standort freudenthal

Wandersleben, Lkr. Gotha, A: südl. des Ortes, ostseitig an der Straße Wandersleben-Mühlberg (L 2163), ca. 400 m nordöstl. des Gasthauses ‘Zum Freudenthal’, an der Einmündung eines Feldweges

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Obertägige Maße: Höhe: 0,95 Br. 0,62, T. 0,32, das zeichenlose Steinkreuz aus rötlichem Sandstein mit nach unten verbreiterten Schaft weist eine ungewöhnlich große Tiefe auf und ist am linken Kreuzarm beschädigt; das Denkmal wurde laut Hinweistafel im März 1998 beim Aushub einer Baugrube an der alten Furt durch die Apfelstädt in Wandersleben aufgefunden; am 21. Mai gleichen Jahres erfolgte die Aufstellung am heutigen Platze, hinsichtlich der Tatsache, dass hier bereits früher ein heute verschollenes Steinkreuz gestanden hat; jenes Kreuz wurde im Jahre 1931 durch den Wanderslebener Domänenpächter Loth in den sog. Mordgarten am Burgberg, ca. 700 m von hier, versetzt, wo es 1991 gestohlen wurde; seit 1993 steht dort eine Nachbildung des Vorgängers (s. Wandersleben C)    

Quellangaben: Lit.: 1. Frank Störzner, Geschichte (n) in Stein, Ilmenau 2001, 1. Aufl., S. 10-14, Nr. 2, Die Steinkreuze von Wandersleben (B u.C) 2. Hinweistafel vor Ort

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Wandersleben B: ca. 100 m nördl. von A an der Straße Wandersleben-Mühlberg, ‘Mordkreuz / Bischofskreuz’

Obertägige Maße: Höhe 1,48 m, Br. 0,92, T. 0,22, das Steinkreuz lat. Form aus Sandstein mit leicht nach außen verbreiterten Enden wird im Volksmund Mord- oder auch Bischofskreuz genannt; nach der Überlieferung wurde hier im Jahre 1089 der Bischof Burkhard von Lausanne während der Belagerung der Burg Gleichen ermordet; eine andere Sage will von einem getöteten Handwerksburschen wissen; als markanter Bezugspunkt in der Flur ist das Kreuz seit dem 18. Jh. auf zahlreichen Karten und Ansichten der Drei Gleichen (Burgen) abgebildet; das Denkmal wurde im September 2009 nach Restaurierung im Auftrage der Gemeinde Drei Gleichen neu aufgestellt, nachdem es einige Zeit deponiert war; im 19. Jh. wurden beidseitig etwa entlang der Arme Wegweiserinschriften eingebracht: ‘Weg nach Wandersleben, Mühlberg’, wobei ältere Zeichen verlorengingen   

Quellangaben: Lit.: 1. Frank Störzner, Steinkreuze in Thüringen, Katalog Bezirk Erfurt, Weimar 1984, S. 58-60, Nr. 104-106 m. Abb. 105-107, daraus: 2. Clemens Milwitz, 1830, S. 180-181, 3. v. Tettau, Beschreibung der älteren Bau- u. Kunstdenkmäler in Stadt- u. Landkr. Erfurt, 1890, S. 401, 4. R. Loth, Die Steinkreuze in der Umgebung von Erfurt 1896, S. 87, 5. K. Heepe, Steinkreuze in Thüringen, 1916, S. 143, 6. W. Heinze, Wandersleben, Ein Heimatbuch, 1925, S. 27, 191, 273, 7. K. Kohlstock, Bildstöcke u. Steinkreuze unserer Gegend, Gotha 1925a u. b, S. 503, 8. R. Block, Alte Steinkreuze in Westthüringen, Eisenach 1926, S. 38, 9. W. Schönheit, Die Steinkreuze in Thüringen, 1926, H. 2 S. 55, 10. Heinze-Rose, 1930, S. 32-39, 11. K. Thiele, mittelalterliche Sühnezeichen, 1936, S. 181-182, 12. H. Nebe, Nachrichtenblätter des Thür.-Wald-Vereins, 1940, S. 53-54, 13. H. Köber, Die alten Steinkreuze u. Sühnezeichen Thüringens, 1960a, S. 30-31 Nr. 18, 14. Jacobi-Müller-v. Zieten, 1970, S. 84 Nr. 33, 15. W. Saal, 1981a, S. 54 u. 1983, S. 33, 16. Hinweistafeln vor Ort, Internet: Gde. und Kirchgde. Wandersleben, Drei Gleichen

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Wandersleben C: nordostseitig unterhalb der Burg Gleichen, ca. 300 m südwestl. der Gaststätte ‘Zum Freudenthal’, Flurname ‘Mordgarten’                          

Obertägige Maße: Höhe 0,95 m, Br. 0,63, T. 0,17, das Steinkreuz ist eine Nachbildung des um 1820 ausgegangenen Originals; es bezeichnet die Örtlichkeit eines Pistolenduelles zweier Herren um die Gunst eines schönen Arnstädter Mädchens; im eingetieften Inschriftsfeld die dreizeilige eingerillte Inschrift: 

