standort suedblick

Emsetal, OT Schmerbach, Lkr. Gotha, östl. Ortsausgang nach Schwarzhausen, erhöht auf südseitiger Straßenböschung                                              

steinkreuz schmerbach andere seite schwedenkreuz schmerbach
standort westblick
andere seite 2007

A: Obertägige Maße: Höhe 0,64 m, Br. 0,57, T. 0,20, das ostseitig an Kopf und Arm beschädigte, arg ausgewitterte kalksteinerne Kreuz weist betont nach außen verbreitert Kopf, Arme und Schaft auf, damit ein sog. Tatzenkreuz (Verf.); das Denkmal stand bis Juni 1982 ca. 75 m weiter ortsauswärts an der nördl.  Straßenseite; in Lit. Jacobi / Müller / v. Zieten wird auf einen Karteneintrag von 1797 verwiesen, wonach das Steinkreuz südl. an der Straße nach Schweina gestanden haben soll, doch handelt es sich dabei um ein heute verschollenes Steinkreuz (Quelle: Lit. F. Störzner)

B: Obertägige Maße: Höhe 0,54 m, Br. 0,84, T. 0,20, das Steinkreuz aus Sandstein mit gerundeten Enden wird Schwedenstein oder -kreuz genannt; das Denkmal wurde 1885 unbefugt entfernt und 1925 auf Veranlassung von R. Block, Eisenach, am Platze wieder aufgestellt; Flurname ‘Auf dem Kreuz’ (Lit. Block, Rausch) nach mündlichen Angaben soll das Kreuz aus Dankbarkeit über die Verschonung des Ortes im Dreißigj. Kriege gesetzt worden sein (Quelle: F. Störzner nach Mitt. von E. Riske, 1964, Eisenach); beide Steinkreuze wurden in jüngster Zeit freigelegt, sie standen noch um 2010 bis an die Kreuzarme in der Rasenscholle, s. Foto rechts (Verf.)

hinsichtlich der gut erkennbaren Darstellung eines linear eingetieften, abwärts gerichteten Beiles ist jedoch von einem echten Sühnekreuz auszugehen, das wohl wesentlich älter ist, als es die volkstümliche Überlieferung ansetzt; das Beil oder auch Schwert, oft auf auf Sühnemalen dargestellt, sind Symbole des mittelalterl. Blut- bzw. Hochgerichtes, s. Einf. (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. Frank Störzner, Steinkreuze in Thüringen, Katalog Bezirk Erfurt, Weimar 1984, S. 56, Nr. 96 / 97 m. Abb. 99 / 100, daraus: 2. P. Lehfeldt, Herzogthum Sachsen-Coburg und Gotha, Bd. 3, Jena 1891b, S. 82, 3. R. Block, Alte Steinkreuze in Westthüringen, Eisenach 1926, S. 40 u. 1934, S. 62, 4. H. J. Rausch, Steinkreuze im Kreis Gotha, Gotha 1931a, S. 19-20, 5. H. Köber, Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, Erfurt 1960a, S. 35, Nr. 59, 6. B. Jacobi - D. W. Müller - J. v. Zieten, Die Steinkreuze und Bildstöcke des Kreises Gotha, Gotha 1970, S. 83, Nr. 26, 7. Bürner, Sühnesteine, Erfurt 1915, S. 120-121

gerichtstisch burg winterstein
detail infotafel
wangenheimsches gericht

Waltershausen, OT Winterstein, Lkr. Gotha, Ortskern, Gelände der ehem. Wasserburg Winterstein, A: ‘Wangenheimsches Gericht’

auf dem Gelände der ehem. Vor- oder Unterburg der im Jahre 1307 von den Herren derer von Wangenheim erbauten Wasserburg Winterstein befand sich ein Gerichtsplatz mit Steintisch unter mächtigen alten Linden; hier wurde alljährlich an vier Gerichtstagen über Leben und Tod entschieden; Winterstein wurde auch Schauplatz der berüchtigten Hexenprozesse, denen u. a. im Jahre 1616 Orthey (Dorothea) Kley zum Opfer fällt und als Hexe auf dem Scheiterhaufen endet;  

Quellangaben: Lit.: 1. Hinweistafel vor Ort, 2. Ronald Füssel: Die Hexenverfolgungen im Thüringer Raum, Veröffentlichungen des Arbeitskreises für historische Hexen- und Kriminalitätsforschung in Norddeutschland, Band 2, Hamburg 2003, S. 235, Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Wangenheimsches Gericht

standort burg winterstein
grabplatte hund stutzel
detail inschrift

Winterstein B: östl. unterhalb des Burg-Palais (Unterburg) ‘Hundegrab Stutzel’

detail hinweistafel vor ort

nach der Legende wurde der treue und kluge Hund des Jägermeisters Christof namens Stutzel (Stuczel), der sogar angeblich Briefe unter dem Halsband nach Gotha zum Schloss brachte, im Jahre 1630 in einem Sarg, gleich einer menschlichen Beerdigung, auf dem Friedhof beigesetzt; für diese dort nicht erlaubte Beerdigung eines Tieres wurde der Pfarrer vom zuständigen herzöglichen Amt in Gotha zur Rechenschaft gezogen, worauf das Tier wieder ausgegraben und unterhalb der Burg begraben wurde; ein nicht mehr vorhandener Grabstein soll nachstehende Inschrift gezeigt haben (Verf.):      

"1650 war der Hund begraben, dass ihn nicht sollen fressen die Raben. Stutzel war sein Name genannt, bei Fürsten und Herren wohl bekannt. Wegen seiner Treu und Munterkeit, so er seinen Herrn und Frauen geweiht, schickt man ihn hin nach Friedenstein, so lief er hurtig ganz allein. Gut hat er seine Sache ausgericht` - darum hat er diesen Stein gekriegt" (Quelle: ...ulrich-goepfert.de)

Burgruine Winterstein (Waltershausen)

Wo der Hund begraben liegt

Quellangaben: Lit.: 1. Hinweistafel vor Ort, Internet: 1. ...burgen-und-schloesser.net-thueringen-burg-winterstein-geschichte, 2. ...ulrich-goepfert.de-Wo der Hund begraben liegt, 3. ...zeno.org-Literatur-M-Bechstein-Wo der Hund begraben liegt

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