standort blickrichtung osten

Thurnau (Markt), Lkr. Kulmbach, A: nordöstl. vom Ort, am alten Weg nach Hutschdorf, ca. 350 m nordöstl. der Kropfenweiher ostseitig am Weg (am Ende der Hutschdorfer Straße führt ein Waldweg geradeaus weiter bergab durch die Kropfenweiher, der weiter geradeaus als verwachsener Pfad bergauf an einer Reihe von Grenzsteinen vorbei auf einen Waldweg trifft, links halten, vorbei an einer Wiese, rechts, dann rechts an der Böschung des Weges am Waldeintritt) 

ansichtsseite - west rückseite ost nordseite suedseite

Obertägige Maße: Höhe 1,32 m, Br. 0,43, T. 0,43, der stelenartige Kreuzstein aus Sandstein mit etwa quadratischem Grundriss weist allseitig zahlreiche Kritzeleien auf; die Ansichtsseite zeigt in der unteren Hälfte ein linear eingetieftes Balkenkreuz (H. 0,7, Br. 0,45, Balkenbr. 0,1), links darüber ein durchgehendes Loch (s. Rückseite), sowie am Kopf mehrere lochartige Vertiefungen, die als Abriebsmale deutbar sind, s. Einf. (Verf.); die Nordseite zeigt oben ein kleineres Balkenkreuz (H. 0,30, Br. 0,18, Balkenbr. 0,07), darunter links eine herzförmige Ausarbeitung mit Loch, das in die West-Ost-Durchbohrung einmündet; unten die eingerillten Initialen ‘I. M.’ (‘J.’ Verf.) nach Lit. K. Dill ‘Johann Maier’, der in den Jahren um 1931 Patient in Hutschdorf war und angeblich die beiden Balkenkreuze einmeißelte; Ostseite unten eine etwa quadratische Ausarbeitung (H. 0,10, Br. 0,10, T. 0,07) darüber ein schräg eingeritztes kleines Kreuz; eine weitere Besonderheit ist, dass von der Ansichtsseite von oben 0,4 m abgemeißelt wurden in einer Stärke von 0,10 m; K. Dill vermutet einen Eckpfosten eines Zaunes, der das Feld vom Weg abgrenzte, nicht einem Grenzstein oder einer Marter ähnlich - freilich erhebt sich dann die Frage, dass sich im gesamten Bereich nur ein Pfosten eines evtl. Zaunes erhalten hat, wobei es auch nicht realistisch erscheint (Kostenfrage) eine derartige Sandsteinsäule nur für einen Zaun herzustellen; ein Setzungsgrund für ein längst vergessenes Geschehnis kann vermutet werden (Verf.) 

Quellangaben: Lit.: 1. Karl Dill, Flurdenkmäler im Landkreis Kulmbach, Kulmbach 1984, S. 150-151, Nr. 207

andere seite
marter thurnau
standort limmersdorfer strasse

Thurnau B: südöstl. Stadtrand, 30 m westseitig der Straße nach Limmersdorf (KU17, Limmersdorfer Straße Nr. 2) unter einigen alten Linden, ca. 250 m nach der Autobahnbrücke

Obertägige Maße: Höhe 2,30 m (Schaft unten 0,5 auf 0,4 verjüngend) T. 0,32, der in einer Bodenplatte von 1,35 / 1,35 verankert Bildstock (regional Marter) aus hellem Sandstein weist arge Auswitterung auf und besass ursprünglich zwei Ädikula; die wohl dünne Zwischenwand ist im Laufe der Jahrhunderte durchgewittert oder auch absichtlich durch Vandalismus durchstossen worden (Verf. nach Lit. K. Dill)  

Textauszug K. Dill: ‘Immer wieder gab es Streitigkeiten wegen der Hochgerichtsbarkeit zwischen dem Markgrafen von Kulmbach und dem Förtsch von Thurnau. So kam es 1539 zu einem Vertrag, in dem Wolf Förtsch und seine Erben das Halsgericht zu Thurnau von den Markgrafen als Reichsafterlehen in Empfang nahmen. “Aus Gnade und sonderer unterthäniger Fürbitt seiner Freundschaft wurde der Geltungsbereich des Halsgerichts dabei durch den Markgrafen über den Markt Thurnau hinaus bis an und zu den vier Creutz- oder Marter-Seulen, wie die von alters hero um Thurnau gestanden” erweitert. Diese vier Steinsäulen befanden sich zwischen Schorrmühle und Wiesenmühle oberhalb von Thurnau auf dem Weg nach Petersdorf; dann unterhalb des Badersberges am Fuhrweg von Thurnau nach Neudorf, zwischen Thurnau und der Limmersdorfer Flur und oberhalb Thurnaus gegen den Forst der Thurnauer Gemeinde zu. Die Martersäule beim Sägwerk (obige) ist die genannte “zwischen Thurnau und der Limmersdorfer Flur”. Da es “von alters hero” heißt, dürften sie aus der Zeit vor 1500 sein’

Quellangaben: Lit.: 1. K. Dill, 1984 s.o. S. 64-66, Nr. 79 m. Abb. (unter Limmersdorf geführt), Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Thurnau, OT Limmersdorf: Melm, Marter, Sandstein, spätmittelalterlich, gegenüber vom Sägewerk, Nr. D-4-77-157-92

Thurnau C: (derzeit kein Foto verfügbar) ca. 200 m vom südöstl. Ortsrand von Limmersdorf, ca. 100 m ostseitig der Straße nach Felkendorf (KU17) an einem abzweigenden Feldweg in östl. Richtung (alte Bayreuther Straße)         

zweite, nur noch fragmenthaft erhaltene Marter, der vier oben genannten: ‘und oberhalb Thurnau gegen den Forst der Thurnauer Gemeinde zu’

Quellangaben: Lit.: 1. K. Dill, 1984 s.o. S. 66, Nr. 80 (unter Limmersdorf geführt), Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-L.d.B.i.Thurnau: Steinbrechen, südl. von Limmersdorf, Marter, Sandsteinpfeiler, spätmittelalterlich, Nr. D-4-77-157-49

standort blickrichtung osten

Thurnau, OT Kemeritz, ca. 100 m westl. des Ortes, am alten Wegekreuz Kemeritz-Döllnitz mit Hutschdorf-Windischenhaig, am Nordende einer Eichenreihe bei Ruhebank, Kreuzstein

kreuzstein kemeritz
andere seite
standort blickrichtung westen

Obertägige Maße: Höhe 0,60 m, Br. 0,66, T. 0,23, der noch einen Meter tief in der Erde steckende, gerundet abschliessende Kreuzstein aus Sandstein zeigt erhaben ein plastisch hervorgearbeites Balkenkreuz (0,20) mit gerundet verbreiterten Balken; mittig des Längsbalkens ein linear eingetieftes ‘Reuterschäufelein’ (Lit. K. Dill) oder auch Pflugreute genannt (geschäftetes Schabeisen zum Reinigen des Pfluges); nach der Sage soll an dieser Stelle ein Reiter oder Ritter erschlagen und begraben worden sein (Verf. frei nach Lit. K. Dill, 1984)

Quellangaben: Lit.: 1. K. Dill, 1984 s.o. S. 40, Nr. 46

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