steinkreuz schmalkalden standort blickrichtung westen kopie lit. f. stoerzner 1988

Schmalkalden, Lkr. Schmalkalden-Meiningen, A: Ortskern, in nördl. Außenseite der Kirchhofmauer ev. St. Georgs-Kirche bündig vermauert (ggü. ‘Kirchhof 11’)

Maße (Fragment): Höhe 0,77 m, Br. 0,78, Balkenbr. 0,19, das im unteren Schaftbereich unvollständige Steinkreuz lat. Form aus Sandstein besitzt proportional zu den langen Armen einen recht kurzen Kopf; das Kreuz soll an die Pest erinnern (mündl. 1983) (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. Frank Störzner, Steinkreuze in Thüringen, Katalog Bezirke Gera-Suhl, Weimar 1988, S. 125, Nr. 83 m. Abb. 80 (Kopie), daraus: 2. P. Weber, Die Bau- und Kunstdenkmäler im Regierungsbezirk Cassel V: Kreisherrschaft Schmalkalden, Text- u. Tafelbd, Marburg 1913, S. 16, 3. H. Köllner, Steinkreuze und andere Kleindenkmale im Kreis, ‘Freies Wort’ - Ausgabe Schmalkalden 34, 1985, 162, Suhl

steinkreuz haindorf kopie lit. f. stoerzner 1988 kopie lit. f. stoerzner 1988 p. weber 1913
standort innenseite kirchhofmauer nord

°

Schmalkalden B: OT Haindorf, an die nördl. Innenseite der Kirchhofmauer der ev. Gemeindekirche geblendet, ‘Hauptstraße’ (ehem. Wallfahrtskirche)

Maße: Höhe 0,80 m, Br. 0,43, T. 0,11 (Kreuz), das Steinkreuz lat. Form in Bogensockel auslaufend (symb. Darstellung des Christuskreuzes auf dem Hügel Golgatha, Verf.) ist aus einer etwa rechteckigen Sandsteinplatte in einer Stärke von 11 cm plastisch herausgearbeitet; vor der Sanierung der Kirchhofmauer stand das Denkmal sehr tief am Platze, s. Foto um 1988, wobei nach der Zeichnung von P. Weber, 1913, das Kreuz in seiner Gesamtform bereits bekannt war (Verf.) 

‘Jörg Wilhelm von Hayn, genannt Schlaun, Ritter des Comthurordens, aus Niederschmalkalden, wird in Schwallungen ermordet, begraben in der Kirche in Haindorf, 1611, März 19.’ (Geschichtskalender 1892). Der Kreuzstein könnte mit dieser Begebenheit in Zusammenhang stehen (Textkopie: Lit. F. Störzner, 1988, S. 123)

nach Lit. Johannes Wierßing, ‘Schmalkalden, eine kleine Stadt mit großer Geschichte’, 2013, S. 227, geschah der Mord an Jörg Wilhelm von Hayn, Ritter des Marburger Comthurordens, am 16. März 1611 bei einem ‘Tvmvlt in Schwallungen; sein Degen gelangte 1910 aus der Gruft der Haindorfer Kirche zunächst in das Lutherstübchen der St. Gorgskirche, später in das Museum zu Schmalkalden (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. F. Störzner, 1988 s.o. S. 123, Nr. 80 m. Abb. 78, 79 Zeichn. P. Weber, 1913, daraus: 2. Geschichtskalender 1892, 3. P. Weber, 1913 s.o. S. 16/61 m. Zeichnung/Tafelbild 200, 4. H. Köllner, 1985 s.o.; 5. J. Wierßing, 2013 s.o.)

verschollene Objekte:

kopie lit. f. stoerzner 1988 weidebrunn

Schmalkalden, OT Weidebrunn, Lkr. Schmalkalden-Meiningen, östl. Ortsrand, an der ‘Neuen Wiese’, Flur ‘Neue Wiese’, Steinkreuz

das mit gotischen Nasen besetzte Steinkreuz, nicht mehr bekannter Maße und Material, war durch das Fehlen des Kopfes verstümmelt und besaß gefaste Kanten, von daher in got. Epoche einzuordnen, 13./14. Jh. (Verf.); Lit. P. Weber, 1913, berichtet von unleserlichen Inschriftsresten; das Denkmal ist kurz vor 1936 vom Standort entfernt worden (Lit. L. Danz, 1936) und seit 1945 gilt es als verschwunden (Lit. F. Störzner, 1988) 

Textkopie Lit. J. C. Geisthirt, 1886: ‘Den 10. Sept. (Ang. Lit. F. Störzner: ‘1632 - F. St.’) Begab sich dieser traurige casus (Fall, Verf.), dass Joh. Philipp Frankenbergern, als er aus der Stadt nach Reichenbach auf seine Wiese geritten, im Rückweg oben Bey der neuen Mühle von etlichen durch marchirenden Reutern das Pferd genommen und der durch den Kopff geschossen wurde, dass er gleich tod Blieben. Zum Andenken dessen ist diese Stundte noch am Weg auf einem Hügel unter Reichenbach zur lincken Hand ein steinernes + zu sehen’ (Frankenberger war Bürgermeister in Schmalkalden, Geschichtskalender 1892)

unter dem Kreuz sollen Offiziere begraben liegen (Lit. L. Danz, 1936)

Quellangaben: Lit.: 1. F. Störzner, 1988 s.o. S. 126, Nr. 85 m. Abb. 88 aus 1935/36 (Kopie), daraus: 2. J. C. Geisthirt, Historia Schmalcaldica, 5. Buch, Schmalkalden / Leipzig 1886, S. 42, 3. Geschichtskalender der Herrschaft Schmalkalden, Schmalkalden / Leipzig 1892, S. 80, 4. P. Weber, Die Bau- u. Kunstdenkm. im Reg.-Bez. Cassel V: Kr. Herrschaft Schmalk., Marburg 1913, Textband S. 17 / 120, 5. L. Danz, ‘Säuzöäl’, Heimatbuch für den Kr. Schmalkalden 1936, S. 60-61/63/65 m. Abb., 6. H. Köllner, Steinkreuze und andere Kleindenkmale im Kreis, in: ‘Freies Wort’ Ausg. Schmalkalden 34 / 162, Suhl 1985

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