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Seeshaupt, Lkr. Weilheim-Schongau, A: nordöstl. Ortsrand, an der Seepromenade des Starnberger See, Bereich Schiffsanleger, Pfeilerbildstock, Benennung: 'Seegerichtssäule'

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), gesimster Pfeilerbildstock aus Tuffstein mit vierseitigem  Kielbogennischenelement, darunter abgewittertes Wappen und Darstellung eines Fisches im Relief, sowie die eingerillte Jahreszahl '1522'. Das Denkmal findet mit großer Wahrscheinlichkeit in der mittelalterlichen Fischerei des Starnberger Sees seinen Ursprung, indem es das zuständige Fischereigericht jener Zeit angezeigt haben wird (Seegericht Starnberg bzw. örtliches grundherrliches Landgericht), wo sämtliche Auflagen in Sachen Fischerei streng kontrolliert bzw. reguliert wurden. Ein vergleichbares Denkmal befindet sich in Schnaitsee Ortsteil Eggerding (Verf.)

So alt wie die Siedlungsgeschichte des Seegebietes, etwa 3.000 Jahre, ist auch die Geschichte der Fischerei am und im Starnberger See. Während die früheren Siedler nach Bedarf frei fischen konnten, ließen die bajuwarischen Adelshäuser ab etwa 1000 n. Chr. die Fischerei durch Leibeigene gegen Abgaben betreiben. Später traten die bairischen Herzöge die Fischrechte an Landesherren oder Klöster ab. Die Fische der bayerischen Seen waren in den besseren Häusern neben Wild die bevorzugte Speise. Am wenigsten hatten die Fischer selbst von diesem System, in dem sie ihre harte und manchmal gefährliche Arbeit nicht immer gut ernährte. Gängig war die Unterteilung der Fische in 'edle', 'geringere' und 'letztes Fischwerk'. (Quelle: wikipedia.org-wiki-Starnberger-See-Fischerei)

Quellangaben: Lit.: Internet: 1. wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Seeshaupt: Am Dampfersteg, Seegerichtssäule, Ehemalige Landmarke oder Seegrenze, Tuffsteinsäule mit leeren Kielbogennischen, bez. 1522, D-1-90-152-4 m. Foto v. 31.5.2015 (Kopie), Urheber: 'Warden' (Eig. Werk) Liz.-Nr. CC BY-SA 4.0, 2.
seeshaupt.de-unsere-gemeinde-seeshaupt-historisch-denkmaeler m. Foto u. Beschreibung

quelle: google.com-seeshaupt street view

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Seeshaupt B: westl. Ortsrand, ggü. des Anwesens 'Hohenberger Straße Nr. 57', bei Forstwegabzweig, Steinkreuz, Benennung: 'Salzstein' oder 'Franzosenkreuz'

quelle: seeshaupt.de

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), im oberen Bereich beschädigtes Steinkreuz aus Kalktuffstein auf quaderförmigen Sockel (Verf.)

Das Denkmal befand sich ursprünglich weiter westl. im Waldgebiet, an schwer zugänglicher Stelle, am Weg Seeshaupt - Oppenried. Um es zu erhalten erfolgte die Versetzung an den derzeitigen Standort ggü. der Ulrichsau an die Hohenberger Straße, unter einer alte Buche. Nach dem Seeshaupter Ortschronisten Anton Sterff soll das Kreuz im Frühjahr 1800 am Grab zweier Franzosen aufgestellt worden sein, die im Zuge der Napoleonischen Kriege fielen, als ein 12000 Mann starkes Armeekorp drei Tage hier am Ortsrand lagerte bzw. durchzog. Weiter wollen alte Einwohner von einer Salzsteinstraße wissen, an der das Kreuz einst stand (Verf. frei nach seeshaupt.de-unsere-gemeinde-seeshaupt-historisch-denkmaeler)

Quellangaben: Lit.: 1. Ortschronik v. Anton Sterff (+), Internet: 1. seeshaupt.de-unsere-gemeinde-seeshaupt-historisch-denkmaeler, daraus: Foto (Kopie), 2. google.com-maps-Seeshaupt-Street View (Kopie)

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