standort

Tonndorf, Lkr. Weimarer Land, östl. Ortsrand, Straße nach Tiefengruben am Abzweig des Weges zur Burg Tonndorf unter zwei denkmalgeschützten Kastanien                                   

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A: l. Obertägige Maße: Höhe 1,30 m, Br. 0,58, T. 0,29, das markant unsymmetrisch gearbeitete Steinkreuz aus Sandstein, hinsichtlich seiner Form frühgotische Epoche (13.-14. Jh.) zeigt auf der Vorderseite tief eingehauen ein gleicharmiges Krückenkreuz (auch Krucken-, Kruken-, Hammerkreuz) dabei handelt es sich um ein gemeines Kreuz mit Querbalken (Krücken) an den Enden; als ornamentale Darstellung bereits in vorchristlichen Kulturen weltweit nachgewiesen, woraus das das Hakenkreuz (Sonnensymbol) hervorging (Quelle: ...wikipedia.org) 

B: Obertägige Maße: Höhe 1,28 m, Br. 0,53, T. 0,28, das Steinkreuz (Sandstein) gotischer Stilform zeigt auf der Vorderseite eine nicht mehr vollständig erkennbare eingetiefte Darstellung, die nach Lit. F. Störzner als Lanze gedeutet wird; rückseitig erhebliche Beschädigung eines Kreuzarmes (Verf.)              

Lit. F. Störzner: nach den Überlieferungen sollen sich am Platze früher drei Kreuze befunden haben; Flurname: ‘Bei den Kreuzen’ ‘An der alten Heerstraße’; die Denkmale standen auf einem kleinen Hügel und werden im Volksmund ‘Die feindlichen Brüder’ genannt; nach einer Sage sollen sich hier zwei Söhne eines Tonndorfer Burgherrn wegen des Erbes gegenseitig umgebracht haben

Tonndorf wird bereits im Jahre 706 als Tunecdorf erstmals urkundlich erwähnt und lag später an der bedeutenden Erfurt-Saalfeld Handelsstraße, die bis nach Böhmen führte, wobei die verkehrsgünstige Lage große Zerstörung im Verlaufe des Dreißigj. Krieges zur Folge hatte; eine weitere Sage berichtet von der Weißen Frau vom Schlosse, die manchmal herabschwebt und sich bei den Kreuzen niederlässt; es wird gesagt, derjenige, der sie dort sitzen sieht, sterbe noch im gleichen Jahr (Quelle: Gde. Tonndorf)

Quellangaben: Lit.: 1. Frank Störzner, Steinkreuze in Thüringen, Katalog Bezirk Erfurt, Weimar 1984, S. 121-122, Nr. 289/290 m. Abb. 302, 303, 305, daraus: 2. G. Grunack, Steinkreuze in Thüringen, Erfurt 1916, S. 176, 3. W. Schönheit, Die Steinkreuze in Thüringen, Jena/Weimar 1926, H. 2 S. 56, 4. K. Thiele, Steinkreuze - Mittelalterliche Sühnezeichen, Ilmenau 1933, S. 161, 5. H. Köber, Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, Erfurt 1960a, S. 31, Nr. 21 u. 1960b, S. 17 Nr. 25, 6. W. Timpel, Menhire, Steinkreuze, Berlin 1975, S. 112, Nr. 155, Internet: 1. ...gemeinde-tonndorf.de, 2. ...wikipedia.org

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