Lohsa, OT Weißkollm, Lkr. Bautzen, Parkgelände des Gutshofes |
Obertägige Maße: Höhe 2,57 m, Br. u. Arm 0,80 ob. Arm 0,45, T. 0,20, wie schon an seiner Form zu erkennen ist handelt es sich um ein Doppelbalkenkreuz, lat. crux gemina (Zwillingskreuz) weitere Bezeichnungen sind: Patriarchenkreuz, Kardinalskreuz, Lothringerkreuz sowie Spanisches- oder Caravacakr.; auch die Bezeichnungen Ungarkreuz, Wienerkreuz, Engelskreuz u. Jerusalemerkreuz sind nachweisbar; der Ursprung dieser Kreuzform lässt sich bis in römische Zeit zurück verfolgen; als Kaiser Konstantin das Christentum zur Staatsreligion erhob, wurden über den weit zerstreuten Bischofssitzen des gesamten Reiches übergeordnete Patriarchdiözesen, wie etwa Rom, Konstantinopel, Alexandrien, Antiochien und Jerusalem eingerichtet; als Zeichen dieser vorrangigen kirchlichen Machtbereiche wurde das Doppelbalkenkreuz eingeführt, das nur noch vom päpstlichen Kreuz mit drei Balken übertroffen wurde; später galt dieses Kreuz als Erkennungszeichen der ungarischen Könige, des Ritterordens Vom Heiligen Grab, sowie auch als Zeichen im Kampf gegen die Ungläubigen in Spanien und Wien; im ausgehenden 15. Jh. nahm en es die Herzöge von Lothringen in ihr Wappen auf |
seine Aufstellung vor Städten, Flecken, Dörfern und im freien Felde erfährt es im 17. Jh. zum Schutze gegen die Pest u. Unwettern; zuweilen wurde es auch an den Stationen der Prozessionswege errichtet; zwei weitere Kreuze dieser Art, beide werden im Volksmund ‘Femekreuz’ genannt, ist zum einen jenes was im Gut Linschede bei Altenaffeln im Hönnetal aufbewahrt wird (Holz), zum anderen ein hohes Kreuz mit Korpus in Sendenhorst; in der Chronik der Gde. Lohsa ist nachzulesen, dass sich die ansässige Bevölkerung, während des Dreißigjährigen Krieges, mehrfach der Pest erwehren musste und sich um 43 Prozent verringerte; weiterhin wird von einem schweren Unwetter berichtet, am 13. 6. 1637, das durch Blitzeinschlag in die Kirche fast den gesamten Ort in Flammen aufgehen ließ; mit großer Wahrscheinlichkeit wird eines dieser Ereignisse Anlass gewesen sein für die Aufstellung dieses, doch eher selten anzutreffende Kreuzform (Verf.) |
Quellangaben: Lit.: Internet: 1. ...lohsa.de, 2. ...wikipedia.org-wiki-Doppelbalkenkreuz (allgem.) |
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