Tirschenreuth, Lkr. Tirschenreuth, A: nordwestl. der Stadt im sog. ‘Tirschenreuther Stadtwald’ (Großenseeser Wald, nördl. der sog. Tirschenreuther Teichpfanne), nach ca. 1,4 km an der alten Straße nach Münchsgrün, die vom Mariaweiher-Parkplatz (westseitig an B 15) in nordwestl. Richtung abzweigt (Wanderweg TIR 6), im nördl. Winkel der nach Westen abzweigenden Forststraße zum Paulusschwamm-Weiher bzw. Heusterzbrücke / Himmelsleiter |
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Obertägige Maße: Höhe 0,87 m, Br. 0,90, T. 0,27, das zeichenlose Steinkreuz aus Granit mit Schafterweiterung weist randumlaufend einige Beschädigungen auf (Verf.); Ang. Lit. R. H. Schmeissner: ‘massives, wuchtiges Kreuz von äußerst plumpen Aussehen, ein Kreuzarm z. T. leicht beschädigt, sonst relativ gut erhalten, ohne Sagen’, das Steinkreuz steht in der Waldabteilung I / 8 b (Krems), etwa 100 m südl. der Flurgrenze zu Münchsgrün |
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etwa halbwegs zwischen Parkplatz B 15 und dem Steinkreuz befindet sich westseitig, am höchsten Punkt des Weges nach Münchsgrün, obiges Andachtsmal (Verf.) |
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Quellangaben: Lit.: 1. Rainer H. Schmeissner, Steinkreuze in der Oberpfalz, S. 261-262, Nr. TIR 21, Regensburg 1977, zugl.: Das Kleindenkmal, wissenschaftliche Schriftenreihe der Arbeitsgemeinschaft Denkmalforschung (AGD), Jahrg. 2 (1978), Nr. 1, daraus: 2. Franz Busl, Tirschenreuth, viele Steinkreuze inventarisiert (s. Rubrik Literatur) |
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Tirschenreuth B: westl. Stadtrand, Ortsteil Ziegelhütte, ca. 100 m südl. der Straße nach Hohenwald (Falkenberger Straße) am westl. Rand des ‘Baierl-Bühl’ (Teich, ggü. Ziegehütte Nr. 10) |
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Obertägige Maße: Höhe 1,35 m, Br. 0,82, T. 0,25, gut erhaltenes, leicht geneigtes Kreuz in typisch lateinischer Form aus Granit ohne Zeichen, am Schaft unten reparierte Bruchstelle; Flur-Nr. 1029/4 der Gemarkung Hohenwald; keine Sagen erfragbar (Lit. R. H. Schmeissner) arge Oberflächenauswitterung (Verf.) |
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Quellangaben: Lit.: 1. Rainer H. Schmeissner, 1977 s.o. S. 274, Nr. TIR 52, daraus: 2. Franz Busl, Tirschenreuth, viele Steinkreuze inventarisiert Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Tirschenreuth: OT Ziegelhütte, Kleine Zelch, Steinkreuz, 18. Jh. oder älter; am Beierlbühl, zugehörig zu Haus Nr. 3 a, Nr. D-3-77-154-79 |
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Tirschennreuth, OT Hohenwald, ca. 250 m südl. des Ortes an alter Wegekreuzung bei Solitärgehölz, nahe einer Feldkapelle (1880) ‘Schwedenkreuz’ |
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Obertägige Maße: Höhe 1,0 m, Br. 0,98, T. 0,17, das breitflächige zeichenlose Steinkreuz aus Granit mit Beschädigung im Kopfbereich zum linken Kreuzarm hin erhält seine Kreuzform eigentlich nur durch plumpe gerundete Ausarbeitung von Kopf und Arme, im Grunde eine primitive Steinmetzarbeit, die auf ein sehr hohes Alter schliessen lässt - die frühe Zeit der Sühnekreuze (Verf.) das Denkmal wurde erst in den Jahren vor dem 2. Weltkrieg von einem Bauern beim Pflügen entdeckt und in der Nähe am Weg wieder aufgestellt; von daher ist anzunehmen, dass der Schaft durch Abbruch verkürzt ist; das alte Wegekreuz am südl. Ortsrand ist der typische Standort eines Sühnemals, hier kreuzen sich die Wege Tirschenreuth über den Wolfenstein nach Rothenbürg (Tirschenreuth Wanderweg Nr. 3) und Hohenwald in die Mooslohe nach Süden (Verf.) im Landkreisbuch von Tirschenreuth (Bd. 43/44 der Reihe ‘Große Kunstführer’, München 1963) wird auf Seite 15 irrtümlich eines der drei Schwarzenbacher Kreuze als das von Hohenwald angegeben (Lit. R. H. Schmeissner) |
