Uhlstädt-Kirchhasel, OT Schmieden, Lkr. Saalfeld-Rudolstadt, A: ca. 800 m (Luftlinie) nördl. des Ortes auf der Höhe des ‘Spaal-Waldes’, unmittelbar am Wander-Rastplatz im Bereich der Wüstungsgemarkung ‘Spaal’, ca. 250 m nördl. der sog. ‘Hohen Straße’ (Thüringenweg, alter Ost-West verlaufender Höhenweg zwischen den Orten Kleinbucha-Neckeroda), 15 m östl. des Weges zum Spaal-Haus von der Hohen Straße (am nördl. Ortsrand von Schmieden Wanderweg in nordwestl. Richtung in den Wald und an der nächsten Kreuzung in nordöstl. Richtung bis zur Hohen Straße folgen, hier der Altstraße nach Osten folgen bis Ausschilderung oder nur kreuzen und nordöstl. bis zur Wüstung Spaal), Steinkreuz, ‘Gerichtskreuz’ (Bez. nach ...wikipedia.org-wiki-Spaal) |
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Obertägige Maße: Höhe 0,95 m, Br. 0,75, T. 0,21, das unregelmäßig gearbeitete Steinkreuz lat. Form aus Muschelkalkstein mit Balkenerweiterung weist unterschiedliche Armansatzhöhen sowie einen etwas seitlich versetzten Kopf auf; im Kopf befindet sich eine rundliche durchgehende Aushöhlung von 12 cm Durchm., die nach Lit. F. Störzner natürlichen Ursprungs sei, die aber auch als markantes Abriebsmal gedeutet werden kann, s. Einf. (Verf.) |
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das Denkmal zeigt 7 heraldisch geprägte, linear eingetiefte Einzeichnungen, und ist damit in ganz Thüringen als einmalige Besonderheit zu betrachten: Nordseite: Längsbalken mit auf der Spitze stehendem Schwert mit Parierstange und rundem Knauf (Symbol des mittelalterlichen Hochgerichtes, Verf.), daneben auf dem Westarm horizontal gerichtet kleine gespannte Armbrust (L. 0,24, Br. 0,13), Südseite: am Kopf Balkenkreuz (H. 0,08, Br. 0,13), im Kreuzungsfeld vertikal gerichtet kleine gespannte Armbrust (L. 0,20, Br. 0,14), daneben auf dem östl. Arm eine Pflugreute mit gebogenem Griff (Gerät des Bauern zum Reinigen des Pfluges, auch symbolisch für Involvenz des Bauernstandes, Verf.), Armaußenfläche achtspeichiges Rad (D. 0,14), andere Außenseite einfaches Kreuzzeichen (Verf. frei nach Lit. F. Störzner, 1988) |
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das Kreuz steht auf dem Thingplatz der ehemaligen Ansiedlung ‘Spaal’, die 1381 erstmals urkundlich nachweisbar erwähnt, bereits aber schon 1492 als wüst genannt wird (Quelle: ...wikipedia.org-wiki-Spaal); Lit. H. Deubler, 1968, verweist bezogen auf dieses oder den nachstehenden zwei Steinkreuzen: 1630-75: ‘beym Kreutzstein’, 1665-82: ‘fleck an dem stein’; Lit. H. Deubler, 1978, überliefert: ‘Einem unschuldig Verurteilten, der zum Abschlagen der Hand seinen Arm durch das Loch im Steinkreuz hindurchstecken mußte, streifte das Richtschwert nur den Stein und tötete denjenigen, der das Fehlurteil gesprochen hatte’; der Volksmund bringt das Kreuz sowie auch das nachstehende mit einer früheren Gerichtsstätte in Verbindung (H. Deubler, 1961) |
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Lit. W. Saal, 1981, bringt in Erwägung, dass das Steinkreuz eine Begräbnisstätte aufständischer Bauern im Dreißigjährigen Krieg bezeichnen könnte (Verf. frei nach Lit. F. Störzner, 1988) |
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Quellangaben: Lit.: 1. Frank Störzner, Steinkreuze in Thüringen, Katalog Bezirke Gera-Suhl, Weimar 1988, 60-61, Nr. 98 m. Abb. 125/126 (Kopien), daraus: 2. P. Lehfeldt, Bau- u. Kunstdenk. Herzogthum Sachsen-Altenburg, Bd. 2, Jena 1888, S. 158-160 m. Zeichn., 3. E. Löbe-J. Löbe, Gesch. der Kirchen u. Schulen Herzogth. Sachs.-Altenb., Bd. 3, Altenburg 1891, S. 510, 4. W. Schönheit, Die Steinkreuze in Thüringen, in: Monatsblätter wanderfrohe Nachbarn, Jena 1925, S. 273-274 m. Zeichn., 5. H. Oertel, Vom Sühnekreuz zum Unfallkreuz, Pößneck 1927, S. 574, in: Pößnecker Zeitung, 6. E. Franke, Sühnekreuze in der Umgegend Rudolstadts, in: Schwarzburgbote 7, 6. März, Rudolstadt 1928, 7. K. Thiele, Das Steinkreuz am Wegesrand, in: Thür. Monatsblätter 44/10, Eisenach 1936, S. 180-182, 8. H. Deubler, Neckeroda u. die Wüstung Spaal, in: Rudolst. Heimathefte (RHH) 7/11/12, Rudolst. 1961, S. 284-290 u. Alte Steinkreuze u. verwandte Rechtsdenkmale im Kreis Rudolst., in: RHH 14/1/2, 1968, S. 14-27 u. Waldlandsagen, 2. Aufl., Rudolst. 1978, 9. H. Köber, Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, Erfurt 1960, S. 60, Nr. 386 m. Abb. 46, 10. H. Deubler-R. Künstler-G. Ost (DKO), Steinerne Flurdenkmale in Ostthüringen, Gera 1978, S. 42/75 m. Abb. S. 88, 11. M. Tittel, Einst Walddorf an der Hohen Straße. Die Wüstung Spaal, in: Thür. Tageblatt 197, Weimar 1980, 21. August, 12. W. Saal, Gedanken am und zum Spaaler Steinkreuz, in: RHH 27/9/10, Rudolst. 1981, S. 188-190 m. Zeichn., 13. G. Ost, Die Armbrust auf Steinkreuzen, Heimatgeschl. Kalender des Bez. Gera, Gera 1982, S. 34-41 |
