Straufhain, OT Streufdorf, Lkr. Hildburghausen, A: ca. 2 km südwestl. des Ortes, in einem nach Südwesten gerichteten Hohlweg, im Bereich ‘Obere Kempfe - Hohle’ (ca. 450 m nach den letzten Anwesen, EMS, an der Straße nach Westhausen, Feldweg nach Westen folgen und nach Waldeintritt ca. 700 m bergauf in südwestl. Richtung), ‘Kempfe-Kreuz’ |
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Maße: Höhe 0,53 m, Br. 53, T. 0,18, das gleicharmige Steinkreuz (griech. Kreuzform) aus Sandstein besitzt runde Balken mit längs gerichteten Schmuckrillen, die Imitation eines Baumstammes und trägt auf dem Kreuzungsfeld eine plastische Inschriftstafel in Form eines Wappenschildes mit der Inschrift (Verf.): ‘Hier verunglückte / August / Kempf / 1890’ |
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das Denkmal lag um 1988 vor Ort an der Wandung der Hohle und wahr möglicherweise nie ortsfest aufgestellt; hier verunglückte am 17. Mai 1890 der Bauer Friedrich August Kempfe aus Streufdorf tödlich; Pfarrarchiv Streufdorf, Bestattungsregister 1890, Nr. 21, Sterbeeintrag für F. A. Kempf: ‘Mitnachbar u. Ackersmann ..., geb. d. 13. VIII. 1843, 46 J. 9 M. 4 T., gestorben am 17. Mai 1890 durch Ueberfahren von seiner Holzfuhre im Walde’ (Verf. frei nach Lit. F. Störzner, 1988) |
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Quellangaben: Lit.: 1. Frank Störzner, Steinkreuze in Thüringen, Katalog Bezirke Gera-Suhl, Weimar 1988, S. 103, Nr. 29 m. Abb. 29 (Kopie), daraus: 2. H. Köber, Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, Erfurt 1960, S. 65, Nr. 443 |
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Streufdorf B: ca. 3 km westsüdwestl. des Ortes (1 km Luftlinie nordwestl. von A), in der Forstflur Hexenhügel (Heidenhügel), ca. 300 m südöstl. der Bergspitze, 80 m östl. des Weges im Wald (günstig erreichbar vom Westhausener OT Haubinda - zwei Waldwege führen nördl. aus dem Ort und erreichen nach 700 m auf der Höhe einen in nordwestl. Richtung weiter bergauf führenden Waldweg, dem ca. 200 m bzw. 400 m zu folgen ist und hier rechts weglos im Wald), ‘Bonifatiuskreuz / Mordkreuz / Mordstein’ |
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Obertägige Maße: Höhe 0,95 m, Br. 0,52, T. 0,22, das Steinkreuz lat. Form aus Sandstein mit gerundet abschliessenden Enden zeigt im unteren Schaft eine linear eingetiefte rundliche Darstellung, die mit ‘hufeisenähnlich’ in Lit. F. Störzner, 1988, bezeichnet wird; das Denkmal wurde im Mai 1985 herausgerissen, am Boden liegend, vorgefunden, wobei der genaue einstige Standort nicht mehr erkennbar war, doch aber in unmittelbarer Nähe vermutet wurde; das Kreuz wurde 1985 zunächst nur an einen Baum angelehnt; in der Lit. H. Köber, 1960, wird auch nur obige Gesamthöhe (Länge) angegeben, von daher lag das Kreuz bereits um diese Zeit am Boden; nach Lit. E. Plat, 1920, soll hier Winfried Bonifatius das Christentum gepredigt haben (Verf. frei nach Lit. F. Störzner, 1988) |
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Quellangaben: Lit.: 1. F. Störzner, 1988 s.o. S. 103-104, Nr. 30 m. Abb. 30 (Kopie), daraus: 2. E. Plat, Über Steinkreuze in Franken und Thüringen - Das Bayerland 31 / 15, S. 249-252 m. Abb., München 1920, 3. P. G. Beyer, Steinkreuze in Franken und Thüringen - Germanien 3 5/6, S. 110-111, Bielefeld 1932, 4. P. Georgi, Von den alten Steinkreuzen und Sühnesteinen im Bezirke Suhl, Schleusingen 1959, Bl. 8 (Stand: Museum für Ur- u. Frühgesch. Thür., Weimar), 5. H. Köber, Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, Erfurt 1960, S. 65, Nr. 447 |
