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Themar, Lkr. Hildburghausen, südl. Altstadt, Außenseite der rekonstruierten Stadtmauer, vor dem nördl. Pfeiler des ehem. Stadttor ‘Oberes Tor’ (Einm. Ernst-Thälmannstraße in die B 89, ggü. des Friedhofes mit Johannes-Kirche) |
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Obertägige Maße: Höhe 1,0 m, Br. 0,42, T. 0,29, das langschaftige Steinkreuz lat. Form aus ‘festem Kalkstein’ mit Erweiterung von Kopf, Arme und Schaft ist hinsichtlich dieser Form sowie auch dem gedrungenen Kreuzstand ein typischer Vertreter der gotischen Epoche (14. / 15. Jh.); auf dem Scheitel linear eingetieftes gleicharmiges Kreuz (Verf.); das Denkmal wurde bei Erdarbeiten für ein neues Wasser- und Abwassersystem im Jahre 2001 im Bereich des Standortes am Oberen Tor aufgefunden, eines der drei mittelalterlichen Stadttore Themar’s, das 1837 abgerissen wurde; die heutigen Pfeiler wurden 1852 gesetzt (Quelle: 1. Hinweistafel vor Ort, 2. ...themar.de-Auf historischen Spuren (Video), 3. Hinweistafel vor Ort, Stadtrundgang: Auf historischen Spuren, Station Nr. 6) |
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das Sühnekreuz könnte laut Hinweistafel mit einem urkundlich nachweisbaren Sühnevertrag aus dem Jahre 1433 in Zusammenhang stehen, indem es Teil der Vereinbarung zwischen den beteiligten Familen Martersteck und Johan ist, doch ob es sich dabei um dieses Steinkreuz handelt dürfte Spekulation bleiben (Verf.) |
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Quellangaben: Lit.: 1. Hinweistafeln vor Ort, Internet: 1. ...themar.de-Auf historischen Spuren, 2 ...wbs.werra-burgen-steig.de-Themar, 3. ...mapio.net-Sühnekreuz Themar m. Abb. |
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Kloster Veßra, Lkr. Hildburghausen, A: westl. Ortsrand, südseitig an der ‘Schleusinger Straße’ kurz vor deren Einmündung in die B 89 (ca. 15 m vor dem Ortseingangsschild), Kunstmauer im Bereich der neuen Schleusebrücke mit 3 bündig vermauerten Inschriftssteinen, Flur: ‘Die Zwick’ |
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der obere originale rechteckige Gedenkstein ‘ANNA ARNERTA’ von 1612 war in den nördl. Brückenbogen der Ostseite der alten Schleusebrücke bündig eingefügt, in 3 m Höhe, unterhalb der Brüstung, Benennung: ‘Seelweckchen-Stein’ / ‘Das Seelweckchen’ |
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Maße: Höhe 0,25 m, Br. 1,0 m, die Sichtseite des Gedenksteines zeigt die eingeritzte Inschrift: ‘ANNA ARNERTA / 1612’ sowie eine Brezel und ein einfaches lineares Kreuz; Textauszug Lit. F. Störzner, 1988: |
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Ein Themarer Mädchen (Anna Arnerta), das einen mit Brezeln gefüllten Korb nach Veßra bringen sollte, sei hier beim Ausruhen ins Wasser gestürzt und ertrunken. Das verunglückte Mädchen soll zuweilen im weißen Gewand auf der Brücke erscheinen. Brauchtum: Bis um 1935 wurden von der Schule in Themar alljährlich Wanderungen für die jüngeren Schüler zu der Brücke mit dem Gedenkstein durchgeführt. Hier erhielt jedes Kind neben der Mahnung, am Wasser vorsichtig zu sein, auch eine Brezel, das sogenannte ‘Seelweckchen’ (Lit. Rübesamen 1879; Mitt. L. Heinz, Waldau). Diese alte Tradition ist in jüngster Zeit von der Anne-Frank-Oberschule Themar neu belebt worden: am letzten Schultag vor den Frühjahrsferien wandert die 1. Klasse zur Brücke, hört die Sage, und jedes Kind erhält eine Brezel (Mitt. I. Saam, Anne-Frank-Obersch. Themar). Der Familienname Arnert ist noch heute in Themar vertreten (Lit. F. Sörzner, 1988) |
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der mittlere und untere Stein stammen ebenfalls aus der alten Schleusebrücke und verweisen auf die Daten der jeweiligen Sanierung der Brücke: ‘REPARIRT / V: THEM: 1770 I. W. S.’ und ‘Reparirt von / Themar 1884’ |
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Quellangaben: Lit.: 1. Frank Störzner, Steinkreuze in Thüringen, Katalog Bezirke Gera-Suhl, Weimar 1988, S. 98, Nr. 19 m. Abb. 24 (Kopie), daraus: 2. F. W. Rübesamen, Henneberger Sagenbuch, Suhl 1879, S. 21-22, 3. L. Bechstein, Thüringer Sagenbuch, Leipzig 1885, Bd. 1, S. 32-34, 4. J. Kober, Seelweckchen - Heimatkundl. Lesebogen des Kreises Hildburghausen 7, 1948, S. 105-106, 5. P. Georgi, Von den alten Steinkreuzen oder Sühnesteinen im Bezirke Suhl, Schleusingen 1959, Bl. 9, 6. H. Köber, Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, Eisenach 1960, S. 67, Nr. 464 |
