Suhl (kreisfr.) A: ca. 3 km südl. des Stadtzentrums im Suhler Stadtwald (südl. A 73) im Forstort ‘Krumme Birke’ an einem alten verwachsenen Waldweg (ca. 1,5 km südöstl. des alten Basaltsteinbruches ‘Steinsburg’) Steinkreuz |
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Obertägige Maße: Höhe 0,87 m, Br. 0,70, T. 0,31, das breitflächige Unsymmetrie aufweisende Steinkreuz lat. Form aus Sandstein war nach einem Foto von P. Georgi, Schleusingen, von 1956 seitlich eingesunken; um 1966 wurde es bei Holztransportarbeiten unvorsichtigerweise herausgerissen und daraufhin, auf Veranlassung von E. Richter, Suhl, richtete der Staatliche Forstwirtschaftsbetrieb Suhl das Kreuz am 18. Juli 1966 an gleicher Stelle neu auf (Lit. Hess, 1966) nach Lit. R. Richter, 1966, erinnere das Denkmal an einen Raubmord |
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Quellangaben: Lit.: 1. Frank Störzner, Steinkreuze in Thüringen, Katalog Bezirke Gera-Suhl, Weimar 1988, S. 137, Nr. 106 m. Abb. 110 (Kopie), daraus: 2. P. Georgi, Von den alten Steinkreuzen oder Sühnesteinen im Bezirke Suhl, Schleusingen 1959 (Typoscript, Nachl. Georgi, im Museum für Ur- u. Frühgeschichte Thüringen), 3. Heinz Köber, Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, Erfurt 1960, S. 67, Nr. 466, 4. R. Feustel-E. Richter, Nochmals zum Denkmalsch. Freies Wort-Ausg. Suhl 15, Suhl 1966, 5. Hess, ‘Ist Denkmalschutz ein Stiefkind’, Beitrag in: Freies Wort-Ausg. Suhl 15, Suhl 1966, 6. E. Fischer, Der Berg ‘Snebach’ (1111) u. ‘Blosssenlewbenn (1357), Suhl 1982, Bl. 26 |
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Suhl B: ca. 2 km südl. des Stadtzentrums im Suhler Stadtwald, am Rundwanderweg um den Basaltsteinbruch ‘Steinsburg’ (300 m östl), am nördl. Rand eines alten Hohlweges nach Neundorf, ‘Jörg Heime-Stein’ (Georg Heym), Forstort ‘Mordfleck’ oder ‘Butzenrod’ |
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Obertägige Maße: Höhe 0,45 m, Br. 0,55, T. 0,15-0,22, der niedrige abgearbeitete Sandsteinblock mit sockelartiger Basis zeigt auf der Südseite die eingerillte unleserliche Inschrift: ‘... FALL / Z. B. SAM. 3. 34. / 1613’ (Jahreszahl, letzte Zeile, nach Lit. F. Kunze, 1920; Bezug auf Bibelabsatz 2. Buch Samuel - Totenklage auf den erschlagenen Abner), Nordseite: ‘M K / V (Z)’ (Anfangsbuchstaben: Margarete (Witwe des Getöteten), Vater Kaspar und Sohn Valentin) |
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nach F. Kunze stand der Stein ursprünglich gegenüber am südl. Rand des Hohlweges, wo er durch ein Holzfuhrwerk umgefahren und neu aufgestellt wurde; nach erneuter Beschädigung 1971 durch Forstarbeiten wurde er durch E. Fischer, G. Fabig und E. Häfner, Suhl, am derzeitigen Platz neu aufgestellt |
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Lit. B. Beck-G. Fabig, 1977: ‘Nach eingehendem Studium alter Chroniken wurde festgestellt, dass Georg Heim am 27. August 1674 ermordet wurde’ (Quellangaben erfolgten nicht, konnten auch nicht ermittelt werden, Ang. Lit. F. Störzner); dagegen spricht die von F. Kunze angegebene Jahreszahl 1613 und weiter: ‘hier soll ein Fuhrmann aus Neundorf von Räubern erschlagen und beraubt worden sein - so wird in Neundorf erzählt, dass wegelagernde Raubritter der nahen Steinsburg dem heimkehrenden Jörg Heime das Lebenslicht ausgeblasen hätten’ |
