quelle: google.com-maps-rosshaupten street view

Roßhaupten, Lkr. Ostallgäu, südöstl. Ortsrand, ostseitig an der 'Füssenener Straße' im Bereich der letzten Anwesen bzw. ca. 200 m vor der Einm. in die B 16, Steinkreuz, Benennung: 'Römerkreuz'

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Maße: Höhe: ca. 4 m, markant langschaftiges (Hochkreuz), durch Eisenklammern verfestigtes Steinkreuz aus Sandstein mit gedrungenem Kreuzstand, verankert auf kleiner rundlicher Felsformation aus Nagelfluh; auf beiden Seiten am Schaft arg ausgewitterte, kaum noch erkennbare Wappen und Buchstaben wie 'WSVR' und 'AMVW' (nicht gesichert), die sich nach der Überlieferung auf die Stifter des Denkmals Wolf Simon von Römerstal (zwischen 1629 und 1633 Pfleger des Bischofs von Augsburg in Füssen) und seiner Frau Anna Maria von Welden beziehen sollen; das Kreuz soll nach mündlicher Überlieferungen aus Dankbarkeit für die Geburt eines Kindes aufgestellt worden sein oder auch mit der Pest im Dreißigjährigen um 1630 in Verbindung stehen; alle aufgeführten Angaben sind nicht belegbar sowie auch die Benennung nach dem angeblichen Stifter zweifelhaft erscheint; von daher können nachstehende Deutungen in Betracht gezogen werden (Verf. frei nach Daten wikipedia.org-wiki-Steinkreuz-bei-Roßhaupten) 

Um 895 wurde in der Magnuslegende der Ort der Drachentötung „caput equi“ genannt. Diese lateinische Ortsbezeichnung (übersetzt Haupt des Pferdes) dürfte die Erklärung für den späteren deutschen Namen „Roshoubet“ sein, der erstmals im Jahr 1206 urkundlich erwähnt wurde. Roßhaupten gehörte bereits seit dem beginnenden 13. Jahrhundert zum Herrschaftsbereich des Hochstifts Augsburg. Seit 1449 ist Roßhaupten eine selbstständige Pfarrei (wikipedia.org-wiki-Roßhaupten).

Roßhaupten war seit 1501 dem Stadtgericht Füssen (1322) der Probstei bzw. Pflegeamtes Füssen (Hochstift Augsburg) unterstellt, das die Hochgerichtsbarkeit ausübte und damit auch Richtstätten betrieb (wikipedia.org-wiki-Hochstift-Augsburg). Neben dem Füssener Galgen westlich der Feldkirche St. Ulrich und Afra (B 16, Augsburger Str.) und dem Schwangauer Galgen auf dem Horner Galgenbichl (kreisbote.de-lokales-fuessen-horner-galgen) könnte sich ebenfalls in exponierter Lage eine Richtstätte in Roßhaupten befunden haben, wofür nämlich die Form des Hochkreuzes an der Füssener spricht, ganz im Typus eines sog. Galgenkreuzes. Die Wappen werden die Grundherrschaften anzeigen. Ein markantes Beispiel gibt das Altenhofer Galgenkreuz (1499), Gemeinde Oberweis (Eifel) ab, das jedoch gotische Züge aufweist und damit älter ist (Verf.)

Quellangaben: Lit.: allg.: Stephan Altensleben, Rätselhafte Steinkreuze - Die Entdeckung ihrer wahren Bedeutung, Langenweissbach 2023

Internet: 1. wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Roßhaupten: an der alten Straße nach Füssen, Steinkreuz, sogenanntes „Römerkreuz“, lateinisches Steinkreuz mit hohem Längsbalken und Wappenreliefs, um 1630, auf Sandsteinfindling, D-7-77-166-16 m. Foto v. 3.6.2005 (Kopie), Urheber: Flodur63' (Eig. Werk) Liz.-Nr. CC BY-SA 3.0 u. Foto v. 25.6.2023 (Kopie), Urheber: 'Bruno413' (Eig. Werk) Liz.-Nr. CC BY-SA 4.0, 2. google.com-maps-Roßhaupten-Street View (Kopie, bearb., 5/22), 3. kulturdb.de-einobjekt-Altenhofer Galgenkreuz von 1499, Gemeinde Oberweis Kuhweg

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