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Kloster Veßra B: OT Zollbrück, ca. 35 m nördl. der ‘Schleusinger Straße’ (L 1625, Str. nach Rappelsdorf), ca. 500 m östl. des Abzweiges nach Ehrenberg von der L 1625, am linken Ufer der Schleuse, Steinkreuz, Benennung: ‘Mönchsstein’ |
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Obertägige Maße: Höhe 0,83 m, Br. 0,43, T. 0,19, das Steinkreuz lat. Form aus grauem Sandstein mit markanter Schafterweiterung zeigt an der Kopfostseite ein linear eingetieftes ‘H’ sowie darunter etwas links versetzt im Kreuzungsfeld die Ziffer ‘4’ (Zugaben neuerer Zeit, Verf.); nach Lit. F. Störzner, 1988, auf der südl. Armoberseite die Jahreszahl ‘1783’ (kaum mehr erkennbar) und auf dem Scheitel ein kleines linear eingetieftes Kreuzchen (Verf.) |
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Textauszug Lit. F. Störzner, 1988: Die Sage weiß zu berichten, daß es der ‘Mönchsstein’ wäre, den ein Veßraer Mönch vom Kloster bis hierher getragen habe, um sein Kloster in den Besitz des Landes zu bringen, das der Henneberger Graf dem Kloster versprochen habe, wenn ein Mönch den Stein bis an das Ende seiner Kräfte trage (Lit. P. Georgi, 1938). Der Mönch soll den Stein zur Buße habe tragen müssen (Lit. L. Bechstein, 1837). Die Sage scheint auf eine ältere Überlieferung (Junker) zurückzugehen (Schleusingen, 1957), was aber nicht überprüft werden konnte (Lit. F. Störzner, 1988) |
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Quellangaben: Lit.: 1. F. Störzner, 1988 s.o. S. 107, Nr. 38 m. Abb. 37 (Kopie), daraus: 2. L. Bechstein, Der Sagenschatz und die Sagenkreise des Thüringerlandes, Leipzig 1837, S. 234 u. Thüringer Sagenbuch, Leipzig 1885, Bd. 1, S. 36-37, 3. F. W. Rübesamen, 1879 s.o. S. 19-20, 4. K. Mundt, Kloster Veßra, Monatsblätter Wanderfreunde, Jena 1926, S. 249, 5. P. Georgi, Steinerne Zeugen alten deutschen Rechts im Kreise Schleusingen, Henneberger Heimatblätter 49, Suhl 1938, S. 309 m. Abb. 308, H. Köber, 1960 s.o. S. 64, Nr. 427, 6. W. Timpel-P. Sieber, Burgen, Gräber, Alte Kreuze. Ur- u. Frühgesch. Bodendenkmale in Thüringen, 2. Aufl. Weimar 1974, S. 103 m. Abb. |
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verschollene Objekte: |
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Kloster Veßra, Steinkreuz, ca. 1,5 km nordöstl. des Ortes an der Nordseite der Straße nach Neuhof (‘Neuhofer Straße’), ca. 200 m nordöstl. eines in südöstl. Richtung abzweigenden Fahrweges |
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dieser Standort dürfte in etwa dort liegen, wo die Straße den derzeit ausgetrockneten ‘Roßbach’ passiert, am westl. Rand eines kleinen Waldstückes (Verf.) |
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Obertägige Maße: (ehem.) Höhe 0,85 m, Br. 0,70, T. 0,29, das Steinkreuz lat. Form aus Sandstein (Lit. H. Köber, 1960) wies zumindest auf der Ansichtsseite breite exakte Kantenfasung auf und zeigte horizontal über den Querbalken eine linear eingetiefte Pflugreute (geschäftetes Schabeisen des Bauern zum Reinigen des Pfluges, oft auf Sühnesteinen dargestellt); das Denkmal wurde 1938 auf Veranlassung von P. Georgi, Schleusingen, am Standort neu aufgerichtet; ein Foto von H. Köber, Erfurt, zeigt es im Jahre 1958 abgebrochen im Straßengraben liegend; seit etwa 1965-70 gilt das Kreuz als verschollen; eine Suchaktion im Beisein mehrerer Ortskundiger im Jahre 1985, bei der sogar ein 5 m langer Suchgraben am vermeintlichen Standort gezogen wurde, blieb ohne Erfolg; nach einer Sage soll hier ein Vater seinen Sohn mit einer Pflugreute erschlagen haben (sog. Wandersage, Verf.) (Lit. F. Störzner, 1988, nach Mitt. W. Nelke, Hildburghausen) |
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Quellangaben: Lit.: 1. F. Störzner, 1988 s.o. S. 97, Nr. 18 m. Abb. 20, Foto 1938 v. P. Georgi (Kopie), daraus: 2. P. Georgi, 1938 s.o. S. 309 m. Abb. (Kopie), 3. L. Heinz, Bodendenkmalpflege und Nationales Aufbauwerk - Kulturwarte im Kreis Hildburghausen, Hildburghausen 1958, S. 17, 4. Thüringer Tageblatt, Weimar, Ausg. Bezirk Suhl 13, 1958, 291, Schützt die Kulturdenkmäler, 5. H. Köber, 1960 s.o. S. 67, Nr. 465 |
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