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standort

Stendal, Lkr. Stendal, Marienkirche, Stadtzentrum, A: Mauernische (außen) südöstl. Chorstrebepfeiler              

Maße: Höhe 0,90 m, Br. 0,34, T. 0,12, got. Steinkreuz mit zurückgesetzten Kreuzarmwinkelstützen, die mit den Kreuzenden ein Achteck bilden; im Kopfbalken eingerilltes Schriftband INRI, sowie über Arme und Schaft die ebenfalls eingerillte Darstellung Korpus Christi (keine Überlief.)

Quellangaben: Lit.: 1. Walter Saal, Steinkreuze und Kreuzsteine im Bezirk Magdeburg, Halle 1987, S. 20 m. Abb. 49, daraus: 2. P. K. Pflanz, Die Sühnekreuze in der Altmark, in: Beiträge zur Geschichte und zur Landes- und Volkskunde der Altmark, Bd. VI 1931-37, S. 24-59 

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standort b u. c
steinkreuz stendal kreuzstein stendal

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B: Mauernische (außen) Südwand des südwestl. Kirchturmes, in ca. 10 m Höhe, Maße: Höhe 0,96 m, Br. 0,32 T. 0,15 got. Steinkreuz, nasenbesetzt, mit zurückgesetzten Kreuzarmwinkelstützen

Quellangaben: Lit.: 1. W. Saal, s.o. S. 20 m. Abb. 50, daraus: 2. P. K. Pflanz, 1931

C: Mauernische (außen) Vorbau an Südwestturm in 2 m Höhe vermauert, Maße: Höhe 1,12 m, Br. 0,48, T. ? der rechteckige Kreuzstein zeigt in der oberen Hälfte auf vertiefter Kreisfläche ein griechisch. Kreuz mit eingekehlten Enden; darunter der eingehauene Name ‘HANS BOLDECK’ und darunter nur noch fragmenthaft ‘... CCC’ der Name Boldek ist ab 1325 in Stendal nachweisbar, darunter ein Hans Boldeke 1328; es ist nicht ausgeschlossen, dass der Stein das Grab eines Hans Boldeck (oder Woldeck) bezeichnete, das bei der Errichtung des Anbaues beseitigt werden musste, wobei der Stein etwa am alten Standort wieder eingemauert wurde (Quelle: Lit. W. Saal)

Quellangaben: Lit.: 1. W. Saal, s.o. S. 20 m. Abb. 51, daraus: 2. P. L. P. Kupka, Das Mordkreuz am Ostchore von St. Marien, in: Beiträge zur Geschichte und zur Landes- und Volkskunde der Altmark, Bd. VI (1931-37) S. 377-382 1935, 3. P. K. Pflanz, 1931

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standort katharinenkirche stendal
standort

D: östl. Chorstrebepfeiler (außen) in 2 m Höhe vermauert

Maße: 1,82 m, Br. 0,97 T. ? rechteckige Votivtafel mit erhabener kleiner Kreuzigung und darunter kniendem Mann, von dem sich ein Schriftband mit den Worten: ‘Sancta maria ora p... me’ zur Kreuzigung hochzieht; die Kreuzigung selbst trägt die Umschrift: ‘ott. erme. is. na. gesat. albrecht. querstede. hie. erslaghen. is. am. iare. dusent. iar. cccc. i. dem. sesten. un. twintigesten. iare. alt.’ ein weiterer Inschriftsrest beginnt an der rechten oberen Ecke des Vierecks um den Adoranten mit ‘Sua anima’ es folgt das kopfstehende ‘requiescat’ links vom Spruchband und endet auf der linken Seite mit ‘in pace amen’ übersetzt: Seine Seele ruhe in Frieden. Amen; weitere Fragmente sind nicht mehr zu entziffern; um 1430; aus dem Text geht klar hervor, dass die Tafel zur Sühne für den 1426 erfolgten Totschlag an Albrecht Querstedt hergestellt ist, evtl. auch als freistehendes Denkmal; der Chor der Marienkirche wurde zwischen 1435 u. 1447 erbaut, sodass also die Einmauerung relativ früh erfolgte  

