steinkreuz stolzenhain andere seite
standort kirchhof

Droyßig, OT Stolzenhain, Burgenlandkreis, A: im Kirchhof

Obertägige Maße: Höhe: 0,93 m, Br. 0,70, T. 0,24, das Steinkreuz aus Sandstein mit gerundeten Enden, wobei sich der Kopf nach oben erweitert, weist einen durch Abbruch verkürzten Schaft auf, der mit Beton ersetzt wurde; von daher ist die eingehauene Darstellung eines Schwertes mit gekrümmten Griff nicht mehr in ihrer originalen Länge erhalten (Lit. W. Saal: Säbel) nach Lit. Neumann befand sich auf der Rückseite ein unleserlicher Name und die Jahreszahl ‘1853’, was er als neuzeitliche Verunstaltung deutete; Lit. Schulz gibt sogar eine eingeritzte und nachgezeichnete Jahreszahl ‘1883’ an und vermutet eine Umsetzung im Lutherjahr; das Denkmal stand bis 1970 am westl. Dorfeingang, an der Südseite des alten Weges von Eisenberg, im Winkel eines abzweigenden Feldweges und wurde dann um etwa 360 m nach Osten versetzt; hier lag das Kreuz um 1955 herausgerissen und gebrochen am Boden; ursprünglich soll es unweit nördl. oder westl. die Stelle bezeichnet haben, wo 1813 ein Franzose gefallen und begraben wurde; angeblich soll es deswegen gesetzt worden sein, doch hinsichtlich seiner Form und Darstellung ist ein weitaus höheres Alter zu vermuten (Verf.) 

Quellangaben: Lit.: 1. Walter Saal, Steinkreuze und Kreuzsteine im Bezirk Halle, Halle 1989, S. 45 m. Abb. 179, daraus: 2. Neumann, Alte Steinkreuze in der Gegend der mittleren Saale, Weißenfels 1907, 3. B. Liebers, Unsere Steinkreuze, 1937, 4. W. Schulz, Steinkreuze im Zeitzer Land, Zeitz 1959, S. 210-219, 5. Köber, Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, Erfurt 1960, 6. W. Saal, 1952a

gedenkstein stolzenhain
standort

Stolzenhain, B: östl. Ortsausgang, Gedenkstein Schlage

Erinnerungsstein einer Mordtat auf Postamentblock, dessen eingerillte Inschrift nur noch zum Teil durch Beschädigung lesbar ist:

‘Albert L... / Schlage. / er ... im Ruhrkampf / von den Franzosen erschossen / am 26. Mai 1923’ unter einem kleinen Malteserkreuz: ‘Gewidmet vom / Jungd. Orden / Brd.schaft Droyßig’

unter der Bezeichnung ‘Ruhrkampf’ wird die Volkserhebung und die damit verbundenen blutigen Unruhen gegen die Besetzung des Ruhregebietes durch französische und belgische Truppen um die Vorherrschaft des wirtschaftlichen Monopols nach dem 1. Weltkrieg bezeichnet, deren Wirren, wie obiges Geschehnis zeigt, bis nach Mitteldeutschland reichten (...wikipedia.org-wiki-Ruhrkampf)

Quellangaben: Lit.: Internet:

standort loebitz

Mertendorf, OT Löbitz, Burgenlandkreis, A: südseitig an Straße nach Pauscha vor einem alten Kreuzweg, der heute noch im nach Süden abgehenden Feldweg erkennbar ist; ca. 500 m nach Ortsausgang von Löbitz, ‘Mordstein’

steinkreuz loebitz andere seite gedenkstein vogt loebitz
kopie lit. w. saal 1989

Obertägige Maße: Höhe 0,86 m, Br. 0,80, T. 0,28, das Steinkreuz aus Sandstein, dessen Schaft sich nach unten verbreitert, scheint im oberen Bereich bis auf die Oberseiten der Kreuzarme standortbedingt abgearbeitet, evtl. aber auch ein Resultat des Brauches des Abwetzens mittelalterlicher Hieb- oder Stichwaffen, s. Einf.; dennoch ist heute nur noch schwer der Nachweis zu erbringen ist, ob eine Verstümmelung des vollständigen Balkenkreuzes vorliegt oder ob es sich um ein sog. Antoniuskreuz handelt (T-Form); meistens lassen die Platzverhältnisse der Darstellungen die jeweilige Kreuzform vermuten; die Vorderseite zeigt ein eingerilltes langschaftiges Beil, das ein Fleischer- oder Holzfällerbeil sein könnte; imgrunde ist die Darstellung eines Beiles oder auch Schwertes ein Symbol für das mittelalterliche Blut- oder Hochgericht und weniger als Tatwaffe zu sehen (altes deutsches Recht, Gericht über Leben und Tod, stand ursprünglich dem König zu, wurde später bis auf den Kleinadel übertragen; todeswürdige Vergehen wie Mord, Notzucht, Raub, Verrat, Inzest, Falschmünzerei, Ehebruch, Meineid, Hexerei usw. wurden hier verhandelt und endeten nicht selten mit dem Todesurteil; Sühnemale mit derartiger Symbolik bezeichneten vermutlich ursprünglich jene Gerichts- bzw. Richtstätten oder wurden an der Stelle eines todeswürdigen Vergehens zur Sühne gesetzt, das vor obiger Institution verhandelt wurde, Verf.) nach der Sage sollen sich hier zwei Fleischergesellen gegenseitig mit ihren Beilen erschlagen haben; eine andere Version berichtet von einem vespernden Fleischergesellen, der von einem hungrigen Landstreicher mit seinem eigenen Beil erschlagen wurde; das Denkmal wird in der Gegend Mordstein genannt (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. Walter Saal, Steinkreuze und Kreuzsteine im Bezirk Halle, Halle 1989, S. 24 m. Abb. 88, daraus: 2. H. Otte-G. Sommer, Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Eckartsberga, Halle 1883, 3. Neumann, 1907, 4. H. Sieling, Steinkreuze und Wappensteine bei Naumburg a.d. Saale, Naumburg 1916, 5. A. Berg, Von den alten Steinkreuzen unserer Heimat, 1934, S. 21-23, 6. W. Kunze, Von Steinkreuzen in Feld und Wald, 1935, 7. B. Liebers, 1937, 8. W. Saal, 1952, 9. W. Schulz, 1959, 10. Köber, 1960, 11. W. Saal, Steinkreuzsagen aus Sachsen-Anhalt, 1992, S. 37-38

Löbitz, B: etwa halbwegs, auf der nördl. Böschung liegend, der Straße zwischen Löbitz und Pauscha, Maße: Höhe 1,20 m, Br. 0,80, die am Boden liegende, beschädigte Steinplatte aus rotem Granit mit nur noch teilweise entzifferbarer Inschrift erinnert an den Tod des Rittergutbesitzers Peter Hermann Vogt, Löbitz, durch einen Sturz vom Pferde; nach Auskunft seines Urgroßneffen Hasso Vogt, befand sich der Unglückliche auf dem Heimwege von einem Gelage auf Rittergut Haardorf (Mitteilung der Gde. Löbitz)

Inschrift: ‘....e... Hermann / Vogt / Rittergutsbesitzer / auf Loebitz / geb. am 27. M... 1845 / verunglückte hier am ... 1875 / ge..  ... durch / ein. S...’

Quellangaben: Lit.: 1. Mitt. Gde. Löbitz, Internet:

c.2010 www.kreuzstein.eu