bereich des Marktkaufgeländes) |
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Quellangaben: Lit.: |
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Rinteln C: OT Deckbergen, eingefügt in die Steintreppe vom Pfarrhaus zur Kirche, Kreuzsteinfragment |
das Foto zeigt die Treppe von oben in Blickrichtung des Benutzers, in die das Fragment als zweite Stufe eingefügt ist; hierbei handelt es sich um ein etwa längs abgebrochenes Drittel eines Kreuzsteines, wobei vermutlich die Vorderseite zu sehen ist; eingerillt das Ende des rechten Kreuzarmes, der in eine Rahmenrillung ausläuft; in gedachter Realität darunter (im Foto links davon, zwischen den roten Markierungen) der fragmenthaft erhaltene Rest einer eingeritzten, wohl ursprünglich größeren Darstellung dieses Kreuzsteinfeldes; in der Lit. M.-B. s.u. wird die Darstellung als Messer oder Sichel gedeutet; ein rechteckiger Kreuzstein mit eingerilltem lat. Kreuz und derartiger Darstellung stand ehemals tief im Boden eingesunken am Weg von Deckbergen nach Ostendorf; wurde vom damaligen Ortspfarrer Albert Spanuth ausgegraben und am Pfarrhaus aufgest.; durch Kriegseinwirkung 1945 ist das Denkmal zu Bruch gegangen; eine Sage berichtet von einem Postillion, der auf dem Weg zur Schaumburg ermordet wurde; südöstl. von Deckbergen gibt es ältere Flurnamen wie ‘aufn Kreuse ackern’ und ‘up’n Kreuzäckern’; das Bruchstück mit Inschrift in der ersten Stufe vermutlich der Rest eines Grabsteines (Verf.) |
Quellangaben: Lit.: 1. M.-B. s.o. S. 105, Nr. 3721.3 s.o., daraus: 2. N. Heutger, 1983 |
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