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Waidhaus, Lkr. Neustadt a.d. Waldnaab, A: westl. Ortsrand, südseitig am 'Papierweg' (über 'Brauhausgasse') zur Papiermühle bzw. Kühmühle, Ödkührieth, ca. 50 m nach der letzten Bebauung auf der Höhe, in dichter Niederholzreihe, 2 m links eines Stromleitungsmastes, Steinkreuz

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Obertägige Maße: Höhe 0,95 m, (Br.) 0,45, T. 0,20, durch Abschlag eines Armes verstümmeltes Steinkreuz aus Granit mit einer äußerst selten vorkommenden Darstellung im Kreuzungsfeld eines Kamm- oder Zahnrades im Relief, das wiederum eine reliefierte sog. Mühlbille (besonderer Hammer zum Schärfen der Mühlsteine) umschliesst. Früher waren noch die Jahreszahl '1769' und Buchstabenfragmente lesbar gewesen (heimat-now.de). Das Kreuz soll mindestens schon um 1850 am Papierweg gestanden haben, doch deutet die Jahreszahl auf eine Umsetzung mit Nutzungsänderung hin. Es wird ursprünglich im Bereich der Papiermühle gestanden haben. Die Zeichen sind eindeutige Insignien des früheren Mühlenwesens, können sogar Schöffenzeichen eines Mühlen- bzw. Hammerwerksgerichtes sein und werden mit der nahe westlich von Waidhaus gelegenen Papiermühle, Kühmühle und Marxmühle zusammenhängen, wo das Steinkreuz ein diesbezügliches Gericht angezeigt haben wird (Verf. frei nach S. Altensleben). Nach der Sage, die wohl die Volkskunde braucht, soll hier ein sog. Mühlarzt zu Tode gekommen sein. Das waren Handwerker, die Mühlen erbauten oder reparierten. Der Mühlenort Ödkührieth geht auf das 13. Jh. zurück, später im 18. Jh. war die Kühmühle kurfürstliches Lehen. Die weiter westlich gelegene Marxmühle wurde 1674 umfangreich durch Markus (Marx) Grötsch (Inschrift s. Steinkreuz B) erneuert (heimat-now.de). Sie gehörte mit Hoch- und Niedergerichtsbarkeit zum Pflegamt Treswitz (wikipedia.org-wiki-marxmühle).

Ang. Lit. R. H. Schmeissner, 1977

Steinkreuz an der Weggabel zweier Feldwege, die von Waidhaus nach Ödkührieth führen, bei einem freistehenden Stromleitungsmast auf der Höhe, etwa auf halbem Wege zwischen den beiden genannten Orten. Maße: Höhe 0,95 m, Br. 0,45, T. 0,20, Granit. Stark mitgenommenes Steinkreuz. Linker Querbalken gänzlich abgeschlagen, der rechte wurde erst neuerdings an der Unterseite beschädigt. An der Vorderseite ein gezacktes Rad mit Hammer im Relief, die Inschrift ‘HE G MM ANNO 1769 IW’ (nach Bez.-Amt Vohenstrauß) ist nicht mehr erkennbar. ‘Hier soll ein Mühlarzt tödlich verunglückt sein.’ (M. Hardt) (Textkopie Lit. R. H. Schmeissner, 1977)

Quellangaben: Lit.: 1. Rainer H. Schmeissner, Steinkreuze in der Oberpfalz, Regensburg 1977, S. 206-207, Nr. NEW 70 Waidhaus, daraus: 2. Michel Hardt, Die Flurdenkmale des Landkreises Vohenstrauß 14, in: Das Steinkreuz - Mitteilungsblätter der Deutschen Steinkreuzforschung (DSF) 17, 1961, H. 2, 3. Bezirks-Amt Vohenstrauß, S. 114 m. Abb., 4. Die Oberpfalz - Eine Heimatzeitschrift für den ehem. Bayerischen Nordgau, 1927, S. 130, 5. Deutsche Gaue 9, S. 167 (Zeitschrift für Heimatforschung, gegr. von Christian Frank, 1899, Heimatforscher und Priester), 6. Stephan Altensleben, Rätselhafte Steinkreuze - Die Entdeckung ihrer wahren Bedeutung, Langenweißbach 2023, S. 117, Abbildungen auf Kreuzen: Schöffenzeichen

Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Waidhaus: Am Feldweg nach Ödkührieth, Steinkreuz, Mit ausgehauenen Zeichen Zahnrad und Hammer, nachmittelalterlich, Nr. D-3-74-164-21, 2. heimat-now.de-NEW 70 Waidhaus, Steinkreuze m. Fotos u. Skizze u. Beschreibung

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Waidhaus B: westl. Ortsrand, ca. 25 m vor dem Steinkreuz A, rechts des Weges zwischen zwei Bäumen mit Ruhebank, Steinkreuz

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Obertägige Maße: Höhe 1,70 m, Br. 0,60, T. 0,25, Steinkreuz lat. Form auf zweigestuften Postament mit Metallvotivtafel im Kreuzungsfeld, umrahmt mit: 'MARIA MIT DEM KINDE', darunter: 'UNS ALLEN DEINEN SEGEN GIB'; am Schaftfuß Kammrad mit Hammer im Relief; darunter: 'HE G MM ANNO 1769 IW / LUDWIG u. FRANZISKA / GRÖTSCH'

'Gegenüber von dem Steinkreuz steht ein neueres Kreuz, das Motive des Steinkreuzes übernommen hat. Laut Poblotzki kam noch vor 1681 der Fleischer Lorenz Grötsch auf die Mühle (Kühmühle). "Seitdem ist das Anwesen, auf dem zuletzt der Mühlenbetrieb eingestellt wurde, im Besitz der Familie Grötsch." (S. 262). Eine andere Spekulation könnte die Inschrift mit der in gleicher Richtung erreichbaren Marxmühle (MM?) in Verbindung setzen. Laut Poblotzki wurde diese um 1674 von Marx (Markus) Grötsch erbaut, ihm folgte 1710 sein Sohn Alexander Grötsch. 1737 kam durch Einheirat die Familie Wittmann auf die Mühle. 1774 ist Jakob Wittmann (JW?) der Besitzer. (Poblotzki, S. 249)'(Textkopie: heimat-now.de-NEW 70 Waidhaus)

Quellangaben: Lit.: Internet: 1. heimat-now.de-NEW 70 Waidhaus, Steinkreuze m. Fotos u. Skizze u. Beschreibung

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