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Quellangaben: Lit.: 1. F. Störzner, 1988, S. 137-138, Nr. 107 m. Abb. 114/115 (Kopien), daraus: 2. F. Kunze, Suhler Sagenbuch, S. 184-185, Suhl 1920, 3. P. Georgi, Steinerne Zeugen alten Deutschen Rechts im Kreise Schleusingen, S. 307-309, Suhl 1938 u. 1939, S. 55-57 u. 1959 s.o. Bl. 6, 4. H. Köber s.o. 1960, S. 67, Nr. 469, 5. E. Richter, Da scheuten plötzlich die Pferde und derbe Fäuste rissen Jörg Heim vom Sitz - so geschehen 1613 bei Suhl-Neundorf, in: Thür. Neueste Nachr. - Ausg. Suhl 11, 1961 m. Zeichnung, 6. B. Beck-G. Fabig, Der Heime-Jörge-Stein, Freies Wort Ausg. Suhl 26, Suhl 1977 m. Abb. |
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Suhl C: ca. 3 km nordwestl. des Stadtzentrums im Forstort ‘Tote Männer’, ca. 1,3 km nordwestl. des Waldgasthauses Krinitzenstube (Krinitzenstr. 19), 80 m westl. der dortigen markanten Wegekreuzung auf der Höhe, weglos im Wald, ‘Tote-Männer-Stein’ |
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Obertägige Maße: Höhe 0,62 m, Br. 0,41, T. 0,16, der gerundet abschliessende Gedenkstein aus Sandstein zeigt beidseitig zum Teil unleserliche eingerillte Inschriften, Ostsüdostseite: ‘(E. J.) CH (R) / (R) ÖM 14 / UNSER KEINER / LEBT IHM SEL / WER UNSER / KEINER STIRB / IHM SELWER / EGT HM’, darunter plastisch im Relief eine Lilienblüte mit Blätter und Stiel; andere Seite: (anderer Schrifttypus): ‘HANS Gun / TER TER JUN / GER / ANNO / 1682’ (E.J. CHR=Abk. für ‘In Ewigkeit Jesus Christus’; EGT= et cetera - da der Bibelspruch aus Römerbrief 14 nicht vollständig) (Ang. Lit. F. Störzner, 1988) |
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nach weit verbreiteter Annahme handelt es sich um den Gedenkstein für die 1682 an der Pest verstorbenen Fuhrleute und Hausgenossen Ägydius Hofmann und Johannes Günther aus Suhl-Heinrichs; der Eintrag im dortigen Sterberegister von 1682 lautet: ‘Animae iustorum in manu Dei. 20. Januarij Aegidius Hofmann et Johannes Günther aurigae et inqlini peste emortui sepulti sunt in Thuringia: quibus h. l. (=huius loci) concessione Dnorum Superiorum absque ulla processione concio lugubris habita fuit’ (Pfarrarchiv Suhl-Heinrichs) |
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(Die Seelen der Gerechten in Gottes Hand. 20 Januar: Ägydius Hofmann und Johannes Günther, Fuhrleute und Hausgenossen, die durch die Pest dahingerafft waren, sind in Thüringen begraben. Für sie wurde hiesigen Ortes mit Erlaubnis der Oberherren ohne irgendeine Prozession eine Trauer-Predigt gehalten) |
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nach Lit. L. Bechstein, 1837, wurden in jener Pestzeit die Straßen gesperrt um das Einschleppen der Pest zu verhindern, dabei wurden zwei Frachtwagen von Wächtern gestoppt; bei der Durchsuchung fand man zwei an Pest verstorbene Fuhrleute, die am Platze des Steines begraben wurden, die Wagen samt Geschirr sollen verbrannt worden sein |
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der Stein steht in unmittelbarer Nähe der alten Handelsstraße zwischen Erfurt und Nürnberg, die hier noch heute als breiter Waldweg erkennbar ist |
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hinsichtlich der eigenartigen Formulierung des Sterbeeintrags ist es letztlich zweifelhaft ob der Stein wirklich den Ort des Geschehens bezeichnet, es könnte sich auch um einen älteren, bereits benutzten Grabstein handeln; für die Abhaltung der Trauerpredigt am 20. Januar 1682 wurde erst die Genehmigung des Konsistoriums in Schleusingen eingeholt, wie dies bei Amtshandlungen für zweifelhafte Vorfälle nötig und üblich war (Lit. F. Störzner, 1986); das 1658 erbaute Haus, in dem J. Günther wohnte, ist noch heute erhalten - Suhl-Heinrichs, Meininger Str. 97 (F. Störzner) |
