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Historischer Hintergrund: nach örtlichen Überlieferungen soll hier vor etwa 200 Jahren eine schwedische Gräfin mit samt ihrer Pferdekutsche im Sumpf versunken sein, nach anderer eine Postkutsche; an Stelle des Unglückes setzte man den Denkstein; letztere Version der Sage könnte sich von der nachweislichen Tatsache übertragen haben, dass im Jahre 1756 die in Mühlwand über die Göltzsch führende Brücke gerade in dem Augenblick einstürzte, als eine Postkutsche darüberfuhr und hinab in den Fluss stürzte; das Denkmal steht in der Flur ‘Schwarze Tafel’ an der alten Staatsstraße Reichenbach- Plauen, ein Teilstück der uralten Handels- und Heerstraße Leipzig-Nürnberg; da, wo die Straße Mylau-Lengenfeld geschnitten wird, liegt der höchste Punkt des zu Rotschau gehörenden Gebietes der weitläufigen Hochfläche; in früheren Zeiten, bis ca. 1850, war die gesamte Höhe teils mit Wald bewachsen, teils gefährlicher Sumpf, wobei dadurch nachweisl. die alte Straße in einigen Teilstücken nahebei anders verlief als heute; die Flur Schwarze Tafel, die sich etwa entlang der Staatsstr. über die Höhe zieht, findet wohl in einem Hinweischild ihren Ursprung, das hier den rechten Weg bzw. auf die Gefahren hinwies; diese Bezeichnung tauchte erstmalig in Karten für militärische Zwecke auf und übertrug sich später auf einen 1863 v. Rotschauer Gutsbesitzer Johann Gottfried Dietzsch (1802-1872) erbauten Gutshof (heute Gasth. Gündels Kulturstall) unmittelbar südl. der Kreuzung; nach Erwerb mehrerer Gutshöfe und Ländereien in der Umgebung wurde er im Volksmund Edelmanns-Dietzsch genannt; ein versippter Nachfahre der Familie Dietzsch und späterer Besitzer der Schwarzen Tafel, der Bauer Arno Dietzel (um 1915) besass einen aus der Franzosenzeit stammenden Kavalleriesäbel, ein Geschenk eines französischen Offiziers an die Schwiegereltern von Edelmanns-Dietzsch (s.o. Kopie Foto um 1915, wobei die Waffe nichts mit dem Denkmal zu tun hat); hinsichtlich der oben erwähnten Regulierung im Zuge des Baues der heutigen Staatsstraße könnte vermutlich eine geringfügige Versetzung des Denkmals erfolgt sein (Verf.)
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