standort schweinfurter rhoen

°

Üchtelhausen, OT Weipoltshausen, Lkr. Schweinfurt, ca. 2,2 km nordwestl. des Ortes im Gebiet der sog. ‘Schweinfurter Rhön’ (ehem. Gelände des US-Army Truppenübungsplatzes ‘Brönnhof’, seit 2014 öffentl. frei zugänglich), ca. 200 m südl. der Wüstung *Brönnhof, nahe einer Weggabel in eingezäunter markanter Bauminsel (günstig erreichbar: aus Hambach über Zeller Str. und Afterweg geradwegs in Richtung Osten folgen bis Ende bzw. Einmündung in Nord-Süd-Fahrweg mit PKW-Verbotsschild, hier links nach Norden ca. 3,5 km, zunächst durch Wald und dann Heidefläche mit Bauminseln bis zum Standort) 

steinkreuz schweinfurter rhön andere seite
standort bronnhof

Obertägige Maße: Höhe 1,50 m, Br. 0,60, T. 0,22, das langschaftige Steinkreuz lat. Form aus Sandstein besitzt einen gedrungenen Kreuzstand, der vom Kopfbalken bis in den Schaftansatz eine plastisch längsovale Ausarbeitung zeigt, dessen Deutung nicht zweifelsfrei interpretiert werden kann - nach der überlieferten Sage eine Pflugscheit oder auch Pflugschar (messerartiges Teil des Pfluges zum Trennen der Ackerscholle); der Schaft läuft gerundet in quaderförmige Basis aus; des Kreuz soll angeblich zur Sühnung eines Brudermordes gesetzt worden sein; das Denkmal wurde 1967 mit US Steuergeldern restauriert (Verf.)

hinweistafel in situ

*Brönnhof: der etwa 200 m nördl. gelegene Brönnhof, ein alter Gutshof mit einem Herrenhaus und sieben Nebengebäuden, die einen zentralen Platz umgaben, ist erst in neuerer Zeit vollständig verschwunden; an die einstige Stätte, die auch namensgebend für den amerikanischen Truppenübungsplatz war, erinnert heute nur noch ein Gedenkstein; laut Liste der Baudenkmäler Üchtelhausen noch heute als Ortsteil aufgeführt (Verf.)

Der Brönnhof gehörte zum Deutschen Orden. Später war der Brönnhof Gemeindefreies Gebiet und wurde im Rahmen der Bayerischen Gebietsreform 1972 an den Üchtelhäuser Ortsteil Weipoltshausen angeschlossen. Die U.S. Army Garrison Schweinfurt (USAG Schweinfurt) errichtete hier um 1960, gegen Proteste der einheimischen Bevölkerung, einen Standortübungsplatz. Spätestens nun wurde der Brönnhof zur Wüstung. Der Übungsplatz wurde auch von der Bundeswehr zur Vorbereitung für Auslandseinsätze genutzt. (Textquelle: ...wikipedia.org-wiki-Brönnhof)

Quellangaben: Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Brönnhof / Schweinfurter Rhön, 2. ...uechtelhausen.de-Weipoltshausen, 3. ...mainpost.de-Überlieferung eines Brudermordes, Pressebericht von K. H. Körblein, Üchtelhausen, 15. 5. 2017), 4. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Üchtelhausen, OT Brönnhof: Steinerner Wegschlag, am Rand des Waldstücks "Schäfer-Schlag" am Meerbachgraben südöstlich des Ortes, Steinkreuz, Sandstein, wohl 16. Jh. Nr. D-6-78-123-40

verschollene Objekte:

Üchtelhausen, kleines ‘Drei Jungfern’ genanntes Steinkreuz aus Sandstein mit Inschrift seit April 2012 vermutlich durch Diebstahl spurlos verschwunden; es stand südwestl. des Ortes im Bereich des Parkplatzes Einmündung ‘Schweinfurter Straße’ in die St. 2280 (Quelle: Diebstahl, ...mainpost.de-Presseart. v. 24. 6. 2012)

Und wo genau findet man die ‘Drei Jungfern’?, Von Schweinfurt aus kommend, verlaufen beiderseits im Wald entlang der Kreisstraße in Richtung Bad Königshofen, jeweils ab Sport- und Freizeitbad Silvana, Wildpark an den Eichen, Deutschhof und Höllental, wunderschöne Wanderwege bis zum Festplatz. Nach dem Waldaustritt an der Straßenabzweigung nach Üchtelhausen liegt rechts der Waldspielplatz ‘Drei Jungfern’. Und auf der linken Seite am Waldrand befindet sich, in Hecken versteckt ein steinernes Kreuz, das an die ‘Drei Jungfern’ erinnert. Was es damit auf sich hat, das hielt der frühere Kaplan Willibald Müller in einem Büchlein ‘Religiöses Brauchtum und Volkskunde in Üchtelhausen’ im Jahr 1944 fest. Diese Aufzeichnung, die mit liebevoll gemalten Bildern geschmückt ist, hat die damalige Schülerin Gertrud Niklaus (verheiratete Pöhlmann, heute wohnhaft in Madenhausen) im Auftrag des Kaplans in schöner Handschrift mit folgendem Text ausgeführt:
‘Steinkreuz, An den Heiligen Aeckern, droben bei den drei Jungfern auf Zeller Gemarkung. Droben an der Staatsstraße vor der Abzweigung der Straße nach Uechtelhausen steht am Waldrand gegen Zell zu das Mordkreuz. Die Heiligen Aecker grenzen am Wald an. Es ist ein stark versunkenes Steinkreuz und von dichtem Unterholz umgeben, sodaß es nur schwer sichtbar ist. Der Sandstein des Kreuzes ist schon sehr stark verwittert. Von der Inschrift läßt sich noch entziffern:

Anno / 1601 / 30. MARTII ..... ALHIR / MARGARETE ......(K)ÖNIGSHOFRN / IEMERLIG . ER(MOR)DET / LIGT ZU SWEINFURT BEGRABEN.

Nach alter Überlieferung (Gg. Hahn, Chronik der Stadt Schweinfurt II. 1818. S. 329) sind hier im Jahre 1601 zwei Mädchen von Königshofen ermordet worden. Ein zweites Steinkreuz, das noch errichtet gewesen sein soll, ist nicht mehr vorhanden. Die alten Leute im Dorf erzählen von drei ‘Jungfern’, die nach einem Tanzvergnügen an dieser Stelle ermordet wurden. Die dort etwas ansteigende Staatsstraße wird heute noch ‘Drei Jungfern’ genannt.’

Quellangaben: Internet: 1. ...blaskapelle-uechtelhausen.de-Besonderes, daraus: Textkopie

c.2018 www.kreuzstein.eu