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Quellangaben: Lit.: 1. F. Störzner, 1988, S. 138-139, Nr. 108 m. Abb. 119/120 (Kopien) /122 (Zeichn.), daraus: 2. H.L.W. Völker, Das Thüringer Waldgebirge ..., S. 447, Weimar 1836, 3. L. Bechstein, Der Sagenschatz und die Sagenkreise des Thüringerlandes, S. 177-178, Meiningen/Hildburgh. 1837, 4. F. Werther, Sieben Bücher der Chronik der Stadt Suhl in der gefürsteten Grafschaft Henneberg, S. 215-216, Suhl 1846, 5. F.W. Rübesamen, Henneberger Sagenbuch, S. 51-52, Suhl 1879, 6. W. Höhn, Der 30 jährige Krieg im Hennebergischen, S. 29-30, Schleusingen 1908, 7. L. Gerbing, Die Flurnamen des Herzogtums Gotha u. die Forstnamen des Thür. Waldes ..., S. 540, Jena 1910, 8. W. Haak, Sühnekreuze, S. 16, Erfurt 1916, 9. F. Kunze, 1920, S. 135-141, 10. P. Georgi, 1938, S. 309 u. 1939, S. 57 u. 1959, Bl. 4, 11. E. Richter, Der ‘Tote-Männer-Stein am Domberg ..., Suhl 1960 m. Abb., 12. H. Hildebrandt-K. Kellermann, Kirchen im Thür. Wald, ein Heimatbuch, S. 100 m. Abb., Berlin 1981, 13. U. Brunzel, Das blaue Feuer, Sagen, Geschichten und heimatkundl. Betr. des Stadt- u. Landkr. Suhl, Suhl 1983, S. 26, 14. F. Störzner, Der Tote-Männer-Stein bei Suhl in Thüringen, Steinkreuzforschung, S. 61-64, Regensburg 1986 m. Zeichn. u. Steinkreuze in Südthüringen, Weimar 1986; 15. Frank Störzner, Geschichte (n) in Stein, 1. Aufl., Ilmenau 2001, S. 21-23, 5. Der Tote-Männer-Stein’ von Suhl m. Zeichn. u. Kartenskizze |
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16. Aufsatz von Frank Störzner (s. Rubrik Literatur) ‘Der Tote-Männerstein-Stein von Suhl’, in: Thüringer Allgemeine vom 6. Februar 2016 |
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verschollene Objekte: Suhl, am oberen Rand des Sehmargrundes, nahe des Jörg-Heime-Steins, ‘Peter-Hübner-Stein’ |
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Maße: Höhe 0,50 m, Br. 0,45, T. 0,13, der gerundet abschliessende Gedenkstein aus Sandstein zeigt beidseitig ein vertieft herausgearbeitetes gleicharmiges Kreuz mit gerundet nach außen verbreiterten Enden, die gerade abschliessen; die Vorderseite eingerillt über den Querbalken ‘1617’, darunter die durch den Fußbalken getrennte Inschrift ‘B H. / PETTER / HUPNER’, andere Seite unter dem Querbalken ‘1617’ (Ang. Lit. F. Kunze, 1920) |
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Sterbeeintrag für Peter Hübner, 1617: ‘19. Septemb. Petrus Hübner a ligno qdam de curru in Semana sylua delapso subito interfectus, aetatis 69. matrimonij 39.’ |
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Am Freitag, dem 19. September, wurde Peter Hübner von einem Baumstamm, der von einem Wagen im Sehmarwald herabgefallen war, plötzlich erschlagen, im 69. Lebensjahr, im 39. Jahr seiner Ehe (Pfarrarchiv der Hauptkirche St. Marien Suhl, Kirchenbuch St. Marien 1590-1619) Hinweis: der Eintrag ist quer geschrieben, d.h. Peter Hübner ist nicht auf dem Suhler Kirchhof bestattet worden (Ang. F. Störzner, 1988) |
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der Verunglückte soll angeblich ein Suhler Henker gewesen sein, der gerade Holz für eine Hexenverbrennung holte; die Buchstaben ‘B H’ deuten vermutlich auf die Witwe hin, die den Stein setzen ließ, dessen Verbleib unbekannt ist (F. Störzner) |
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Quellangaben: Lit.: 1. F. Störzner, 1988, S. 139-140, Nr. 109 m. Abb. 123 (Zeichnung 1958), daraus: 2. F. Kunze, 1920, S. 185-187, 3. P. Georgi, 1938, S. 309, 4. H. Köber, 1960, S. 67, Nr. 470 |
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