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Quellangaben: Lit.: 1. Rainer H. Schmeissner, 1977 s.o. S. 265, Nr. TIR 29, daraus: 2. Franz Busl s.o., Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Tirschenreuth, OT Hohenwald: Schwingenweg, südlich von Hohenwald, Feldkreuz, Granit, wohl 17. Jh., Nr. D-3-77-154-56 |
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verschollene Objekte: |
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Rappauf-Mooslohe (Stadt Tirschenreuth), Steinkreuz bei ehemaliger Einöde Rappauf, westl. des ehem. Bahnüberganges der Nebenstrecke Tirschenreuth-Bärnau an der B 15, ca. 500 m nördl. der Gemarkung Mooslohe, etwa in Höhe des Karolinwerkes Gemarkung Schmelitz (Bahnlinie wurde Ende 1984 eingestellt und abgebaut) |
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Textauszug Rainer H. Schmeissner: ‘Rappauf’ (nach Schmeller bed. ‘rappen’ soviel wie ‘raffen’ dürfte ein auf den ostbayerischen Raum begrenzter Siedlungsname gewesen sein, der noch in der Arzberger (Ofr.), Tirschenreuther und Winklarner Gegend nachgewiesen werden konnte. Über die abgegangene Siedlung ‘Rappauf’ bei Tirschenreuth erfahren wir: Geht man von der Lodermühle an die nach Regensburg führenden Hochstraße zurück, so gelangt man in einer guten Viertelstunde zur ehemaligen Einöde Rappauf, 3/4 Stunden von Tirschenreuth an der Distriktstraße nach Plößberg gelegen. Selbe ist seit mehr als 20 Jahren beinahe eingegangen ... Der sog. Rappauf war früher ein sehr bedeutsames Ökonomiegut mit Wiesen, Feldern und Waldungen. (L. Mehler, in: F. Singer) |
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Auch der spätere Tirschenreuther Chronist Johann Brunner erwähnt den dortigen Rappauf und bringt unter Verweis auf Schmellers Bayerisches Wörterbuch die Erklärung, daß der Rappauf eine einst durch ein Steinkreuz bezeichnete Stelle gewesen sei, bis zu welcher Holzfrevler verfolgt werden durften (F. Singer). Der Rappauf schien demnach eine rechtsgeschichtliche Besonderheit darzustellen, eine Art Asyl oder Freistätte sozusagen. In drei von vier Fällen (Tirschenreuth, Winklarn und Winklarn-Windhals) wurde auch ein Steinkreuz mit dieser Bezeichnung in Verbindung gebracht. Ähnliche Funktion schienen auch die ‘Raubein’- und Raubaussteine’ von Pavelsbach gehabt zu haben. Die Stelle, an der in etwa der Tirschenreuther Rappauf früher lag, ist heute durch einen Steinsockel mit einem Schmiedeeisenkreuz gekennzeichnet. (Mitt. von Herrn F. Busl vom 17. 5. 1977) |
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Quellangaben: Lit.: 1. R. H. Schmeissner, 1977 s.o. S. 270-271, Nr. TIR 44, daraus: 2. Ludwig Mehler, Geschichte und Topographie der Stadt und Pfarrei Tirschenr., Regensburg 1864, S. 509, 3. Johann Brunner (u. Max Gleisner), Geschichte der Stadt Tirschenreuth, 1933, S. 450/509, 4. Johann Andreas Schmeller, Bayerisches Wörterbuch 2. Aufl. 1827, S. 129, 5. F. Singer, Bei den sieben Bußsäulen und auf dem Rappauf in Arzberg, in: Arzberger Hefte 14, 1968, S. 15-16, 6. Franz Busl, Tirschenreuther Heimatkundler, viele Steinkreuze inventarisiert (mündl. Mitt. 1977, s.a. Rubrik Literatur) |
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Schmeissner’s Formulierung ‘eine Art Asyl oder Freistätte’ weist auf das mittelalterliche ‘Freiungs- oder auch Asylrecht’ hin, nachdem Verfolgte nach Überschreiten der Freiungsgrenzen, markiert durch Grenzmale (Grenzsteine, aber auch Steinkreuze), zunächst vor strafrechtlicher Verfolgung sicher waren, wobei eine Schnelljustiz etwa im Fehdewesen oder der Blutrache nicht stattfinden konnte; ein markantes Beispiel für ein Steinkreuz dieser Art ist das sog. Asylkreuz am Marktplatz in Vils, Bezirk Reutte, Tirol, Österreich (Verf.) |
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