standort wasserstrasse

Sarstedt, OT Schliekum, Lkr. Hildesheim, auf dem Hof Henning Brandes, Wasserstraße 3    

kreuzstein schliekum andere seite

Obertägige Maße: Höhe 1,40 m, Br. u. 0,52, T. 0,23, der arg verwitterte Kreuzstein aus Sandstein weist einen Abbruch seines runden Oberteiles auf, wobei sich das Bruchstück rückseitig am Schaft angelehnt befindet; er zeigt beidseitig auf vertiefter, gerahmter Kreisfläche ein erhaben im Relief hervorgearbeitetes gleicharmiges Kreuz, dessen Enden sich nach außen verbreitern, ein sog. Tatzenkreuz; im unteren Schaftbereich,     beidseitig, eingerillte Darstellungsfragmente, die nicht mehr zu deuten sind (Verf.); das Denkmal wurde durch den Hofeigentümer Herr Brandes im Erdreich entdeckt, als die Gründung für eine Pflasterung ausgehoben wurde und auf dessen Initiative an der Grundstücksmauer im Hof aufgestellt; vermutlich stammt das Denkmal aus einer Flur, ca. 700 m nordwestl. des Ortes, die um 1797 ‘Das Kreuzfeld’ genannt wurde (Flurnamensammlung des Gebietes Hildesheim von 1934) da dieses Landstück nach Aussage des Landwirtes Henning Brandes bis heute zum Hofe gehört (ehem. Hof 4 Schliekum); möglicherweise holte ein Vorfahre den Kreuzstein auf den Hof (Verf.)  

Quellangaben: Lit.: 1. W. Müller-E. H. Baumann, Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, S. 114 (Flurnamens. 1934 u. mündl. Landwirt Brandes) daraus: 2. H. Kloppenburg, Die Flurnamen der Gemeinden des Landkreises Hildesheim, Hildesheim 1934, S. 68

kreuzstein ruthe andere seite

Sarstedt, OT Ruthe, Lkr. Hildesheim, nordwestl. des Ortes am Weg nach Koldingen nahe Kreisgrenze, Flur: Der schwarze Busch  

Obertägige Maße: Höhe 0,90 m, Br. 0,58, T. 0,27, der arg ausgewitterte Kreuzstein aus grauem Sandstein ist durch einige partielle Abschläge beschädigt; er zeigt auf der Vorderseite ein im kräftigen Relief (3 cm) hervorgearbeites sog. *Petruskreuz, dessen Schaft  nach unten auf die Objektbreite ausläuft (Längsbalkenbr. 0,16 m, Kreuzarme 0,12) diese Darstellung ist auf einem Kreuzstein als Flurdenkmal in Niedersachsen einmalig; nach der Sage wurde hier ein berüchtigter Raubritter von der Burg Lauenstein am Ith, der des öfteren das Calenberger Land drangsalierte, von vermummten Reitern verfolgt, gestellt, getötet und mit den Beinen an einen Baum aufgehängt; ein befreundeter Ruther Ritter fand den Getöteten und begrub ihn am Platze, im Walde Schwarzer Busch; am Grabe stellte man alsbald den Kreuzstein auf; durch die benannte Flur verläuft heute die Grenze zur Region Hannover, eine Grenze, die bereits um 1000 n. Chr. zwischen den Gauen Astfala und Marstem verlief

*Petruskreuz: ist ein verkehrt aufgestelltes lat. Balkenkreuz; nach der christlichen Überlieferung bat Apostel Petrus vor seiner Kreuzigung in Rom, man möge ihn nach seiner Kreuzigung samt dem Kreuz, verkehrt aufstellen - er sei nicht würdig in gleicher Lage wie sein Lehrmeister am Kreuze zu sterben (Quelle: ...wikipedia.org)

Quellangaben: Lit.: 1. W. Müller-E. H. Baumann, Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, S. 113-114, daraus:  2. H. Blume, Denkmalschutz, in: Die Deutschen Landkreise, Bremen/Horn 1964, S. 366, 3. A. Hoffmann, Die mittelalterlichen Steinkreuze, Kreuz-  und Denksteine in Niedersachsen, Hildesheim/Leipzig 1935, S. 3, 19, 4. Kloppenburg, 1934, S. 69, 5. F. H. Hesse o.J., S. 193, 198

c.2007 www.kreuzstein.eu