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Waldhufen, Lkr. Görlitz, A: OT Jänkendorf, ca. 3 km Luftlinie südl. des Ortes im Ullersdorfer Forst (günstig erreichbar: die 'Wiesaer Straße' aus Thiemendorf erreicht ca. 650 m nach der Autobahn das 'Eichtraubenkreuz' an der K 8456 am Waldrand [Wegestern bei Einmündung 'Thiemendorfer Weg'], hier ist dem in nordwestl. Richtung nach Attendorf abzweigenden Weg ca. 380 m zu folgen bis links, Richtung Südwesten, ein Weg abzweigt, der nach ca. 50 m zum Standort führt), Gedenkstein, Benennung: 'Johann Carl Schmidt Gedenkstein'

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), gerundet abschliessende Granitplatte mit erhöhter Inschriftsfläche und eingerillte Inschrift: 'Joh. Carl Schmidt / I. allh. d. 8. Aug. 1753 / v. e. Wetter Strahl / erschlagen. s. Alters / 16 Jahre / Von d. Vat. Carl Mau / rer u. Einwohner zu / Thiemend ...Stein / zum gedächtniß / Erneuert 6. Aug. 1900 / von Emil Wahlte Thiem.'; nach Lit. T. Sobczyk/A. Bültemeier: Johann Carl Schmidt ist allhier den 8. August 1753 von einem Wetterstrahl erschlagen. Seines Alters 16 Jahre. Von dem Vater Carl, Maurer und Einwohner zu Thiemendorf, ist dieser Stein zum Gedächtnis. Erneuert von Emil Wahlte Thiemendorf' (Verf.)

Geschichte
Der Steinbrucharbeiter J. C. Schmidt wurde an dieser Stelle am Nachmittag des 8.8.1753 gegen 15.00 Uhr von einem Blitz erschlagen. Sein Begleiter, der Thiemendorfer Richter Christian Preußler, überlebte das Unglück schwer verletzt. Schmidt wurde von Pfarrer Soben, Nieder Seifersdorf, beerdigt. Lit. Robert Pohl, 1924, und Oskar Herr, 1929, geben die Bezeichnung 'Junker-Johannes-Stein' an, welche jedoch nicht zutrifft (Verf. frei nach Lit. T. Sobczyk/A. Bültemeier) 

Quellangaben: Lit.: 1. Thomas Sobczyk/Andreas Bültemeier, Denkmale in den Oberlausitzer Wäldern, 2016, Oberlausitzer Verlag, Spitzkunnersdorf, S. 168-169 m. Lagekarte, Beschreibung u. Foto, Internet: 1. wikipedia.org-wiki-Liste der Kulturdenkmale in Waldhufen, OT Jänkendorf: Grabmal (Weg nach Attendorf, 400 Meter vor Straße nach Wiesa, im Wald, Vermutlich 1753, Ortsgeschichtlich von Bedeutung, Anmerkung: Gemäß Inschrift handelt es sich nicht um ein Grab, sondern um einen Gedenkstein für den an dieser Stelle im August 1753 vom Blitz erschlagenen Johann Carl Schmidt. ID 09268950 m. Foto v. 9.7.2014 (Kopie), Urheber: 'Oberlausitzerin64' (Eig. Werk) Liz.-CC BY-SA 3.0

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Waldhufen B: OT Jänkendorf, südl. des Ortes im Ullersdorfer Forst, südöstl. der Ullersdorfer Teiche (günstig erreichbar: vom 'Eichtraubenkreuz' [s. A] ist dem in Richtung Norden führenden 'Thiemendorfer Weg', rechts haltend, ca. 1,7 km bis zum Südostrand der zwei 'Langteiche' zu folgen, hier zweigt rechts, Richtung Südosten, spitzwinklig ein Weg ab, der nach ca. 300 m den Standort erreicht), Gedenkstein, Benennung: 'Gottfrie Kruhl Gedenkstein' 

Obertägige Maße: Höhe 1,10 m, Br. 56 cm, T. 25 cm (Lit. T. Sobczyk/A. Bültemeier), etwa rechteckige Platte aus Arnsdorfer Granit mit eingerundeten bzw eingekehlten oberen Ecken; über die gesamte Fläche der Rückseite (Westseite) ein markant breitbalkiges linear eingetieftes Balkenkreuz mit dem Buchstaben 'U' für Ullersdorf am Kopfbalken; Vorderseite (Ostseite) ein 'W' für Wiesa, darunter kaum mehr lesbare Inschriftsfragmente; die Buchstaben beziehen sich auf die Gemarkungsgrenze zwischen den Orten, an der das Denkmal steht (Verf.)

