Uehrde, OT Warle, Lkr. Wolfenbüttel |
A: nordwestl. Ortsrand, ca. 200 m westl. der Straße Warle-Schliestedt, auf der ‘Engelhof’ genannten, mauerumgrenzten erhöhten Rasenfläche, auf der Grenze des Mörigschen und Schliephakeschen Hofes |
Obertägige Maße: Höhe 0,50 m, Br. 0,60, T. 0,18, das Steinkreuz aus Sandstein, dessen Kopf nur noch im Ansatz erhalten ist weist durch Feldbewirtschaftung am ehem. Standort beschädigte Kreuzarme auf und besitzt einen parallelkantigen Schaft; das Denkmal wurde um das Jahr 1985 auf der nahe gelegenen ‘Warler Hoch’ genannten Anhöhe, ca. 450 m nordwestl. des Ortes, nur noch 10 cm aus dem Ackerboden ragend, aufgefunden; ortsansässige Heimatfreunde legten das Steinkreuz frei und aufgrund des für die Feldarbeit hinderlichen Standortes fand man mit Einverständnis der Eigentümer den heutigen sicheren Platz; dieser Auffindungsbefund deutet vermutlich auf den ursprünglichen Standort des Denkmals hin, der vielleicht mit einstigen Ackergrenzen vor der Verkoppelung (Zusammenlegung von Grundbesitz in einer Gemeindeflur) in Beziehung steht (Verf. nach Auskünften der Grundstückseigentümer) |
Quellangaben: 1. Lit.: W. Müller-E. H. Baumann, Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, S. 161 (seit 1985 als verschollen aufgeführt): daraus: 2. Fr. Brandes, priv. Archiv, Braunschweig 1964b, S. 16 |
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Maße: Höhe 2,24 m, Br. o. 0,88, T. 0,20, der arg verwitterte und abgetreten wirkende, entlang des Randes beschädigte Kreuzstein ist oben gerundet und verjüngt sich nach unten; die Vorderseite, derzeit durch die Aufstellung zur Wand hin nicht einsehbar, zeigt eine männliche Gestalt in langen faltenreichen Gewand, die von zweireihigen, unleserlichen Schriftbändern umrankt ist; die Ansichtsseite, damit die Rückseite, auf vertiefter, sich dem Stein anpassenden gerahmten Fläche, die ursprünglich im kräftigen Relief herausgearbeitete Darstellung eines gotischen nasenbesetzten Kreuzes, das oben von einem Halbkreisbogen überspannt wird und unten in eine gerundete Basis ausläuft; imgrunde die klassische Darstellung eines Kreuzsteines, das Christuskreuz auf dem Hügel Golgatha (Verf.); der im Volksmund gebräuchliche Name ‘Kitzelstein’ geht auf eine handschriftliche Aufzeichnung eines Pastors namens Knittel aus dem Jahre 1755 zurück; danach soll vor langer Zeit ein Geistlicher zu Tode gekitzelt worden sein; aus einem Bericht des ehem. Gemeindevorstehers Rademacher um 1890 an den Heimatforscher Theodor Voges geht wohl der ursprüngliche Standort des Kreuzsteines hervor; er soll am nordwestl. des Ortes vorbeiführenden ‘Diet- oder Dieweg’ gestanden haben, eine alte Wegverbindung zwischen Schöningen und Schöppenstedt; nach der Sage trug hier Kaiser Lothar III. von Süpplingenburg (1075-1137) eine Schlacht aus, wobei er schwer verwundet wurde; alsbald setzte man zum Gedenken an dieses Ereignis den Kreuzstein; um 1875, nach mehrmaligen Anpflügen, verbrachte man den Stein zwischenzeitlich auf den Schliephakeschen Hof, dann auf Veranlassung des Landwirtes Eimecke an die Ortskirche, wo er südl. im Kirchhof aufgestellt wurde; seit wenigen Jahren in der Kirche; der Kreuzstein bildet das beherrschende Element des Ortswappens von Warle; unter den Kreuzarmen zwei Blätter, sowie der überspannende Bogen als Sonnenbahn oder Regenbogen, heidnische Symbolik in Verbindung mit dem christlichen Kreuz (Verf.) |
Quellangaben: Lit.: 1. M.-B. s.o. S. 161, daraus: 2. P. J. Meier-K. Steinacker, Die Bau- u. Kunstdenkmäler Herzogthum Braunschweig und Kreis Wolfenbüttel 1906, S. 276, 3. Fr. Brandes, 1956, S. 25, 4. A. Hoffmann, Die mittelalterlichen Steinkreuze, Kreuz- und Denksteine in Niedersachsen, Hildesheim/Leipzig 1935, S. 11, 56-57, 5. H. B. Krieger, Steinkreuze im Elmvorland, o.J. S. 5, 6. Th. Voges, Sagen aus dem Lande Braunschweig, Braunschweig 1915, S. 273, Internet: 1. ...warle.de (Bildquelle) |
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Uehrde, OT Barnstorf, an der Südseite der Kirche |
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Obertägige Maße: Höhe 1,10 m, Br. 0,72, T. 0,25, das lat. Steinkreuz aus sehr porösem Kalkstein weist materialbedingt einige Auswitterung auf, besonders auf der Rückseite, s.r., die auch eine lochartige Vertiefung am rechten Arm zeigt, die als Abriebsmal deutbar ist, s. Einf.(Verf.) die weißgetünchte Vorderseite zeigt ein geschäftetes Arbeitsgerät, das allgemein und in früherer Lit. verschiedentlich interpretiert wurde; neben Spaten, Wäsche- oder Zeugklöpper werden weitere diverse Gerätschaften angegeben; damit, wie auch eigentlich selten auf Sühnemalen, wird keine Tatwaffe, sondern ein Zeichen eines Berufsstandes dargestellt, vermutlich hier das des Bäckerhandwerkes, ein Backofenschieber, für einen eventuell involvierten Angehörigen dieser Zunft, in Beziehung mit der Setzung des Steinkreuzes, das nicht am ursprünglichen Platze steht (Verf.); nach einer Sage gerieten zwei Zigeunerfrauen in Streit, in dessen Verlauf eine mit einem Wäscheklöpper erschlagen wurde (Quelle: Gde. Barnstorf, Hinweistafel) |
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Quellangaben: Lit.: 1. W. Müller-E. H. Baumann, Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, S. 185, daraus: 2. P. J. Meier-K. Steinacker, 1906, S. 158, 3. Fr. Brandes, 1964b, S. 19, 4. A. Hoffmann, 1935, S. 11, 55, 5. Th. Voges, 1897, 165-167 u. 1895, S. 241, 6. Gde. Barnstorf Hinweistafel |
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