Weil der Stadt, Lkr. Böblingen, A: im Ort, in der Heilig-Kreuzkapelle, 'Grabenstraße' Ecke 'Merklinger Straße', an die Frontseite des Altars geblendet, Steinkreuz |
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Maße: Höhe 0,89 m, Br. 0,60, T. 0,10, Steinkreuz lat. Form aus Buntsandstein mit Darstellung eines sechsspeichigen Rades im Relief im Kreuzungsfeld (nach Friedrich Karl Azzola historisches Handwerkszeichen eines Wagners, aber auch Involvenz Fuhrmann Verf.); relativ schmale Kantenfasung, die noch vor den Balkenenden endet (Verf.) |
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Das Kreuz stand ursprünglich auf dem Gelände des Hauses Alte Renninger Straße 80. In der topographischen Karte des Statistischen Landesamts von 1901/1930 war es an dieser Stelle noch als 'Denkstein' eingetragen. Es war für kurze Zeit vom Grundstückseigentümer im Flur des Hauses eingemauert worden. Es wurde dann aber nicht ins Stadtmuseum verbracht, sondern etwa in den 1970er Jahren in Verkennung seiner vermutlichen Funktion als Sühnekreuz in die Heilig-Kreuzkapelle (Ecke Grabenstraße-Merklinger Straße) überführt und dort an der Frontseite des Altartischs (!) angebracht. Dort befindet es sich noch heute (Ang. von Wolfgang Schütz, Heimatverein Weil der Stadt e.V.) |
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Ang. B. Losch, 1981: 'Standort: TK 7219 Weil der Stadt R 91400 H 02120. Im Flur des Gebäudes Alte Renninger Straße 80 (Gewann 'Eselspfad' eingemauert, 3-4 cm vorstehend. Früher an der Straßenböschung, wo das Kreuz mit der Zeit von Schlamm überdeckt wurde. Bei Hausbau 1975 freigelegt (Mitt. von Dr. Siegfried Schütz, Weil der Stadt-Merklingen). Beschreibung: Buntsandstein. Der obere äußerste Teil des linken Armendes ist abgeschlagen, das Kopfende minimal beschädigt. Kleine Beschädigungen an den Kreuzwinkeln und am Rad-Zeichen. Der Schaft zeigt eine betonierte Bruchlinie, außerdem Bearbeitungsspuren, nach unten zunehmend. Maße: Höhe 0,89 m, Br. 0,59, Form: Elegant, vertikal betont, mit leichter Abschrägung der Kanten (knapp 2 cm), die an den Balkenenden und am Fuß sowie vor den Kreuzwinkeln ausläuft; für die Kreuzmitte entstand dadurch eine größere Fläche, die für die Rad-Darstellung genützt werden konnte. Der Schaft erhebt sich erst zur Kreuzmitte hin auf das Niveau der Balken, während er sonst etwas weniger Profil zeigt. Die Armaußenflächen sind leicht zum Kopf hin geneigt. Die Balkenenden werden noch verstärkt durch eine zusätzliche Erweiterung der Ansicht um 1/2 cm. Einerseits wird das Schema der schmalen Proportionen nicht gesprengt, wobei nur durch formale Variation etwas Raum für das Zeichen gewonnen wird; andererseits aber zeigen die Balkenenden eine bewußte Tendenz zur Bewegung der Konturen über die Kantenabschrägung hinaus, ohne daß jedoch auch hier die strenge Form grundsätzlich aufgegeben wurde. Zeichen: Rad auf der Kreuzmitte, mit den Kreuzwinkeln abschließend, in kombinierter Gravur- und Relieftechnik. Den Radring begleitet außen eine Einrillung, die Radinnenfläche - außer Speichen und Nabe - ist vertieft; das Relief zeigt also gleiches Niveau wie die Kreuzbalken. Sechs Speichen, nicht völlig gleichmäßig. Datierung: ca. 1350-1500. Bearbeitung und Abmessung könnten auf eine ursprüngliche Funktion als Grabkreuz hinweisen' (Textkopie B. Losch 1981) |
