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Mühlhausen, OT Sulzbürg, Lkr. Neumarkt i. d. Oberpfalz, ca. 1,5 km Luftlinie südöstl. des Ortes am Südhang des ‘Schlüpfelberg’ (bewaldeter Höhenzug zwischen Mühlhausen und Sulzbürg), wenige Meter unterhalb des Wanderweges - ehem. Altstraße Sülzburg-Beilngries (günstig erreichbar: Wirtschaftsweg folgen, der ca. 300 m östl. von Körnersdorf von der Kreisstraße NM 19 nach Norden bergauf zum Waldrand des Schlüpfelberg führt, hier weiter (weglos) in dieser Richtung ca. 220 m nach Norden zum Standort oder nordöstl. halten über Wüstung ‘Kloster Grab’ zum Wanderweg / Altstraße und nordwestl. 300 m zum Standort), Kreuzstein, Benennung: ‘Fräuleinstein’

die gerundet abschliessende Kreuzsteinplatte mit Abarbeitung im oberen Bereich zeigt auf der Vorderseite ein breitbalkiges Kreuz erhaben im Relief, das in Halbkreisbogen ausläuft - die symbolische Darstellung des Christuskreuzes auf dem Hügel Golgatha (Verf.); am Kreuzschaft bis in die Basis reichend eine asymmetrisch zulaufende, nach unten gerichtete Klinge (Pflugschar oder Waffe ?); unter dem rechten Kreuzarm ein Schild (Wappen ?) ebenfalls im Relief; an der untertägigen Basis soll sich die Darstellung eines *Fisches befinden (Verf. frei nach Aufsatz v. Dr. Robl, s.u.) 

*Fisch (Zeichen): Die Darstellung eines Fisches kommt auf Flurdenkmalen zuweilen vor, z.B. auf sog. Fischgrenzsteinen, welche an Gewässern wie Seen, Teichen oder Flüssen die Grenzen der Fischereihoheitsgebiete markieren (Verf.). Weiterhin ist der Fisch ein klassisches Grabmalsymbol, indem das alte Christuszeichen den Glauben an Jesu ausdrückt - In den Buchstaben des griechischen Wortes für Fisch ‘Ichtis’ verbirgt sich das christliche Glaubensbekenntnis ‘Jesus Christus ist der Sohn Gottes, mein Erlöser’ (Quelle: ...serafinum.de) 

Ang. Lit. R. H. Schmeissner, 1977:

Kreuzstein am S-Hang des sog. ‘Schlüpfelberges’ westl. von Mühlhausen, südl. des Weges Sulzbürg-Mühlhausen an einem Hohlweg im tiefen Wald. Hier führte auch die alte Handelsstraße Sulzbürg - Beilngries vorbei. Maße: Höhe 1,20 m, Br. 0,81, T. 0,27, Keupersandstein. Wuchtige Steinplatte mit 1-2 cm hohem Reliefkreuz, auf diesem erhabenes Pflugmesser. Mehrere Bezeichnungen: ‘Fräuleinstein’ (F. Stremel) und ‘Grenzstein’ (K. Speier). In der Nähe stand einst das Kloster Grab, eine Kapelle mit Benediktinerhospiz (1376 erbaut, bereits um 1700 verschwunden. Die Kapelle stand noch im 18. Jh., jetzt ebenfalls abgegangen). Der Kreuzstein wurde öfters mit dem ‘Klösterlein Grab’ in Verbindung gebracht, richtiger ist wohl, daß er an der vorbeiziehenden Altstraße stand, deren Spuren noch allenthalben gegenwärtig sind. Der Schlüpfelberger Kreuzstein soll auch - so im Volksmund des 19. Jh. - ‘grenzstein gegen das Kloster Plankstetten’ gewesen sein. Interessanterweise verlief hier auch die Grenze des (alten) Landkreises Neumarkt. (Textkopie Lit. R. H. Schmeissner, 1977) 

Das Kloster Grab und der Kreuzstein am Schlüpfelberg

Quellangaben: Lit.: 1. Rainer H. Schmeissner, Steinkreuze in der Oberpfalz, Regensburg 1977, S. 175, Nr. NM 45 Sulbürg-Schlüpfelberg, daraus: 2. Fritz Stremel, Alte Kreuze an Wegesrand und Grenzen, in: ‘Wie’s Daheim ist’ (Beilage des Neumarkter Tagesblatt) 3, 1952, 3. Karl Speier, Die alten Steinkreuze im Bezirksamt Neumarkt / Oberpfalz, in: Das Steinkreuz - Mitteilungsblätter der Deutschen Steinkreuzforschung (DSF) 5, Nürnberg 1937, H. 1/2, S. 16-23, 4. Die Oberpfalz - Eine Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, 1927, S. 212, 5. Bezirksamt Neumarkt, 205 

Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Mühlhausen, OT Schlüpfelberg: Kreuzstein, Rundbogige Kalksteinplatte, mit Kreuzigungsrelief, Keupersandstein, wohl spätmittelalterlich, 14./15. Jahrhundert; am Abhang des Schlüpfelberges beim ehemaligen Kloster Grab, Nr. D-3-73-146-34, daraus: Bildquelle: Urheber: ‘Derzno’, Eigenes Werk, Liz. CC BY 3.0, 2. ...mittelbayerische.de-’Mysteriöser Stein am Schlüpfelberg’, Aufsatz v. Dr. Robl, v. 12. 6. 2014

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