Uhlstädt-Kirchhasel, OT Weißen, Lkr. Saalfeld-Rudolstadt, östl. Ortsausgang, südl. an der Straße nach Uhlstädt, im Abzweig eines Fahrweges, nordwestl. vor dem Friedhof, Flur: ‘Am Kreuzstein’, Steinkreuz in Holzumzäunung, (linkes Kreuz, von ursprünglich drei) |
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Obertägige Maße: Höhe 0,72 m, (Br.) 0,61, T. 0,19, das seit langer Zeit nur noch einarmige Steinkreuz lat. Form aus Sandstein zeigt auf der Ansichtsseite den Rest eines dargestellten, linear eingetieften Schwertes mit Parierstange und rundem Knauf (sichtbare Länge 51 cm); das Schwert, wie auch das Beil, ist ein Symbol des mittelalterlichen Hoch- bzw. Blutgerichtes (Verf.); das Denkmal ist am Standort mehrfach neu aufgerichtet worden, zuletzt 1974 durch H. Deubler, Rudolstadt, nachdem es 1971 durch Anfahren am Schaft abbrach und repariert wurde; ursprünglich befanden sich an diesem Platz drei Steinkreuze, die angeblich zur Erinnerung an die drei einzigen überlebenden Einwohner des Dreißigjährigen Krieg und der Pest gesetzt wurden - von ihnen errichtet für ihre toten Angehörigen; nach Lit. H. Deubler existieren weitere Sagen: es soll sich um Grabsteine für brandschatzende Soldaten handeln, die von den Bauern in Notwehr erschlagen wurden; hier sollen drei Bauern liegen, die von Marodeuren erschossen wurden; die Steinkreuze sollen an einen von den Schweden erschlagenen Bauern erinnern; Lit. V. Lommer, 1881 verweist: ‘Menschen- und Pferdeknochen sind hier gefunden worden’; ganz in der Nähe befand sich eine Gerichtsstätte (H. Deubler, 1971); als das zweite einarmige Steinkreuz noch vorhanden war, wurden zuweilen im Schrifttum die eng beieinander stehenden Denkmale als ein Kreuz angegeben (Verf. frei nach Lit. F. Störzner, 1988) |
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verschollene Objekte: |
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Weißen, ein zweites Steinkreuz, H. 0,72, (Br.) 0,34, T. 0,19, stand bis 1961 neben obigem Steinkreuz und gilt seitdem als vermisst; jede Nachsuche blieb erfolglos, vermutlich zu Bauzwecken verwendet worden; über ein drittes Kreuz, das nach örtlichen Überlieferungen bei den anderen zwei stand, sind keine Einzelheiten bekannt (Verf. frei nach Lit. F. Störzner, 1988) |
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Quellangaben: Lit.: 1. Frank Störzner, Steinkreuze in Thüringen, Katalog Bezirke Gera-Suhl, Weimar 1988, S. 64-65, Nr. 105 m. Abb. 139 (Foto links, 1942, Kopie) u. Abb. 140 (Kopie), Nr. 106 (verschollen, rechtes Steinkreuz Abb. links), daraus: 2. K. Back, Von Kreuzsteinen ..., Altenburg 1864, S. 7, 3. V. Lommer, Steinkreuze, Volksthümliches aus dem Saalthal, Kahla 1881, S. 128-129, 4. W. C. Helmrich, Wanderbilder und Waldparthieen aus Jena’s Umgegend und dem Saalthale, 2. aufl., Jena 1902, S. 117, 5. H. Wünscher, Sagen, Geschichten u. Bilder aus dem Orlagau, Pößneck 1902, S. 43-44, 6. R. Bürner, Sühnesteine, in: Thür. Monatsblätter 23/9, Erfuert 1915, S. 120-122, 7. H. Oertel, Die alten Steinkreuze, in: Unsere Heimat 3/9, Neustadt 1927, S. 34-35, 