Tharandt, Lkr. Sächsische Schweiz - Osterzgebirge, bis zum Hochwasser im August 2002 am südöstl. Ortsrand, im Bereich der Einmündung des ‘Schloitzbach’ in die ‘Wilde Weißeritz’ (seitdem verschollen), Steinkreuz, Benennung: ‘Erblehngerichtskreuz’ |
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Ang. Lit. G. Müller-H. Quietzsch, 1977: |
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Im südwestlichen Ortsteil, nordöstlich der Kirche, nordöstlich am Akademieweg, 14 m südöstlich von dessen Abzweig von der Dresdner Straße, in einem Ziergarten, nahe dem früheren Gasthof zum 'Erblehngericht', nahe dem Aufgang zur Burg. 1 Steinkreuz. 'Erblehngerichtskreuz' (heute) oder 'Burgfriedenskreuz' (früher). NO-Seite: Kopf, Arme und Schaft zur Kreuzung zu verjüngend, untere Armwinkel vertieft schräg ausgefüllt (stützenförmig); SW-Seite: Kopf und Schaft zur Kreuzung zu verjüngend, obere Armkanten zur Kreuzung zu geneigt, untere Armkanten steil, in gerader Linie zum Schaft hin fallend. Sandtstein. SO-NW (Ausrichtung). SW-Seite, unter der Stirnkante des Kopfes beginnend und Arme und Kreuzungsfläche ausfüllend, Flachrelief: Wappen - Stechschild mit ausgewittertem Feld, als Helmzier Spangenhelm mit Spitzhut, bandartig verschnörkelte Helmdecke - herzoglich-sächsisches Wappen. NO-Seite auf dem Schaft eingeritzt: zwei senkrechte parallele Linien als Rest der Klinge einer Waffe. Höhe: SW-Seite 116 cm, NO-Seite 116 cm, Breite: 84 cm, Stärke: 32 cm. Allgemeine oberflächliche Verwitterung; geringe alte Abschläge an den Armen. Keine Gefährdung. Hinter eiserner Abzäunung nicht allseitig sichtbar. In Betonsockel eingesetzt. Geschützt seit 5. 9. 1972. Bedeutung: 'Gerichtskreuz von 1492': Herzog Albrecht gründete das Erblehngericht 'Granaten' unterm Schlosse Tarant ('Erbgerichtskreuz'), hier war die Gerichtsstätte. Sagen: a) Mitte des 13. Jahrhunderts: Grenzkreuz der alten Burg Tarant, einer Zufluchtsstätte Verfolgter ('Burgfriedenskreuz' - fälschlich !). b) 1288 Gedenkstein zur Aussöhnung Markgraf Heinrichs des erlauchten mit seinen Söhnen. c) Sühnekreuz für die Ermordung eines Angehörigen der sächsischen Herzogsfamilie. d) Verunstaltete Grabplatte aus der alten Tharandter Kapelle. e) Tod beim Zweikampf eines schwedischen oder kaiserlichen Heerführers im 30jährigen Krieg. Zeichnung um 1750 in Sächsischer Landesbibliothek Dresden, Kartensammlung (Adelungsche Sammlung). Vor Errichtung der Mauer stand das Kreuz noch tiefer, in 'gerader Linie mit dem Erbgericht' (1797) und vermutlich seitenverkehrt richtig. Altbekannt. (Textkopie Lit. G. Müller-H. Quietzsch, 1977) |
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Quellangaben: Lit.: 1. Gerhardt Müller-Harald Quietzsch, Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachsen, Inventar Bezirk Dresden, Berlin 1977, S. 154-157, Nr. 91 Tharandt Kr. Freital, Mbl. 5047 (81), N 6,6 / O 22,8 m. Abb. 114-115 (Kopien), daraus: 2. G. A. Kuhfahl, Die alten Steinkreuze in Sachsen, Dresden 1928, Nr. 247 u. Nachtrag zum Heimatschutzbuch von 1928 (1936), Nr. 267, 3. Sachsens Kirchengalerie, Dresden 1837, Bd. 1, S. 47, 4. M. Eckardt, Das Burgfriedenskreuz zu Tharandt, in: Bergblumen, 1889, Nr. 8, S. 59 m. Abb., 5. BKD, 1904, Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen, Bd. 1-15, bearb. v. R. Steche, Bd. 16-41 v. C. Gurlitt, Dresden 1882-1923, Bd. 24, S. 134 m. Abb. 125, 6. K. Helbig, Die Steinkreuze im Königreich Sachsen als Grenzzeichen, Mitt. des Vereins f. Sächs. Volkskunde, 3. Bd., 1903-1905, H. 12, S. 369-389, 7. M. Herschel, Beitrag zur Steinkreuzkunde, in: Mitth. des Vereins für Sächs. Volkskunde, 1906, Bd. 4, H. 1, S. 5-11 m. Abb., 8. E. Rudolph, Das Tharandter Erblehngerichtskreuz, in: Sachsenland-Heimatland 1937c, Nr. 6 u. Neues vom Tharandter Steinkreuz, in: Freitaler Tageblatt 1938, Nr. 12 u. s.o. 7. Febr. 1939 u. Die Steinkreuze des Kreises Freital, in: Kulturleben Kr. Freital, Nov. S. 3-6 m. Abb. u. Das ‘Erblehngerichtskreuz’ in Tharandt, in: Windberg-Kurier, 1965, Nr. 15 |
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Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Bodendenkmale in Tharandt: besonderer Stein, Steinkreuz, Spätmittelalter, südlicher Ortsteil, nordöstlich der Kirche, am Akademieweg, Wappen als Flachrelief, Schutz seit 5. September 1972, 2. ...saechsische.de-Dieses Denkmal ging oft auf Reisen (Art. v. 8. 12. 2005) |
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