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Wetterzeube, OT Schkauditz, Burgenlandkreis,  A: südl. Ortsausgang Richtung Wetterzeube, südseitig der 'Zeitzer Landstraße', L 193, ggü. Abzw. der Straße nach Droyßig, Steinkreuz

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Obertägige Maße: Höhe 1,02 m, Br. 0,54, T. 0,13, das breitflächige Steinkreuz aus Sandstein mit proportional kurzen Armen, Kopf und Schaft geringfügig konisch verbreitert, zeigt auf der Ansichtsseite linear eingetieft ein achtspeichiges Rad (D. 30 cm) mit Nabe (D. 9 cm) (*Richtrad); auf dem Scheitel sowie an den Enden der Arme muldenförmige Eintiefungen, die vermutlich standortbedingt durch das Abwetzen mittelalterlicher Hieb- oder Stichwaffen entstanden sind, s. Einf. (Verf.)

Das Steinkreuz steht nach Restauration, laut Heimatverein Wetterzeube durch den Zeitzer Bildhauer Christian Späte, seit April 2016 wieder an seinem ursprünglichen Platz; vor Jahren wurde es von Unbekannten in zwei Teile zerbrochen, worauf die Fragmente zunächst im Zeitzer Museum sichergestellt wurden; als C. Späte das Denkmal 2014 sah sicherte er sofort materielle Hilfe zu und vollführte die Reparatur (Quelle: ...mz-web.de-Mitteldeutsche Zeitung, Pressebericht vom 6. April 2016, Sühnekreuz steht wieder in Schkauditz)  

Im Ort wird berichtet, dass hier einstmals jemand von einem Wagen überfahren worden sei, zur Erinnerung an den Verunglückten sei das Kreuz errichtet worden; ursprünglich jedoch soll das Kreuz an dem benachbarten Feldweg gestanden haben und ist beim Bau der Eisenbahn an die derzeitige Stelle gekommen; Kopien des Steines schmücken die Gräber der Heimatforscher Bruno Brause, Gera (+ 1941) und Werner Schulz, Zeitz (+ 1976) (Verf. n. W. Saal)

*Richtrad (Warnzeichen)
Darstellungen von mehrspeichigen Rädern (nicht zu verwechseln mit dem sog. Radkreuz) kommen nicht selten auf Steinkreuzen oder Kreuzsteinen landesweit vor (z.B. Büchenbronn, Geußnitz, Mönsheim, Lisberg, Heidenau u.a.). Meist wurden derartige Flurdenkmäler durch die Volkskunde mit dem Verkehr der Altstraßen in Verbindung gebracht bzw. mit Unfällen, wo Menschen durch Fuhrwerke zu Tode kamen (s. Schkauditz). Da viele Steinkreuze und Kreuzsteine nach neueren Erkenntnissen mit Gerichtsbarkeit zu tun haben bzw. ihren Ursprung haben, ist die wahrscheinlichste Deutung von mehrspeichigen Rädern die, dass es sich um Warnzeichen für die Todesstrafe durch das sog. 'Rädern' handelt (wikipedia.org-wiki-Rädern), einer der grausamsten Todesstrafen des Mittelalters für Kapitalverbrechen wie z.B. Beispiel Friedesstörung, Totschlag und schwerer Diebstahl. Das Schkauditzer Steinkreuz wird ein altes Straßengericht mit dem dazugehörenden Gerichtsfriede einer der früher ansässigen Grundherrschaften angezeigt haben, mit dem eindringlich warnenden Richtrad (Verf. frei nach S. Altensleben 2023)        

quelle: nachlass g. kemnitz 1972

Bildnachweis: 1 Foto v. 1972 aus Nachlass Georg Kemnitz, Stadtmuseum Gera, digitalisiert durch Volker Heinitz (Thür. Landesamt Denkmalpflege)

Quellangaben: Lit.: 1. Walter Saal, Steinkreuze und Kreuzsteine im Bezirk Halle (Kr. Zeitz), Halle (Saale) 1989, S. 45, Nr. 6 m. Abb. 178 (Kopie), daraus: 2. W. Saal, Verzeichnis der Steinkreuze des Landes Sachsen-Anhalt, Teil I, in: Jahresschrift für mitteldeutsche Vorgeschichte 36 (1952) S. 149-163, 3. W. Saal, Steinkreuze im Zeitzer Land, in: Zeitzer Heimat 7 (1960), S. 84-86, 98-100, 4. Werner Schulz, Steinkreuze im Zeitzer Land, in: Zeitzer Heimat 6 (1959), S. 210- 219, 245-250, 271-280, 5. Heinz Köber, Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, Erfurt 1960, 6. Stephan Altensleben, Rätselhafte Steinkreuze - Die Entdeckung ihrer wahren Bedeutung, Langenweißbach 2023, Rädern, S. 150-151

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Schkauditz B:  südöstl. Ortsrand, 'Zeitzer Straße' ggü. Einmündung 'Dorfstraße', am nordseitigen Bahndamm, Gedenkkreuz Dittforth-Zwaka

Maße: Höhe ges. 2,60 m, Gedenkkreuz aus Bahnschienen mit Inschriftstafel:

‘AM 14. 8. 1947 FANDEN / HIER IM DIENST DEN TOD / + RBD - PRAESIDENT + / JULIUS DITTFORTH / REICHSBAHN - AMTMANN / PAUL ZWAKA’

die näheren Umstände des Bahnunglückes liegen derzeit nicht vor (Verf.)

Julius Dittforth

Quellangaben: Lit.: Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Julius Dittforth

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