8. E. Franke, Sühnekreuze in der Umgegend Rudolstadts, in: Schwarzburgbote 7, 16. März, Rudolstadt 1928, 9. R. Drechsel, Sagen u. alte Geschichten aus dem Orlagau, Wernburg 1934, S. 145-146, 10. F. Zinn, Kreuze am Wege, in: Thür. Heimatschutz 2/4, Jena 1936, S. 25-26/32 m. Abb., 11. R. Funke, Steinkreuze am Wege, in: Pößnecker Zeitung 16/8, 9. April, Pößn. 1944 m. Abb., 12. H. Deubler, Die Bodenkmalpflege im Kreis Rudolstadt, in: Rudolst. Heimathefte (RHH) 1/8, S. 197-200, Rudolst. 1955 u. Nachtr. zu den Kreisinventaren der Steinkreuze .., in: RHH 17/7-8, S. 144-145, Rudolst. 1971 u. weitere Publik., 13. H. Köber, Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, Erfurt 1960, S. 59, Nr. 369, 14. H. Deubler-R. Künstler-G. Ost (DKO), Steinerne Flurdenkmale in Ostthüringen, Gera 1978, S. 41/75 |
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Uhlstädt-Kirchhasel, OT Weißbach, Lkr. Saalfeld-Rudolstadt, südl. des Ortes, ca. 100 m südl. der Weißbacher Waldkirche, am Rastplatz bei der Fahrzeugwendeschleife, Steinkreuz, Benennung: ‘Wagnersbeil / Wagnerstein’ |
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Obertägige Maße: Höhe ab Sockel 1,04 m (ges. 1,40), Br. 0,74, T. 0,18, das breitflächige Steinkreuz lat. Form aus Sandstein auf gestuftem Sockel mit Schafterweiterung weist durch unterschiedliche Ansatzhöhen der Kreuzarme Asymmetrie auf - eine flüchtige Steinmetzarbeit ist meist ein Hinweis auf ein sehr hohes Alter derartiger Denkmale; die Ansichtsseite zeigt linear eingetieft eine aufrecht stehende geschäftete Axt oder Beil mit gerundeter Schneide, imgrunde, wie auch das Schwert ein Symbol des mittelalterlichen Blut- bzw. Hochgerichtes (Verf.) |
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das Steinkreuz stand ursprünglich ca. 1,1 km südsüdwestl. des derzeitigen Standortes im Thiemental noch auf Weißbacher Gemarkung, an einem nach Westen gerichteten Hang; mehrere alte Wege verliefen hier zwischen Saalfeld und Pößneck über die Orlasenke; die Flur ist mit ‘Wagnersbeil’ oder ‘Thiemental’ benannt; an diesem Standort wurde das Kreuz 1947 bei Holzeinschlag zerbrochen, worauf es am Boden liegend überwucherte und schliesslich als vermisst galt; 1977 durch H. Jahn, Weißbach, nach intensiver Nachsuche wiedergefunden und nach Reparatur 1985 am heutigen Platz aufgestellt; Lit. H. Deubler, 1977, berichtet von einem Wagnergeselle der sich hier bei der Holzarbeit selbst tödlich getroffen habe (Verf. frei nach Lit. F. Stoerzner, 1988) |
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Quellangaben: Lit.: 1. F. Störzner, 1988 s.o. S. 64, Nr. 104 m. Abb. 122 (Kopie), daraus: 2. H. Köber, 1960 s.o. S. 60, 3. H. Deubler, Waldlandsagen ..., Jena 1970, S. 20- 21 u. Das Steinkreuz Wagnersbeil bei Weißbach, in: RHH 23 9/10 s.o. Rudolst. 1970, S. 198-200, 4. DKO s.o. 1978, S. 41/77, 5. ‘Wagnersbeil’ kam wieder zum Vorschein, in: Thür. Landeszeitung 34/6, 6. Jan., Beil. Weimar 1978, 6. ‘Verschollenes Steinkreuz wieder aufgefunden’, in: Volkswacht, Ausg. Rudolstadt 30/298, 18. Dez., 1981 |
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