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Quellangaben: Lit.: 1. Bernhard Losch, Sühne und Gedenken - Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S. 13, Weil der Stadt I m. Abb. 11 (Kopie), S. 2, 2. Friedrich Karl Azzola, Zur weltlichen Ikonographie einer spätmittelalterlichen Kreuzplatte in Oberstenfeld: Das Rad als Wagnerzeichen, in: Ludwigsburger Geschichtsblätter, Heft 48 (1994), S.9 (Abb.2) |
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Weil der Stadt B: im Ort, im Stadtmuseum Weil der Stadt, 'Marktplatz 12', integriert als Komponente einer Inszenierung zum Stadtbrand von 1648, Steinkreuz |
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Maße: Höhe 0,92 m, Br. 0,65, T. 0,15, Steinkreuz lat. Form aus Buntsandstein mit Darstellung einer nach unten geöffneten Schneiderschere im Relief sowie angeblich (B. Losch 1981) darunter ein Messer; das Denkmal befand sich ursprünglich in der Nähe des ursprünglichen Standortes von Steinkreuz A, 'Alte Renninger Straße 80', und sei nach Lit. B. Losch 1981 um 1975 verschwunden (Verf.) |
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Quellangaben: Lit.: 1. B. Losch, 1981, S. 14, 'Verschwundene Steinkreuze: Weil der Stadt, Sein Standort war in der Nähe des 1975 gefundenen Kreuzes (Weil der Stadt I); etwa um dieselbe Zeit ist es abhanden gekommen. Es heißt, daß eine Schere und ein Messer auf dem Kreuz zu sehen waren. Diese Zeichen hätten auf einen Streit zwischen einem Schneider und einem Bauern hingewiesen (Mitt. v. Dr. Siegfried Schütz, Weil der Stadt-Merklingen)' (Textkopie B. Losch 1981) |
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Weil der Stadt C/D/E: im Ort, etwa bündig vermauert in die äußere Südwand der Wendelinskapelle, 'Herrenberger Straße 17', links und rechts des Einganges, 3 Steinkreuze |
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Ang. B. Losch, 1981: 'Standort: TK 7219 Weil der Stadt R 89260 H 03880. In der Südwand der gotischen Wendelinskapelle beim ehemaligen Friedhof, eingemauert links (II) und rechts (III, IV) des Portals. Beschreibung: (II) weist Bearbeitungsspuren auf. - Die eingemauerten Kreuze wurden zwar beim Verputzen der Kapelle ausgespart, doch sind ihre Konturen verschmiert bzw. verdeckt. Maße: (II) Höhe 1,05 m, Br. 0,98, (III) 1,28, 0,80, (IV) 0,88, 0,61, Form: (II) schlank; mit besonders langem, schmalem Querbalken. - (III) zeigt Tendenz zu breiten Flächen und kürzeren Balken; Schaftende geradlinig zum Fuß hin verbreitert (20 cm hoch, 55 cm breit). - (IV) vermutlich ausgewogene Form. Zeichen: (III) Backschaufel-Blatt. (IV) Backschaufel im Kopfbalken, kreisrund, mit Stiel über Kreuzmitte und Schaft. Datierung: ca. 15./16. Jh. Volkstümliche Überlieferung: Da es eine alte Friedhofskapelle sei, werden es wohl alte Grabkreuze sein. - Diese Ansicht wird gestützt durch die schlanke Form von Kreuz II und die Kleinform des Kreuzes IV (A. Schahl 1966)' (Textkopie B. Losch 1981) |
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Quellangaben: Lit.: 1. B. Losch, 1981, S. 13, Weil der Stadt II-IV, Stadtteil Merklingen m. Abb 18 (Kopie9, S. 3, daraus: 2. Adolf Schahl, Kunstprevier Neckarschwaben, Stuttgart 1966, S. 280, 3. Wolfgang Bollacher, Steinkreuze im Landkreis Ludwigsburg, in: Ludwigsb. Geschichtsblatt 20, 1968, S. 146 |
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verschwundene Steinkreuze: |
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