Geschichte
Der Häusler und Gastwirt Johann Gottfried Emil Kruhl, geb. 24.7.1836, diente auch als Wildhüter dem Grafen Friedrich W. C. von Fürstenstein, welcher im Gutsbezirk Ullersdorf ein Rotwildgehege unterhielt. Kruhl hatte drei Töchter und drei Söhne und war seit 11 Jahren Witwer. Am Vormittag des 1.11.1899 wurde er beim Füttern der Tiere von einem mächtigen Rothirsch angegriffen und schwer verletzt. Er konnte sich zunächst auf einen nahen Weg schleppen, wo ihn gegen 13.00 Uhr eine zufällig vorbeikommende Frau aus Thiemendorf fand und Hilfe aus dem nahen Ullersdorf holte. Kruhl wurde das Emmaus-Krankenhaus in Niesky verbracht, doch verstarb er einen Tag später gegen 20.30 Uhr an seinen schweren inneren Verletzungen. Die Beerdigung fand am Sonntag, dem 5.11.1899 in Ullersdorf statt, Pfarrer Richter hielt die Grabrede (Verf. frei nach Lit. T. Sobczyk/A. Bültemeier)

Quellangaben: Lit.: 1. Thomas Sobczyk/Andreas Bültemeier, Denkmale in den Oberlausitzer Wäldern, 2016, Oberlausitzer Verlag, Spitzkunnersdorf, S. 172-173 m. Lagekarte, Beschreibung u. Foto, Internet: 1. commons.wikimedia.org-wiki-Ullersdorf-Kruhlstein m. Foto v. 9.7.2013 (Kopie), Urheber: 'Buedner' (Eig. Werk)

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Waldhufen C: OT Diehsa, ca. 3 km südwestl. des Ortes, im südöstl. Teil des Oberwald (günstig erreichbar: im westl. Ortsteil führt die Fahrstraße 'Prachenau-Diehsa' ortsauswärts Richtung Süden ins Waldgebiet nach Prachenau und erreicht ca. 1,4 km nach dem beidseitigen Waldeintritt den Standort [ca. 300 m weiter zweigt links ein Weg nach Nieder Seifersdorf ab]), Gedenkstein für Minna Kujau, Benennung: 'Totes Mädel' / 'Beim toten Mädel' / 'Das Tote Mädel auf der Harthe'

Obertägige Maße: Höhe 85 cm, Br. 51 cm, T. 18 cm (Lit. T. Sobczyk/A. Bültemeier), gerundet abschliessende Platte aus Lausitzer Granit mit eingerillter schwarz gefärbter Inschrift: 'Hier fand / Jungfr. M. Kujau / aus Diehsa / am 26. Febr. 1894 / ihren frühen Tod / durch Mörderhand' (Verf.) 

Geschichte
Das 19-jährige Mädchen, Tochter des Waldarbeiters Ernst Kujau, war bei einem Gutsbesitzer in Meuselwitz bei Reichenbach angestellt. Gegen Abend des 25.2.1894, ein Sonntag, befand sie sich in Begleitung ihres Freundes , dem 22-jährigen Urban von Meuselwitz, auf dem Wege nach Diehsa zu einem Ball. Hier kam das Mädchen nie an. Am 26.2.1894, der darauffolgende Montag, wurde ihre Leiche gegen 6.30 Uhr im Wald bei Ober-Diehsa von einem Förster gefunden. Sie wurde mit mehreren Revolverschüssen ermordet. Im Zuge von Nachforschungen fand man ihren Freund Urban erhängt im Garten seiner Verwandten in Diehsa mit der Mordwaffe in seiner Tasche. Das Motiv soll krankhafte Eifersucht gewesen sein. Das Datum der Inschrift bezieht sich wohl auf die Auffindung des Leichnams (Verf. frei nach Lit. T. Sobczyk/A. Bültemeier)    

Quellangaben: Lit.: 1. Thomas Sobczyk/Andreas Bültemeier, Denkmale in den Oberlausitzer Wäldern, 2016, Oberlausitzer Verlag, Spitzkunnersdorf, S. 177-178 m. Lagekarte, Beschreibung u. Foto, Internet: 1. commons.wikimedia.org-wiki-Diehsa-Mordstein m. Foto v. 26.6.2013 (Kopie), Urheber: 'Oberlausitzerin64' (Eig. Werk) Liz.-Nr. CC BY-SA 3.0

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