Worms (kreisfr.) OT Weinsheim, im Winkel der Einmündungen ‘Großer / Kleiner Riedweg’ in ‘Weinsheimer Hauptstraße’ (integriert in Gedenkstätte der Gefallenen des 2. Weltkrieges) |
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Maße: Höhe ges. 4,04 m, Kreuz Höhe 2,85 m, Br. 1,20, T. 0,35, das Steinkreuz lat. Form aus Rotsandstein auf trapezförmigem, aufgemauerten Sockel, zeigt unter dem ‘INRI’ Schriftband am Kopf im Relief, einen vollplastischen Korpus Christi, darunter das Helmzier-Wappen der Lerch von Dirmstein sowie im Anschluss darunter nachstehende eingerillte, achtzeilige Inschrift: |
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‘ANO DMI 15(31) / VFF DEN 13 DA(G) / MAY IST VERSCH (I) / DEN DER EDEL (VND) / ERNVEST CHRIE(ST) / OFFEL LERCKE(L) / DEM GOT GENA(D) / VON DIERMSTE(IN)’ |
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auf der Rückseite der Arme: ‘ANNO 178(3) VERSEDS / DII IAI’ |
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das Datum der Rückseite verweist auf die Versetzung des Denkmals vermutlich im Jahre 1783 von seinem ursprünglichen Standort, der aus nachstehendem Sachverhalt hervorgeht - es stand westlich des Dorfes, denn der Mainzer Domkapitular Georg Helwich, der das Mal am 15. September 1615 aufsuchte, um die Inschrift für sein Werk ‘Syntagma Monumentorum et Epitaphiorum’ abzuschreiben, erwähnt, dass es ‘in Itinere versus dirmstein ante pagum Weinßheim’ (auf dem Weg gegen Dirmstein vor dem Dorfe Weinsheim) errichtet worden sei. (Bibliothek des Priesterseminars Mainz, Handschrift Nr. 225, pag. 393 - auch Lit. F.W.E. Roth, gleicher Titel, in: Geschichtsblätter für die mittelrheinischen Bisthümer, 1. Jg., Mainz 1848, S. 145) |
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dies geschah, wie die Inschrift allerdings nur unvollständig mitteilt, zum Gedächtnis an Ernst Christoffel Lerckel (Lerch) von Dirmstein, der hier ‘bei Weinsheim an der straßen’ (Landesarchiv Speyer: Best. C2, Nr. 10 - Caspar IV. Lerch von Dirmstein (+ 1644): Annales Illustris ac generosae prosapiae Lerckellorum in Dürmstein, pag. 69) durch Hans Sigmund von Plieningen (Plenningen, Pleningen) ‘entleibt’, nach einem Stammbaum der Lerch von Dirmstein aus der Mitte des 18. Jh., ‘im Duell ertödtet’ worden war (Pfälzische Landesbibliothek Speyer: Bestellnummer 25. 3309/22). Warum es zu dieser Auseinandersetzung kam, bei welcher der Einundzwanzigjährige sein Leben verlor, ließ sich bisher jedoch nicht ermitteln. Opfer wie Täter waren Mitglieder des niederen Adels. |
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Caspar II. Lerch von Dirmstein, der Vater des Getöteten, bischöflich-wormsicher Hofmeister im Amt des kurmainzischen Marschalls, bewirkte in der Folgezeit das Zustandekommen eines Sühnevertages. Am 14. August 1543 wird in Ladenburg unter Vermittlung des Bischofs von Worms, Heinrich, Pfalzgraf bei Rhein, ein Sühnevertrag geschlossen, in ihm verpflichtet sich Hans Sigmund von Plieningen, Bischof Heinrich ‘viertelhalb Hundert guldenn’ (350 fl.) zu übergeben, von denen ‘armen personen, die Ire tag ehrlich herprachte, oder alters halber Irer hennd brott vnnd notturfftige leibs vnnderhaltung nit mehr haben, oder vberkommen mogen’, eine Pfründe im Spital zu Dirmstein gestiftet werden solle. Dabei standen Caspar II. und seinen Nachkommen das Recht zu, die Pfründner auszuwählen. Über das Geld konnten sie dagegen nicht