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Streufdorf C: ca. 1,5 km östl. des Ortes, ca. 60 m östl. des Feldweges, der ca. 1,5 km nach Ortsausgang von der ‘Roßfelder Straße’, am Ende der Rechtskurve, in nördl. Richtung abzweigt, nach ca. 700 m vom Abzweig, Flur: ‘An der Heßleite’, aus Feldsteinen gelegtes Kreuz am Fuß eines modernen Metallkreuzes, Benennung: ‘Ackerkreuz / Korneffer Kreuz / Ackersteg-Kreuz / Ackersteinkreuz’ |
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Maße: Länge ges. ca. 2 m, Br. 0,80 (Mitt. A. Westhäuser-Rüttinger, Streufdorf), das aus losen Feldsteinen am Boden zusammengelegte Kreuz lat. Form zeigte auf gleicher Weise unterhalb der Arme die Jahreszahl ‘1730’; nach Lit. C. Lässer, 1913, war die ausgelegte Kreuzform mehrfach zerstört, aber immer wieder hergerichtet worden, durch Separationsmaßnahmen erfolgte eine Standortveränderung um nur wenige Meter; weiter zitiert Lässer: ‘Ab und zu verbreitete man das Gerücht, daß dieses Kreuz ein Werk böser Geister sei ... Wieder andere suchten des Geschichtliche zu verwischen, indem sie erzählten, daß hier der Ritter Poppo von Strufe von seinem Gegner erschlagen worden sei.’; H. Köber, Erfurt, fand die Steine 1959 auch zerstreut vor (Verf. frei nach Lit. F. Störzner, 1988) |
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‘Das Kreuz erinnert an den Streufdorfer Bauernsohn Andreas Korneffer, der hier am 24. April 1730 von einem Grenadier des herzoglichen Landregiments Hildburghausen erschossen worden war. Man hatte Korneffer kurz vorher zum Militärdienst gepreßt, aber er widersetzte sich der Zuführung. Als der Braut Korneffers die beabsichtigte Errichtung eines Gedenksteines behördlich untersagt wurde, legten sie und die Schwester des Ermordeten ein Kreuz aus Feldsteinen, das auch nach dem Aussterben der betroffenen Familien weiter gepflegt und erhalten blieb. Der historische Stoff wurde von Hofmann, 1864, poetisch verarbeitet. Im Meßtischblatt als ‘Korneffer-Kreuz’ eingetragen. (Textkopie aus Lit. F. Störzner, 1988, S. 104) |
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Quellangaben: Lit.: 1. F. Störzner, 1988 s.o. S. 104, Nr. 31 m. Abb. 31 aus 1935, daraus: 2. E. C. Bauer, Das alte Bergschloß Straufhain oder Strauf im Herzogthum Sachsen-Hildburghausen, Schleusingen 1825, S. 32, 3. L. Bechstein, Der Sagenschatz und die Sagenkreise des Thüringerlandes 3, Meiningen / Hildburghausen 1837, S. 201 u. 1842, S. 232 u. 1885, Bd. I, S. 61, 4. F. Hofmann, Das Ackerkreuz. Ein Nachtstück aus dem patriarchalischen Staat. - Die Gartenlaube 48, Leipzig 1864, S. 760-762, 5. C. Lässer, Das Ackerkreuz in der Streufdorfer Flur, in: Schriften des Vereins für Gesch. u. Landeskunde Sachsen-Meiningen 68, Hildburghausen 1913, S. 162-166, 6. E. Plat, Das Korneffer Kreuz bei Streufdorf, Thür., Creidlitz 1936 (Stand: Nachlass Plat, Landesbibliothek Coburg), 7. P. Georgi, 1959 s.o. 1959, Bl. 8, 8. H. Köber, 1960 s.o. S. 67, Nr. 522, 9. Acker- oder Kornefferkreuz, in: Werrabote 2, Hildburghausen 1961, S. 4, 10. F. Störzner, Steinkreuze in Thüringen, in: Thür. Landeszeitung 42/144, Weimar 1986 |
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