1426 amtiert Gerhard Querstedt gemeinsam mit einem Boldeke als Bürgermeister; ein Albert Querstedt hat nach Ausweis der Erfurter Universitätsmatrikel 1402 in Erfurt studiert; am 23. Januar 1425 erfolgte ein Schiedsspruch des Stendaler Schöffenstuhles in Sachen A. Querstedt gegen C. Buchholz, wobei festgestellt wurde, dass letzterer seine Befugnisse überschritten hatte; nach einer weiteren Urkunde vom 2. Oktober 1426 im Stadtarchiv Stendal, in der Gerhard und Albrecht Querstedt namentlich genannt werden, muss A. Querst. an diesem Tage noch gelebt haben; nach einer weiteren Urkunde im Kurmärkischen Lehnskopialbum waren die Totschläger von A. Querst. Angehörige der besten Stendaler Familien: Hildebrand Noppow, Hans Buchholz, Werner Calve und Boldewin Boldeke; alle vier waren aus Stendal geflohen, hatten aber bald darauf den Verwandten des Erschlagenen redliche Verbüßung und Sühne angeboten; wie diese Sühne auslief ist nicht bekannt; da die Totschläger sich aber an Markgraf Johann, den Stellvertreter des Kurfürsten, mit der Bitte um freie Rückkehr nach Stendal wandten, verfügte dieser am 9. März 1428, dass sie überall in der Mark sicher leben könnten, außer im Stendaler Gerichtssprengel, d.h. verbannte er sie aus ihrer Vaterstadt, doch scheint die Verbannung bald darauf zurückgenommen zu sein, denn Hildebrand Noppow ist 1429 und Werner Calve 1435 in Stendal nachweisbar (Quelle: Lit. W. Saal)

Quellangaben: Lit.: 1. Walter Saal, s.o., S. 20-21 m. Abb. 52, daraus: 2. P. L. B. Kupka, 1935, 3. P. K. Pflanz, 1931

Stendal, E: Katharinenkirche, südöstl. Altstadt, Mauernische (außen) Chorstrebepfeiler, in 2m Höhe vermauert

das gut erhaltene got. nasenbesetzte Steinkreuz mit keilförmiger Schaftverbreiterung bis auf Kreuzarmbreite zeigt erhaben im Relief den Korpus Christi; ausgeprägte Kreuzarmwinkelstützen ergeben mit den Kreuzenden ein Achteck; im Kopfbalken die Inschrift: ‘betece voldeke dem got gnedig si. 1441’ vermutlich ein Grabkreuz; der heutige Kirchenbau zwischen 1469 und 1490 errichtet (Quelle: Lit. W. Saal)

Quellangaben: Lit.: 1. Walter Saal, s.o. S. 20 m. Abb 48, daraus: 2. P. L. B. Kupka, 1935, 3. P. K. Pflanz, 1931

verschollene Objekte: 1. Stendal: Steinkreuz am Ünglinger Tor ggü. dem Kloster St. Gertrud; um 1850 verschwunden; die Sage, eine Anlehnung an die bekannte Glockengießersage (Verf.) berichtet vom Baumeister des Tangermünder Tores, der auch das Ünglinger Tor bauen sollte; er habe seinen Gesellen beauftragt, wegen seiner Abwesenheit durch den Bau eines Tores in Gardelegen, das Tor nach seinem Entwurf zu bauen; dieser habe es jedoch viel schöner nach seinem eigenen Entwurf errichtet; als der Meister aus Gardelegen zurückkehrte habe er aus Neid seinen Gesellen mit dem Hammer erschlagen; zur Sühne würde das Kreuz gesetzt (Quelle: Lit.: 1. Walter Saal, s.o. S. 21, 2. Graesse, 1867, 3. Kunze, 1935, P. Pflanz, 1931) 2. Staffelde (OT v. Stendal): Steinkreuz am Südausgang des Dorfes, ca. 50 m westl. der Straße auf einer bewaldeten Höhe; gegen Ende 19. Jh. verschwunden; bei Bekmann, in: Band II, 5. Teil, I. Buch, II. Kapitel, Sp. 226 erwähnt; nach dieser Quelle duellierten sich hier zwei Adelige und verloren dabei ihr Leben; sie sollen unter dem Kreuz begraben liegen; nach einer jüngeren Erzählung soll das Duell 1806 zwischen französischen Offizieren stattgefunden haben (Quelle: Lit. W. Saal, s.o. S. 21, 2. P. Pflanz, 1931, 3. Zahn, 1899) 3. Eichstedt (Arneburg-Goldbeck): im südl. Teil der Kirchhofsmauer befindet sich östl. vom Eingang eine kreuzförmige Nische von etwa 1,47 m Höhe u. 0,55 m Breite u. 0,18 Tiefe; die Nische muss schon älter sein, denn die Ziegelsteine des Mauerwerks haben Klosterformat (Quelle: Lit.: 1. W. Saal, s.o., S. 21, 2. Hoßfeld-Haetge, 1933, 3. P. Pflanz, 1931)

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