frei verfügen. Auch erklärte sich H. S. von Plieningen bereit, alle Orte zu meiden, an denen sich Caspar II. Lerch aufhielt oder sie zu verlassen, wenn dieser dorthin kam. Das Kreuz ist kein Sühnemal - wie Caspar II. Lerch von Dirmstein behauptete, sondern ein Erinnerungsmal, das er seinem Sohne errichten ließ, um die Vorrübergehenden anzuhalten, dem, der hier so plötzlich verstarb, im Gebet zu gedenken. Es würde den beim Abschluss von Sühneverträgen üblichen Gepflogenheiten widersprechen, wenn H. S. v. Plieningen sich in einem zusätzlichen Vergleich zum Erstellen des Steinkreuzes bei Weinsheim hätte verpflichten müssen (Verf. frei nach Lit. B. Schnabel-F.K. Azzola) |
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Quellangaben: Lit.: 1. Berthold Schnabel-Friedrich Karl Azzola, ‘Die Steinkreuze Rheinhessens’, S. 155-159, Nr. 7.2 m. Abb. Nr. 35/36, Sonderdruck aus Alzeyer Geschichtsblätter Heft 15 (1980), S. 83-207, zugl. ‘Das Kleindenkmal’, wissensch. Schriftenreihe der AG Denkmalforschung e.V. Jahrg. (1983), Nr. 1, daraus obige Ang., Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Kulturdenkmäler in Worms-Weinsheim: Weinsheimer Gedenkkreuz, Hauptstr. 59, nach 1531, Gedächtniskreuz, Sandstein m. Abb. |
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Monsheim, Lkr. Alzey-Worms, nordwestl. Ortsrand, ‘An den Mühlen’, 25 m westl. der Einfahrt des Wertstoffhof Monsheim an der Böschung (ca. 150 m östl. der B 271) |
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Obertägige Maße: Höhe 0,63 m, Br. 0,66, T. 0,18, das arg abgearbeitete und beschädigte Steinkreuz aus hellem Sandstein, wobei der Kopf nur noch im Ansatz erhalten ist, besitzt angeblich auch keine Basis mehr (Verf.) |
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Ang. Lit. B. Schnabel: Bis April 1979 stand das Kreuz an dem Weg, der unmittelbar nördlich der Pfrimm von der B 271 nach Osten, Richtung Kriegsheim, abzweigte, etwa 120 m von der Bundesstraße entfernt, oberhalb des nördlichen Wegrains. Zur Zeit wird es im Keller des Bürgermeisteramtes Monsheim-Kriegsheim aufbewahrt. Der Feldweg, an dem das Steinkreuz bisher stand, ist möglicherweise ein Teil der alten, bis in vorchristliche Zeit zurückreichenden Straße, die von Worms über Standenbühl nach Kaiserslautern führte (Hans Ramge, Die Siedlungs- und Flurnamen des Stadt- und Landkreises Worms, Darmstadt 1967, S. 339 u. Karte II, bez. VIa) |
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Die Überlieferung bringt das Mal mit kriegerischen Auseinandersetzungen in Verbindung, die einst Monsheim heimsuchten: Das Kreuz ist ein Grabmal aus dem Bauernkrieg. Unter ihm wurde ein Soldat bestattet. Weitere Nachrichten über das Steinkreuz konnten nicht ermittelt werden. Die Gewann, in der es bisher stand, heißt ‘Am steinernen Kreuz’. Deshalb beabsichtigte auch Bürgermeister Schilling, das Mal, das im Frühjahr 1979 vor dem Beginn der Bauarbeiten zur Umgehungsstraße Monsheim sichergestellt wurde, in der Nähe seines alten Standortes wieder aufzustellen (Textauszug Lit. B. Schnabel-F.K. Azzola) |
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Quellangaben: Lit.: 1. B. Schnabel-F. K. Azzola, 1980/1983 s.o. S. 119-120, Nr. 1.5, m. Abb. Nr. 10, daraus obige Ang., Internet: 1. ...strassenkatalog.de-panoramio- suehnekreuz-in-monsheim (aktuelle Standortangabe) |
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