kopie urheber radler59 kopie lit. g. a. kuhfahl 1928
kopie h. quietzsch 1980

Ostrau (Sachsen), OT Schrebitz, Lkr. Mittelsachsen, im Ort, westl. der Kirche, im Bereich des Anwesens ‘Gallschützer Str. 3’, Steinkreuz

Ang. Lit. H. Quietzsch, 1980:

Mitten im Ort, westnordwestlich der Kirche, nordnordwestl. vor der Hofeinfahrt zum Gut Nr. 63, auf einem Grasplatz auf dem Oberhang südsüdöstlich über der Straße nach Däbritz. 1 Steinkreuz. Schaft zur Kreuzung zu stark verjüngend, ebenso wohl ursprünglich Arme und Kopf - der O-Arm läßt das noch ahnen, während der W-Arm verstümmelt ist und der Kopf fehlt. Quarzporphyr. O-W (Ausrichtung). Höhe: S-Seite 55 cm, N-Seite 52 cm, Breite: 49 cm, Stärke: 19 cm. Kopf alt abgeschlagen, Form des W-Armes durch alte Abschläge unkenntlich. Allgemeine oberflächliche Verwitterung. Ohne Richtungsänderung im August 1948 durch Heimatschutzfotografen Max Nowak an gleicher Stelle wieder aufgerichtet. Geschützt seit 7. 1. 1963. Sage: Ein tatsächliches Ereignis aus dem 30jährigen Krieg wird mit dem Steinkreuz sagenhaft verknüpft: Ein Schmiedemeister aus Mügeln mit seinen beiden Gesellen, die von den Schweden ermordet wurden, liegen hier begraben (Steinkreuze 1920, S. 68; Haubold 1938, Nr. 30). Vermutung über die Bedeutung: ‘... dürfte es mit der Niedergerichtsbarkeit, die auf dem Gute lag, in Verbindung zu bringen sein’ (Dr. Alfred Hennig, Leipzig, 14. 1. 1912 brieflich an Unbekannt (Kuhfahl ?) - Original im Landesmuseum für Vorgeschichte Dresden)Erstmals 1912 durch A. Hennig erwähnt. (Textkopie Lit. H. Quietzsch, 1980)

Quellangaben: Lit.: 1. Harald Quietzsch, Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachsen, Berlin 1980, S. 39-40, Nr. 15 Schrebitz, Kr. Döbeln, Mbl. 4744 (30), S 2,5 / W19,4 m. Abb. 24 (Kopie), daraus: 2. G. A. Kuhfahl, Die alten Steinkreuze in Sachsen, Dresden 1928, Nr. 230, S. 56 m. Abb. 29, S. 60 (Kopie): Schrebitz bei Mügeln, Bez. Leipzig: Antoniuskreuz. Vor dem Gute Nr. 63 am Gasthof u. Nachtrag zum Heimatschutzbuch von 1928 (1936), Nr. 248 (gl. Ang.) u. Zur Steinkreuzforschung. Erster Nachtrag zu den zusammenhängenden Schilderungen in Mitteilungen, 1924, Bd. IV/6, Bd. V/1 u. Bd. VI/11-12. Mitt. des Landesvereins Sächs. Heimatschutz Bd. 13, H. 7-8, S. 225-264 m. Abb. u. Sächs. Steinkreuzforschung. Dresdner Anzeiger 196., 1926, Jg., Nr. 349, S. 2, Juli 28, 3. Steinkreuze, Die Steinkreuze in der Heimat, Heimatbuch für Schule und Haus, Hrsg. u. verlegt vom Bezirkslehrerverein Oschatz, Oschatz 1920, S. 66-68 m. Abb., 4. G. Dörfel, Die alten Steinkreuze im Oschatzer Land. Aus Heimatflur und Mutterland, Monatsbeil. der Oschatzer Gemeinnützigen, Oschatz 1925, Nr. 5 u. Alte Steinkreuze am Wege. Das Oschatzer Land. Monatsbeil. des Oschatzer Tagesblatt, Oschatz 1935, Nr. 174, S. 714-715, 5. K. Haubold, Steinkreuze und Kreuzsteine in unserer Heimat. Unsere Heimat 1938, Beil. zum Riesaer Tageblatt, 11. Jg., Nr. 29, 30 m. Abb., 6. P. Kuhnert, Die Steinkreuze in Oschatz, Stumme Zeugen aus längst vergangenen Tagen. Leipziger Volkszeitung, Kreisausg. Oschatz 1955, 10. Jg., Juli 28 m. Abb., 7. H. Quietzsch, Ein Beitrag zur Steinkreuzfrage. Der Rundblick Wurzen 1956, 3. Jg., H. 23/24, S. 759-761 m. Abb., 8. Oschatz, Um Oschatz und Riesa, heimatkundl. Bestandsaufnahme, Werte unserer Heimat 1977, Bd. 30

Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Kulturdenkmale in Ostrau, OT Schrebitz: Sühnekreuz, Gallschützer Straße 3 (bei),15./16. Jh., von regionalgeschichtlicher Bedeutung. Mord- und Sühnekreuz, ein Kreuzarm abgebrochen. Aufstellungszeit unbekannt. Unter dem Stein in Schrebitz soll ein Schmiedemeister mit seinen Gesellen begraben sein, die bei einem Überfall während des Dreißigjährigen Krieges von Schweden ermordet wurden. Nach Kuhfahl (Die alten Steinkreuze in Sachsen. Dresden 1928) entstand wohl der Hauptteil der vorhandenen Sühnekreuze im Zeitraum vom 12. Jh. bis zum Ende des 16. Jh. „Die überwiegende Zahl der Steinkreuze (seien) als Sühnekreuze für begangenen Totschlag vom Täter an Stelle der Blutrache oder peinlicher Strafe aufgestellt“ worden. Steine, welche aus anderen Gründen gesetzt wurden und deren Zweck urkundlich belegt ist, sind selten anzutreffen. Vielfach sind derartige Kreuze zerstört oder entfernt worden, so dass der Schutz der noch verbliebenen Steine zumeist wichtige Zeugen der Justizgeschichte sind. Denkmalwürdig sind daraus folgend auf Grund ihrer regionalgeschichtlichen Bedeutung. (LfD/2012) kleines Steinkreuz, ein Kreuzarm abgebrochen, ID 09208523, daraus: Fotokopie, Urheber: Radler59 (Eig. Werk), Liz.-Nr. CC BY-SA 4.0

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