Loßburg, OT Vierundzwanzig Höfe, Lkr. Freudenstadt, A: nahe des südöstl. Ortsrandes von Loßburg, westseitig der L 408, am nördl. Beginn des erhaltenen Altstraßenstückes 'Alte Vierundzwanzighäuser Straße', die in einem Teilstück parallel zur heutigen L 408 verläuft (günstig erreichbar: die aus Loßburg ortsauswärts führende 'Oberndorfer Straße/L 408) zweigt ca. 150 m nach der letzten Bebauung nach rechts von der 'Oberndorfer Str./L 412' ab und erreicht nach ca. 200 m den Altstraßenbeginn rechts), Steinkreuz, Benennung: 'Bärenkreuz' |
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Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), langschaftiges Steinkreuz lat. Form aus Buntsandstein mit unwesentlicher Verbreiterung von Kopf und Armen; eine Seite zeigt im kräftigen Relief einen Jäger mit Speer, darunter (sein) Hund, die andere Seite von einem Hund verfolgter Bär, Hirsch oder Wildschwein (Verf. frei nach B. Losch, 1981) |
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Ang. B. Losch, 1981: 'Standort: TK 7516 Freudenstadt R 59760 H 62660, Flst. 31. Rechts an der neuen Straße Richtung Loßburg. Beschreibung: Buntsandstein. Beim Straßenbau auf Zementsockel gestellt. Maße: Höhe 1,55 m, Br. 0,70, T. 0,22, Form: Breitflächig, kurze Arme, sehr hoher Schaft, Kopf- und Armverbreiterung. Arme asymmetrisch angesetzt. Am Schaftende Fußklotz. Zeichen: Jäger mit Speer und Hund in grobem, hoch herausgehobenen Relief. Auf der Gegenseite Bär oder Hirsch, vielleicht auch Wildschwein, von einem Hund verfolgt. Datierung: ca. 15./Anfang 16. Jh. Volktümliche Überlieferung: 'Nach der Volkssage erhält der Bärenstein das Andenken eines Bauern, der einst an einem nebligen Morgen hier von einem Bären angefallen, denselben zwar mit seinem Spießstocke tödtlich verwundete, aber nebst seinem ihm treu beistehenden Hunde von der auf beide stürzenden Bestie erdrückt wurde, so daß man alle drei todt beisammen liegend fand' (OAB Freudenstadt). 'Eine andere, ebenso unwahrscheinliche Sage ist, es sey hier ein Metzger, der ein Kalb mit seinem Hunde nach Hause treiben wollte, von einem Bären angefallen und nebst Hund und Kalb getödtet, während des Kampfes aber auch der Bär tödtlich verwundet worden' (OAB Freudenstadt). Benennung: 'Bärenkreuz' (schon 1560 als 'Schweglers Kreuz' bekannt' (OAB Freudenstadt). Flurname: 'Bärenwäldchen' ((OAB Freudenstadt) |
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Quellangaben: Lit.: 1. Bernhard Losch, Sühne und Gedenken - Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S. 216, Loßburg I, Ortsteil Vierundzwanzig Höfe m. Abb. 373 (Kopie), S. 47, daraus: 2. Oberamtsbezirk (OAB) Freudenstadt, Stuttgart 1858, S. 267 m. Hinweis auf Christian Friedrich Sattler: Topographie des Herzogstum Württemberg, Stuttgart 1752, S. 595, 3. Freudenstädter Heimatblätter, Beil. zur Schwarzwaldzeitung 'Der Grenzer' 7/9, 1954, Nr. 14, Sp. 108, 4. Arthur Hauptmann, Sie künden von Mord und Totschlag, Pest und Überfällen, 1974, S. 171-172, 5. Anton Nägele, Über Kreuzsteine in Württemberg und ihre Bedeutung, in: Württ. Jahrbücher für Statistik und Landeskunde, 1913, S. 394/399/416, 6. Friedrich Hertlein, Steinkreuze, in: Aus dem Schwarzwald 12, 1904, S. 203; Bernhard Losch, Steinkreuze in Südwest-Deutschland, Volksleben 19, Tübinger Verein für Volkskunde e.V. Tübingen, Magstadt 1968, S. 51: 'Nur wenige Kreuze zeigen Darstellungen der Menschengestalt (vgl. G.A. Kuhfahl, Die alten Steinkreuze in Sachsen, 1928, S. 129); kunstvoll herausgearbeitet ist das Relief eines Jägers auf dem 'Bärenkreuz' von Loßburg Krs. Freudenstadt' (Textkopie) |
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OT Vierundzwanzig Höfe B: ca. 4,5 km südl. von Loßburg, unmittelbar westl. der Markung 'Weiler', an der Straße zur Markung 'Romishorn', Steinkreuz |
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Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), um 1981 zerbrochen am Boden liegendes Steinkreuz (Tatzenkreuz) aus Sandstein, das ebenfalls auf der Ansichtsseite ein Tatzenkreuz im Relief zeigt; nach Beschreibung B. Losch ein sog. Vortrage- oder Vorhaltekreuz; aktueller Zustand derzeit nicht bekannt (Verf. frei nach B. Losch, 1981) |
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Ang. B. Losch, 1981: 'Standort: TK 7616 Alpirsbach R 57920 H 59360, Flst. 196. Am Weg vom Weiler in Romishorn auf der ersten Weide. Beschreibung: Sandstein. Linker Arm fehlt. Das Kreuz liegt neben dem aus der Erde ragenden Schaft. Neuaufstellung in einer geplanten Anlage mit Schutzhütte und Bank vorgesehen. Maße: Höhe(0,60 m), Br. (0,50 m), T. 0,22, Form: Tatzenkreuz. Kräftige Proportionen. Zeichen: Auf dem Kreuz Relief eines geschwungenen Tatzenkreuzes, asymmetrisch, mit eingezogenen Balkenenden und parallelkantigem Schaft, der am Ende mit verschmälerten Fuß auf einem gestuften Sockel sitzt. Datierung: ca. 15. Jh. Volkstümliche Überlieferung: Zwei sollen sich in einer Hungersnot wegen einer Maus gegenseitig erstochen haben (Diese Sage erzählte man 1935 zu einem Stein an der Romishorner Steige, in: Akten des LDA). Zwei Bauern sollen sich mit dem Pflugsech gegenseitig erschlagen haben. Flurnamen: 'Streitwasen', 'Blutacker' (Textkopie B. Losch 1981) |
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Quellangaben: Lit.: 1. B. Losch, 1981, S. 217, Loßburg II, Ortsteil Vierundzwanzig Höfe m. Abb. 364 (Kopie), S. 46, daraus: 2. B. Losch, Rettung eines alten Sühnekreuzes, in: Schwarzwälder Bote v. 17./18.3.1979 |
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