Apolda, OT Schöten, Lkr. Weimarer Land, ca. 400 m östl. des Ortes ggü. der Einm. (alte) Schötener Dorfstraße in (alte) Ortsverbindungsstraße Apolda (Hermstedter Straße) - Hermstedt, ostseitig |
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Obertägige Maße: Höhe 1,60 m, Br. 0,88, T. 0,28, das hohe langschaftige, sandsteinerne Kreuz mit gerundeten Enden und Schafterweiterung soll nach Lit. Lehfeldt, 1892, einst ein eigehauenes Schwert gezeigt haben, das jedoch kaum mehr erkennbar bzw. nur noch erahnbar ist; das gut erhaltene Denkmal steht unmittelbar an der Gemarkungsgrenze zu Hermstedt in der Flur ‘Beim Kreuz’, der aus dem Dorfe kommende Weg wurde früher ‘Viehstraße’ genannt; nach der Sage soll ein Handwerksbursche ein Mädchen vergewaltigt und getötet haben (Verf.) |
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Quellangaben: Lit.: 1. Frank Störzner, Steinkreuze in Thüringen, Katalog Bezirk Erfurt, Weimar 1984, S. 15-16, Nr. 11 m. Abb. 11, daraus: 2. P. Lehfeldt, Großherzogthum-Sachsen-Weimar-Eisenach, Jena 1892, S. 368, 3. A. Berg, Von den alten Steinkreuzen unserer Heimat, Camburg 1935, S. 65, 4. H. Köber, Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, Erfurt 1960a, S. 37, Nr. 78 m. Abb. 10, 5. H. Köber, Alte Steinkreuze um Weimar-Apolda, Weimar 1960b, S. 14, Nr. 4 m. Abb. S. 18 |
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Apolda, OT Zottelstedt, Lkr. Weimarer Land, südöstl. Ortsrand, ostseitig an der ‘Brückenstraße’ (Ortsausgang nach Apolda, K 111, Zottelstedter Straße) im Winkel eines abzweigenden Feldweges auf südl. Steilufer der Ilm, ‘Franzosenkreuz’ |
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Obertägige Maße: Höhe 1,05 m, Br. 0,65, T. 0,17, das arg ausgewitterte, langschaftige Steinkreuz aus Kalkstein mit gedrungenem Kreuzstand u. gerundeten Enden zeigt auf der Ansichtsseite zwei parallel verlaufende eingetiefte Rillen, evtl. die Klinge eines einstigen dargestellten Schwertes; mehrere lochartige Vertiefungen, die als Abriebsmale deutbar sind, s. Einf. (Verf.) nach einer mündl. Überlieferung (Lit. F. Störzner, 1982) liege unter dem Kreuz ein erschlagener französischer Offizier begraben; das Denkmal unterliegt gotischen Zügen, von daher dürfte es sich freilich um ein weitaus älteres Sühnekreuz handeln, als es der Volsmund für die Zeit der Befreiungskriege ansetzt (Verf.) Flurnamen lauten: ‘Am Mühlberg’ und ‘Beim Kreuzchen’ |
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Quellangaben: Lit.: 1. F. Störzner, s.o. S. 16-17, Nr. 14 m. Abb. 14, daraus: 2. W. Schönheit, Die Steinkreuze in Thüringen, Jena 1926, H. 2, S. 56, 3. H. Köber, s.o. 1960a, S. 37, Nr. 83, 1960b, S. 14, Nr. 9 |
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Apolda, OT Herressen-Sulzbach, Lkr. Weimarer Land, ca. 250 m westnordwestl. der Ortskirche Sulzbach auf der Höhe, kurz vor der Einm. (Verlängerung) ‘Zum Kritzchen’ in einen Feldweg (alter Höhenweg, Ortsverbindung Herressen-Wiegendorf-Umpferstedt, Verf.) |
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Obertägige Maße: Höhe 1,0 m, Br. 1,04, T. 0,30, das Steinkreuz aus Kalkstein mit gerundeten Enden neigt unwesentlich zur Tatzenkreuzform (Kopf, Arme u. Schaft nach außen verbreitert) und zeigt auf der Vorderseite linear eingetieft ein mit schwarzer Farbe nachgezeichnetes, aufrecht dargestelltes Beil - oft, wie auch das Schwert, auf Sühnemalen zu beobachten; imgrunde sind beide Zeichen Symbole des mittelalterlichen Hoch- bzw. Blutgerichtes (Zeichen für die Todesstrafe) - altes deutsches Recht, Gericht über Leben und Tod, stand ursprünglich dem König zu, wurde später bis auf den Kleinadel übertragen; todeswürdige Vergehen wie Mord, Notzucht, Raub, Verrat, Inzest, Falschmünzerei, Ehebruch, Meineid, Hexerei usw. wurden hier verhandelt und endeten nicht selten mit dem Todesurteil; Sühnemale mit derartiger Symbolik bezeichneten vermutlich ursprünglich jene Gerichts- bzw. Richtstätten oder wurden an der Stelle eines todeswürdigen Vergehens zur Sühne gesetzt, das vor obiger Institution verhandelt wurde (Verf.) das Denkmal steht auf einem aufgeschütteten Hügel, eingelassen in ein ebenerdiges Betonfundament (in Lit. F. Störzner bis Unterkante Arme eingesunken) Flurnamen im Bereich des Standortes lauten: ‘Kirchberg’ und ‘Am Krizchen’ |
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nach einer örtlichen Sage erschlugen einst Sulzbacher Wirtsleute aus Habgier einen gut gekleideten Reisenden mit einem Schlachtbeil; um einen Raubüberfall vorzutäuschen legten sie den Toten außerhalb des Ortes ab und durchsuchten in der Herberge gierig Hab und Gut des Ermordeten, wobei sie nun erkannten, dass sie ihren einzigen Sohn, der in die Fremde gegangen war, erschlagen hatten; an der Stelle, wo am nächsten Morgen Dorfleute den Leichnam fanden, setzte man das Steinkreuz (Quelle: Lit. F. Störzner, Sagen 1867, S. 238-239) |
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Quellangaben: Lit.: 1. F. Störzner, s.o. S. 16, Nr. 13 m. Abb. 13, daraus: 2. A. Berg, s.o. S. 65, 3. H. Köber, s.o. 1960a, S. 38 Nr. 90 m. Abb. 28, 1960b, S. 14 Nr. 12 m. Abb. 16, 4. G. Doms, Heimatkundliche Wanderung durch das Moorental von Apolda nach Kapellendorf, Apolda 1980, 5. Sohn, Der heimkehrende Sohn-Eine alte Sage aus Sulzbach bei Apolda, 1924, Bauernspiegel I, S. 14-15, Weimar |
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