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Obertägige Maße: Höhe 2,20 m, Br. 0,50, T. 0,20, der in seinem Oberteil beschädigte hohe, stelenartige Kreuzstein aus Kalkstein, ähnlich einer *Beischlag- bzw. Mordwange ist ein markanter Typus des norddeutschen Raumes; die Vorderseite zeigt die eingerillte Darstellung eines aus der Bibel lesenden Heiligen, umrahmt von Spruchbändern aus gotischen Minuskeln, die bereits von Lisch um 1862 nicht mehr zu lesen waren; Rückseite arg verwittert, im oberen Bereich ein Kruzifix, darunter ein Mönch mit Krummstab eingerillt erkennbar; ursprünglich stand das Denkmal ca. 200 m östl. von der Chaussee, am ‘Moidenweg’, einem Teilstück der mittelalterlichen Handelsstraße, die von Lübeck über Dassow und Grevesmühlen nach Wismar führte; jene Wegführung durchzog das Feld von Tramm her in Richtung Prieschendorf; dieses Flurstück, ein Teil des damaligen Bauernfeldes, gehörte früher unter der Bezeichnung ‘Kreutzwiese’ zum Rittergut Lütgendorf; in der Zeit der Bodenreform 1945-46, aus Furcht der Stein könne deswegen entfernt werden, versenkte ihn der damalige Ackerbesitzer Paul Bössow etwa um 40 cm im Ackerboden, worauf er in der Folgezeit als verschollen galt; ein Foto von 1936, das den Stein an seinem Standort auf dem Bauernfeld zeigt, bewirkte 1986 die zu begrüßende Suche nach dem Denkmal; auf Initiative der Herren Hartmut Dabs und Hartwig Preß von der damaligen LPG Mallentin gelang es den vermuteten Platz zu lokalisieren und nach tieferen Pflügen den Stein zu finden, wobei dieser in zwei Teile zerbrach, doch fehlte bereits das Kopfende, wie auch schon auf dem Foto von 1936; als der Platz am 150 Jahre alten Gasthof Luisenhof für den neuen Stadtort auserkoren wurde, erfolgte nach der Restaurierung durch den Grevesmühler Steinmetz Rolf Bruhn noch im gleichen Jahr die Neuaufstellung; eine überlieferte Lesung der Inschrift aus dem Jahre 1792 berichtet vom Tod eines Greifswalder Bürgers im Jahre 1359; das Denkmal wurde um 1896 ‘Krüzsteen’ genannt (Verf.) |
Quellangaben: Lit.: 1. Lkr. Nordwestmecklenburg, Untere Denkmalschutzbehörde, Hinweistafeln vor Ort, Internet: 1. ...wikipedia.org-Liste der Baudenkmale in Roggenstorf: Tramm, Sühnestein, 2. ...service.mvnet.de-Sühnesteine.pdf |
*Beischlagswange: Beischlag: Terrasse mit Brüstung und Freitreppe in der gesamten Breite des Hauses an der Straßenseite, ersetzt im Ost- und Nordseeeraum den Garten des Stadthauses und schützt Erdgeschoß und Hauseingang mit Diele vor Hochwasser; Wange: meist mit religiösen Darstellungen verzierte Steinstelen, oft mit runden Oberteil aber auch nur rechteckig, paarweise an Treppenaufgängen des Beischlages aufgestellt oder an den Seiten von Bänken usw. daraus Mordwange hervorgegangen (Quelle: ...wikipedia.org-wiki-Beischlag) |
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Quellangaben: Lit.: Hinweistafel vor Ort |
Dassow, Lkr. Nordwestmecklenburg, ca. 3 km südöstl. des Ortes im Holmer Wald (ca. 500 m südl. des Gasthauses ‘Jägerhof Ostsee’ / B 105), ca. 350 m nördl. des OT Flechtkrug am ‘Waldweg’, der die Siedlung Flechtkrug mit Holm verbindet, an der Nordseite des Holmbach-Teiches, ‘Förster Köhler Stein’ |
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Maße: Höhe 2,20 m, der Gedenkstein aus rötlichem Granit besitzt einen giebelförmig abschliessenden Aufsatz mit einem sog. ‘deutschen Kreuz’ (Tatzenkreuz) im Relief sowie darunter die eingerillte Inschrift: |
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‘1903 - 1935 / UNSEREM GETREUEN / FÖRSTER KÖHLER / IN DANKBARER ERINNERUNG / DIE EDLEN VON PAEPCKE’ |
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der eingezogene Schaft auf einem gesimsten Sockel zeigt auf erhöhter Fläche, plastisch hervorgearbeitet, ein auf der Spitze stehendes Weidmesser unter Eichenlaubzier; nach örtlichen Überlieferungen soll an dieser Stelle im Holmer Wald der Förster Köhler zu Tode gekommen sein, wobei eine schriftliche Anfrage an das Pfarrarchiv Dassow (Nov. 2018) durch Verf., bezüglich eines eventuellen Sterbeeintrags im Sterbebuch Dassow, nicht beantwortet wurde (Verf.) |
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Angaben von H. Espenschied, Heimat- und Tourismusverein Dassow e.V: |
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Um den Gedenkstein für den Förster Köhler ranken sich zwei Geschichten. Der Förster Köhler war als Angestellter des Edlen von Paepke für die Bewirtschaftung der Wälder rund um dessen Herrenhaus 'Schloss Lütgenhof' in Dassow zuständig. Er soll an der Stelle, wo der Gedenkstein steht, im Holmer Wald bei Flechtkrug zu Tode gekommen sein. Zum Dank für seine jahrelangen treuen Dienste und zum Gedenken an seinen Tod haben ihm die Erben des Edlen von Paepke dieses Ehrenmal errichtet. |
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Quellangaben: Lit.: 1. Horst P. Schwanke, Sprechende Steine in Mecklenburg, Schlutup, Lübeck St. Gertrud, Gedenkstein des Försters Köhler bei Flechtkrug, Lübeck 2012, S. 24 |
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