Walting F: OT Pfalzpaint, südl. des Ortskerns, westseitig der Staatstraße St 2230, am Beginn des 'Hofstetter Weg' (günstig erreichbar: ggü. der der Einmündung 'Altmühlstraße' in die St 2230 beginnt der 'Hofstetter Weg', der etwa parallel in südl. Richtung nach ca. 40 m den Standort erreicht), 1 Kreuzstein, 1 Bildstock |
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Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), arg ausgewitterter, gerundet abschliessender Kalksteinblock mit erhaben im Relief herausgearbeiteten Balkenkreuz; Pfeilerbildstock mit gerundet abschliessenden Aufsatz mit Marienbild hinter Glas (Verf.) |
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Die Wurzeln des Ortsnamens sind nicht eindeutig zu belegen. Jakob Grimm führt im direkten Bezug auf den Ort die Silbe paint auf das althochdeutsche biunta zurück – die Bezeichnung eines umzäunten Acker- oder Weidelandes. Pfalz geht nach Grimm im selben Sprachkontext auf die Spur des mutmaßlichen südgermanischen Gottes Phol zurück, welchem das Weideland geweiht sein sollte. Erstmals urkundlich erwähnt ist Pfalzpaint im Jahre 1119. Die Freien Conrad und Hupreht zu Pholespuwent fungierten in einer Erbschaftssurkunde des Eichstätter Domherren Burchard als Zeugen. Gegenstand der Schenkung an das Hochstift Eichstätt waren Einkünfte aus Besitzungen von Burchard in Buch (heute Petersbuch), Inerbuch (bei Weißenburg) und Kaldorf. Das Wappen der Freien von Pfalzpaint (drei, zwei zu eins gestellte, sechsstrahlige Sterne) ist erstmals in einer besiegelten Urkunde aus dem Jahr 1312 nachgewiesen. Heute bildet es einen Bestandteil des Wappens der Gemeinde Walting. Die als Ruine vorhandene Burg Pfalzpaint wurde im 12. oder 13. Jahrhundert errichtet und bildete eine Wehreinheit mit der Ortskirche. Aufgrund seiner bewegten Verwaltungsgeschichte ab dem Spätmittelalter wurde lange eine zweite Burg am Ort vermutet. 2015 konnte infolge der Analyse von Luftbildaufnahmen eine vergessene Wasserburg (ähnlich der Burgruine Rieshofen) wiederentdeckt werden. Die Fotografien offenbarten – für Fundamente von Steingebäuden typische – Bewuchsmerkmale in der Altmühlaue am nordöstlichen Ortsrand. 1194 wird erstmals eine zweite Linie der Herren von Pfalzpaint erwähnt. Deren Vertreter dienten den Grafen von Hirschberg als Ministeriale und spätestens ab dem 13. Jahrhundert als Kastellane auf der Burg Dollnstein. Nach dem Tod des kinderlosen Graf Gebhard VII. von Hirschberg wurde das Lehen Pfalzpaint nach einem Erbstreit zwischen den Bayernherzögen und dem Hochstift Eichstätt Letzterem im Rahmen eines Vergleichs zu Gaimersheim in 1305 zugesprochen. Der Beschluss wurde allerdings nicht vollends umgesetzt. Das Hochstift erhielt zwar Hohe Gerichtsbarkeit und Wildbann, das Dorf selbst war spätestens ab 1415 (bis 1465 mit Ausnahme der Besitztümer des Ortsadels) tatsächlich unter Landes- und Lehenshoheit der Bayernherzöge – und damit eine Enklave im fürstbischöflichen Gebiet (Textkopie: wikipedia.org-wiki-Pfalzpaint-Geschichte) |
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Der Kreuzstein könnte ein alter Gerichtsstein der Herren von Pfalzpaint sein, die hier eventuell ein Straßengericht ausübten (Verf.) |
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Quellangaben: Lit.: 1. Stephan Altensleben, Rätselhafte Steinkreuze - Die Entdeckung ihrer wahren Bedeutung, Langenweißbach 2023, Internet: Walting, OT Pfalzpaint: Kreuzstein, mittelalterlich, und Wegkreuz auf Kalksteinpfeiler, mit Marienbild hinter Glas, 19. Jahrhundert; am Beginn des Hofstetter Weges, D-1-76-165-38 m. Foto v. 5.5.2019 (Kopie), Urheber: 'Derzno' (Eig. Werk) Liz.-Nr. CC BY-SA 4.0 |
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Walting G: OT Pfünz, ca. 2 km südöstl. des Ortes im Waldgebiet 'Töchtertal' (günstig erreichbar: ca. 1 km nach dem Ortsausgang der EI 8 ins Pfünzer Tal wird ostseitig, links, ein Wegedreick mit Parkmöglichkeiten erreicht, wo der in südöstl. Richtung führende Hauptweg nach ca. 1,8 km zum Standort führt), Kreuzstein, Benennung: 'Bettelmannstein' |
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Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), etwa rechteckige ausgewitterte Kalksteinplatte mit erhaben im Relief herausgearbeiteten Balkenkreuz (Verf.) |
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Der Name Pfünz taucht erstmals in der lateinischen Bezeichnung Phuncina in einer Urkunde aus dem Jahre 889 auf. Im Jahre 1002 bestätigte Kaiser Otto III. dem Eichstätter Bischof den Wildbann, d. h. das Jagdrecht, in den Wäldern um Pfünz. 1282 übergab Albrecht Truchseß von Pfünz sein Festes Haus dem Hochstift Eichstätt als Lehen, behielt aber für sich und seine Nachkommen die Burghut zurück. Wann das Geschlecht der Herren von Pfünz ausstarb, ist nicht bekannt. 1475 erwarb Bischof Wilhelm von Reichenau das Schloss „zur Erholung und zur Jagd“ und nahm Erweiterungsbauten vor. Es wurde von Fürstbischof Johann Anton I. Knebel von Katzenelnbogen (1705 – 1725) als Fürstbischöfliches Sommerschloss 1710 neu errichtet (Textauszug: wikipedia.org-wiki-Pfünz-Geschichte) |
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Der Kreuzstein kann durchaus mit den Jagdrechten der obigen Grundherrschaften in Verbindung stehen, wo er eventuell ein Forstgericht angezeigt haben wird mit dem dazugehörenden Gerichtsfriede (Verf.) |
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Quellangaben: Lit.: 1. Stephan Altensleben, Rätselhafte Steinkreuze - Die Entdeckung ihrer wahren Bedeutung, Langenweißbach 2023, Internet: google.com-maps-place-Bettelmannstein m. Foto v. Juni 2022 (Kopie), Urheber: 'Gitte T.' (Eig. Werk) |
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