‘am 9. 3. 1717 / fiel Herr Chr. Fr. Carl v. Bose / im Duell durch Herrn Butler’, die ursprüngliche Inschrift des ausgeg. Kreuzes lautete: ‘HERR CHRISTIAN FRIEDRICH CARL V. BOSE / wurde hier getödtet den 9. Marty Anno 1717 / Christi Blut hat mich befreit von der Höllen Rachen / Mein Blut um Rache schreyt / GOTT befehl ich mein Sachen’

der sog. Mordgarten war ehemals ein von uralten Eichen umschatteter Platz unterhalb der Burg Gleichen, wo seit alter Zeit Zweikämpfe stattfanden; unmittelbar angrenzend der verwilderte Obstgarten des früheren Gutes Freudenthal, heute Gasthaus Zum Freudenthal, das am Ende des 16. Jh. ein Vorwerk zur Versorgung der Burg Gleichen war; der Hof diente damals auch als Ausspanne für Fuhrleute und Händler auf der viel frequentierten Handelsstraße; 1632 erhielt der Wanderslebener Sigmund Heußner das Vorwerk als Teil einer Schenkung vom Schwedenkönig Gustav Adolf, in dessen Diensten er stand; im 18. Jh. standen die verschiedenen Wirtsleute im Verruf mit Räuberbanden, Wilderern, Zigeunern und Bettlern in Verbindung zu stehen (nach Lit. F. Störzner soll dieses Kreuz bis um 1931 am Platze von Objekt A gestanden haben und wird aber mit der Sage von Objekt B in Verbindung gebracht, ?)   

Quellangaben: Lit.: 1. F. Störzner s.o., S. 59, Nr. 105 m. Abb. 106

kopie thuer. allgemeine 12.11.2016
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kopie thuer. allgemeine 12.11.2016

Wandersleben D/E/F: St. Petri Kirche, in die östl. Innenseite der Kirchhofsmauer eingemauert (D), in der St. Petri Kirche aufgestellt (E/F)

D: Maße: Höhe 0,44 m, Br. 0,19, T. sichtbar 0,06, das Steinkreuz in ausgeprägter Tatzenkreuzform soll nach Lit. F. Störzner s.o. über die Kreuzarme die eingetiefte Jahreszahl 1578 zeigen, wobei die ersten beiden Ziffern in Doppelkontur gearbeitet sind, was bei genauerer Betrachtung zu bezweifeln ist; die angeblichen Ziffern 1 und 5 sind eindeutig anderen Typus, sowie auch früher eingebracht worden und auch nicht Ziffern ähnlich; vielmehr nicht näher festzustellende Werkzeuge bzw. Gerätschaften; am Kopf die Initialen ‘HD’ wohl eine Zugabe neuerer Zeit (Verf.); die St. Petri Kirche wird 1143 erstmals urkundlich erwähnt und gehörte vermutlich zu einem Doppelkloster, das lange vor der Reformation zerstört wurde

E: 2016 bei Renovierung unter den Kirchenbänken gefunden, eingetieft ‘S M’ darunter die Jahreszahl ‘(1) 5.81’, F: 1997 im Fachwerk des Turmaufsatzes gefunden

Quellangaben: Lit.: 1. F. Störzner s.o., D: S. 58-59, Nr. 104 m. Abb. 105, 2. (E/F) Aufsatz von Frank Sörzner (s. Rubrik Publikationen) ‘Das Steinkreuz unter der Kirchenbank’, in: Thüringer Allgemeine vom 12. November 2016

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standort osthang kallenberg

Wandersleben G: ca. 400 m nordöstl. des Gasthofes Freudenthal (L 2163), 250 m südwestl. von Steinkreuz A im Bereich der Streuobstwiese an der Südostseite des Kallenberges, ‘Schäfer Hellbach-Gedenkstein’

kopie thueringer allgemeine v. 18. 10.2014

Maße: Höhe 0,80 m, der Gedenkstein aus Wanderslebener Sandstein zeigt auf vertiefter geglätteter Fläche die Inschrift: ‘Zum / Gedenken des / Schafmeisters/ Friedr. Hellbach / der hier am 24. 9. 1932 / vom Blitz / erschlagen wurde’

Quellangaben: Lit.: 1. Aufsatz von Frank Störzner (s. Rubrik Literatur) ‘Der Schäferstein bei Wandersleben’, in: Thüringer Allgemeine vom 18. Oktober 2014

Wandersleben H: ca. 250 m nördl. des Gasthauses Freudenthal, 50 m nördl. des ‘Graf-Gleichen-Weg’ bei Ruhebänken, Südhang des Kallenberges, ‘Scheibe-Gedenkstein’

Maße: Höhe 1,05 m, Gedenkstein für den Naturfreund Gottfried Scheibe mit der Inschriftstafel: ‘Gedenkstein / für den Naturfreund / Gottfried Scheibe / Altbürgermeister der Gemeinde Wandersleben / Ortsgruppe des Kulturbundes Wandersleben 1980 / Geschichts- u. Heimatverein Wandersleben 2005 e. V. 2007’

Quellangaben: Lit.: Internet:

c. 2008

www.kreuzstein.eu