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Schmieden B: ca. 45 m östl. von Objekt A, weglos im Wald, über Trampelpfad erreichbar, Steinkreuz |
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Obertägige Maße: Höhe (ursprüngl.) 1,35 m, Br. 1,06, T. 0,28, das Steinkreuz lat. Form aus Buntsandstein ist ebenfalls unregelmäßig gearbeitet und zeigt auf der Nordseite ein linear eingetieftes, etwas schräg gestelltes, auf der Spitze stehendes Schwert mit gerader Parierstange und rundem Knauf; andere Seite im Kreuzungsfeld ein flächig eingetieftes Balkenkreuz (H. 0,39, Br. 0,33, B. 0,10) sowie rechts daneben fünf horizontal verlaufende sog. Wetzrillen (Abzugsmale mittelalterl. Hieb- oder Stichwaffen, s. Einf. Verf.); das Denkmal ist 1960 am Schaft abgebrochen und seitdem mehrfach mutwillig umgeworfen und immer wieder neu aufgerichtet worden, zuletzt 1987 durch H. u. V. Deubler, Rudolstadt (Verf. frei nach Lit. F. Störzner, 1988) |
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Quellangaben: Lit.: 1. F. Störzner, 1988 s.o. S. 61, Nr. 99 m. Abb. 128/129 (Kopien), daraus: 2. K. Thiele, 1936 s.o. S. 182, 3. H. Deubler, 1961 S. 290, 1968, S. 21, 1978, s. 25 (u. weitere Publik.), 4. H. Köber, 1960, S. 60, Nr. 385, 5. W. Zorn, Steinkreuz Spaal, in: Thür. Landeszeitung 29/219, 14. Sept., Weimar 1973, 6. DKO, 1978 S. 42/75, 7. M. Tittel, 1980 |
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Schmieden C: 3 m südöstl. von Objekt B |
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Obertägige Maße: Höhe 0,48 m, Br. 0,50, T. 0,35, viereckiger, gestuft bzw. abgesetzter Steinblock aus Buntsandstein mit linear tief eingebrachtem Kreuz auf der Scheitelfläche (H. 0,14, Br. 0,16); die Ursprünglichkeit dieses Steines ist bei den Literaten umstritten - es soll sich um den verbliebenen Schaftfuß mit Basisansatz eines Steinkreuzes handeln, möglicherweise um das um 1850 ausgegangene sog. ‘Wolfskreuz’ (würde aber eine Versetzung sowie auch eine nachträgliche Einarbeitung des Kreuzes auf dem Scheitel bedeuten, Verf.); dieses Kreuz stand ca. 600 m östl. vom Spaal-Haus, am heutigen ‘Mühltalweg’, am Standort nachstehenden Objektes, dem sog. ‘Wolfsstein’, der zuweilen als Ersatz für das Wolfskreuz vermutet wird (Verf. frei nach Lit. F. Störzner, 1988) |
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Quellangaben: Lit.: 1. F. Störzner, 1988 s.o. S. 62, Nr. 100 m. Abb. 131 (Kopie), daraus: 2. K. Thiele, 1936 s.o. S. 182, 3. H. Deubler, s.o., 4. H. Köber, 1960 s.o. S. 60, Nr. 387, 5. Wolfskreuz im Spaalwald, in: Thür. Neueste Nachr. 23/121, 23. März, Weimar 1973, 6. DKO 1978, S. 42, 7. M. Tittel 1980 |
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Schmieden D: ca. 1,2 km nordöstl. von Schmieden im Spaal-Wald, ca. 600 m östl. des Spaal-Haus, am Wege, der westl. von Wittersroda beginnend durch den Holzgrund zur ‘Hohen Straße’ hinauf führt (der Standort liegt auf der ehem. Landesgrenze Sachsen-Altenburg und Sachsen-Weimar bzw. Gemarkungsgrenze Schmieden-Wittersroda, Flur (nach H. Deubler): ‘Der Teil des Forstbezirkes Spaal hinter dem Wolfsstein heißt Wolfskreuz’ |
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Quellangaben: Lit.: 1. F. Störzner, 1988 s.o. S. 62-63, Nr. 101 m. Abb. 127 (Kopie), daraus: 2. P. Lehfeldt, 1888 s.o. S. 158, 3. V. Lommer, Flurnamen im Amtsbezirke Kahla, in: Mittheilungen des Vereins f. Geschichts- u. Altertumsforschung zu Kahla u. Roda, Kahla 1888, S. 139-186, 4. E. Löbe-J. Löbe, 1891 s.o. S. 510, 5. H. Oertel, 1927 s.o. S. 574, 6. H. Deubler s.o., 7. DKO 1978, S. 42, 8. M. Tittel, 1980 |
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Aufsatz von Frank Störzner: ‘Der Wolfsstein im Spaalwald’, in: Thüringer Allgemeine v. 4. April 2015 (Kopie) |
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