Blaufelden, Lkr. Schwäbisch Hall, OT Simmetshausen, A: nordwestl. im Ort, bei Straßenabzweig im Bereich 'Simmetshausen Nr. 24' von der Straße Richtung Simprechtshausen, Steinkreuz, B: ca. 50 m weiter ortsauswärts in einer Hecke am Rand eines Wiesengrundstückes, Steinkreuz, Benennung: 'Schnittersteine' / 'Schnitterkreuze'

Obertägige Maße: A: (aktuell nicht bekannt), durch Abbruch eines Armes mit angeblicher Darstellung einer Sichel verstümmeltes Steinkreuz aus Muschelkalk

quelle:  blaufelden.de kopie b. losch 1981

B: (aktuell nicht bekannt), parallelkantiges Steinkreuz lat. aus Muschelkalk mit nach oben gerichteter, eingerillter Darstellung eines Spießes, vermutl. einer sog. 'Saufeder' (mittelalterliche Jagdwaffe zum Erlegen gestellter Wildschweine - oft auf derartigen Flurdenkmälern zu beobachten) (Verf.)

Ang. B. Losch, 1981: 'Standort: TK 6625 Schrozberg-West R 63460 H 65400; R 63420 H 65450 VW 3 bzw. 26. Beide Kreuze im Ort; eines an der Abzweigung nach Geroldshausen an einer Böschung (V), das andere (VI) in einem Hühnergarten rund 50 m weiter Richtung Simprechtshausen (liegend). Beschreibung: - Bei (V) ist ein Arm herausgebrochen; am andern Arm ist die obere Ecke schräg nach außen abgeschlagen. Auf dem Kopf kreuzförmige Einrillung. - (VI) ist am Schaftende schräg nach hinten abgebrochen. Kopf und rechter Arm zeigen Ausschleifungen. Maße: (V) Höhe 0,80 m, Br. (0,46), T. 0,18, (VI) Höhe (0,96 m), Br. 0,80, T. 0,20, Form: (V) ausgeglichen, aber Kopfhöhe betont. - (VI) zeigt längere Armbalken. Die Armlängen differieren um einige Zentimeter; der Schaft setzt etwas breiter an. Zeichen: Auf dem abgebrochenen Arm bei (V) soll eine Sichel zu sehen gewesen sein. - (VI) zeigt in Kreuzmitte und Schaft tief eingerillt eine Kunkel, im Ort als Schäferschippe, sonst als aufwärts gerichteter Spaten bzw. langschaftige Pflugschar oder als Speerspitze bzw. Pflugsech gedeutet. Datierung: ca. 15./16. Jh. Volkstümliche Überlieferung: Zwei sollen sich totgeschlagen haben. - Zwei Schnitterinnen sollen sich umgebracht haben. - 'Die Leute in Simmetshausen meinen, bei diesen beiden Kreuzen seien Soldaten des Dreißigjährigen Krieges begraben worden' (H. Retttenmaier 1955). Benennung: 'Schnittersteine', 'Schnitterkreuze' (Textkopie B. Losch 1981)

Quellangaben:  Lit.: 1. Bernhard Losch, Sühne und Gedenken - Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S.72-73, Blaufelden V-VI, Ortsteil Simmetshausen m. irrtümlicher Abb. 114 Fichtenberg, daraus: 2. Anton Nägele, Über Kreuzsteine in Württemberg und ihre Bedeutung, in: Württ. Jahrbücher für Statistik und Landeskunde, 1913, S. 420 Sp. I, 3. Karl Eßlinger, Heimatkundl. Geschichte von Stadt und Oberamt Gerabronn, 1930, S. 203, 4. Isidor Fischer, Steinkreuze als Flurdenkmäler im Landkreis Crailsheim, 1956, S. 99, 5. Georg Lederer, Steinkreuze im Landkreis Crailsheim, in: Frankenspiegel 20, 1968, S. 99, 6. Hermann Rettenmaier, Die Steinkreuze des Kreises Crailsheim, 1955, Nr. 28d

Internet: 1. ...blaufelden.de-freizeit-sehenswuerdigkeiten: Steinkreuz Simmetshausen (Kopie), 2. ...stadtplan.net-Simmetshausen m. Standortangabe    

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