steinkreuz schmitten-reifenberg

Schmitten, OT Reifenberg, Hochtaunuskreis, am Gasthaus Zum roten Kreuz, an der Passhöhe der Königsteiner Straße, Einmündung der Straße nach Sandplacken, die zwischen Gr. und Kl. Feldberg verläuft                                  

Maße: Höhe ca. 3 m, Br. 1,10, T. 0,20, das aus rotem Sandstein bestehende lat. Kreuz moderner Prägung, gestiftet von einer Familie namens Vogel, wurde im Jahre 2006 an Stelle eines durch einen Verkehrsunfall zu Bruch gegangenen roten Holzkreuzes aufgestellt; im Sockel die eingetiefte Inschrift: ‘gewidmet Familie Vogel’; rote Holzkreuze wurden in Pestzeiten gesetzt, etwa ab dem Dreißigjährigen Krieg und später immer wieder erneuert; die sog. Pestkreuze standen warnend an den Ortseingängen betroffener Ansiedlungen oder bezeichneten meist weit abgelegene Begräbnisstätten der Pesttoten, die Pestfriedhöfe; unweit nordöstl. des Standortes ist ein Gräberfeld nachgewiesen, vermutlich ein Pestfriedhof der Gemeinde Reifenberg; aus den 1811 verfassten ‘Bassenheimer Archivalien’ geht eine Notzeit des Dorfes ‘Reiffenberg’ um das Jahr 1674 hervor, wobei die Einwohner bis auf 7 Familien ausstarben; ob dies aufgrund der Pest geschah ist nicht erwähnt; der einen Steinwurf entfernte Gasthof, dessen Anfänge in das 18. Jh. reichen, wurde früher ‘Zollstock’ genannt, da die Örtlichkeit genau im Schnittpunkt der Gemarkungsgrenzen Königstein-Glashütten-Reifenberg liegt; um 1895, als sich der erste Bau in Stein presentierte, übernahm das damalige Wirtsehepaar Johann und Bettchen, geb. Drangsal, Dinges den bezeichnenden Namen Gasthof Zum roten Kreuz; ca. 400 m nördl. befinden sich die eindrucksvollen Reste des römischen Numeruskastell Kleiner Feldberg, das höchstgelegene am germanischen Limes, der hier das Feldberggebiet durchzog und noch heute in weiten Abschnitten erkennbar ist; ein Beweis der Existenz eines roten Kreuzes im Jahre 1730 ist folgende Begebenheit: nach der Chronik von Reifenberg wurden am roten Kreuz am 22. Januar jenen Jahres die sterblichen Überreste des Philipp Ludwig Freiherr von Reiffenberg übergeben, dem letzten Ritter von Reifenberg; an jenem grauen Wintertage zog von Königstein eine von sechs berittenen Bassenheimer Schöffen eskortierte Kutsche mit dem Sarg hinauf auf die Paßhöhe; voran Pater Franz Wenzel und der Vikar Johann Georg Rueff; 44 Jahre nach seinem Tod in Kerkerhaft auf Burg Königstein, am 28. 3. 1686, konnten die Reifenberger die sterblichen Überreste in Empfang nehmen und zunächst im Kirchenkeller der Burg aufbewahren, worauf wenige Wochen später die feierliche Bestattung in der neu eingerichteten Familiengruft der Hl.-Kreuz-Kapelle erfolgte; Wappen und Siegel des nunmehr erloschenen Geschlechts von Reiffenberg männlicher Linie wurden mit dem Ruf eines Bassenheimer Herolds ‘Reiffenberg und nimmermehr Reiffenberg !’ in die Gruft nachgeworfen 

Quellangaben: (mündl. Mitt. Inhaber Gasthof Zum roten Kreuz) Lit.: Internet: 1. ...reifenberg.de-chronik von Reifenberg, 2. ...wikipedia.org-philipp ludwig freiherr von reifenberg

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