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Erwitte, OT Bad Westernkotten, Kreis Soest, A: ca. 1,2 km südl. der B 1 am Weg zum *Domhof

Obertägige Maße: Höhe 1,06 m, Br. 0,76, T. 0,14, das Erinnerungskreuz neuerer Zeit mit gerundeten Winkeln trägt im Schaft der Ansichtsseite nachstehende eingerillte Inschrift; das Denkmal bezeichnet den Ort eines Unglücksfalles durch Blitzschlag im Jahre 1883: ‘Hier / erschluch / der Blitz / am 26. Juli: d / Heinrich / Müller / Westernk / otten / 1883’ (d = den)

Textauszug: ‘Steinkreuz am Weg zum Domhof (1883) Dieses Steinkreuz, etwa 1200 Meter südlich der B 1 an der östlichen Straßenseite gelegen, trägt die Inschrift „Hier erschluch der Blitz am 26. Juli den Heinrich Müller, Westernkotten 1883". Der Verstorbene ist ein Vorfahre der Familie Johannes Köneke, Hockelheimer Weg. Das Kreuz wurde im Jahre 1996 durch die Heimatfreunde mit Unterstützung der Volksbank umfassend restauriert, der Bereich um den Sockel mit Anröchter Grünsandsteinplatten abgedeckt (Quelle: ...badwesternkotten- ortsvorsteher.de/Bildstecke-Wegkreuze)

Quellangaben: Lit.: 1. Wilhelm Brockpähler, Steinkreuze und Kreuzsteine in Westfalen, Münster 1963, S. 90, Internet: 1. ...badwesternkotten- ortsvorsteher.de-Bildstoecke-Wegkreuze

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OT Bad Westernkotten, B: ca. 2,8 km südl. der B1 in der Talaue der Pöppelsche, 300 m südl. des *Domhofes am ‘Dummenweg’ Flur ‘Im Dahl’

Obertägige Maße: Höhe 1,13 m, Br. 0,80, T. 0,15, das zur Tatzenkreuzform neigende Steinkreuz aus Anröchter Sandstein bezeichnet die Örtlichkeit an der vier Menschen in der Hochwasser führenden Pöppelsche ertranken; Bruchstelle am linken Kreuzarmansatz beidseitig mit Bandeisen verfestigt; eingerillte Inschrift auf der Vorderseite: ‘A O 1752 / DEN 12. JULI / SEYND ALHIER / ANTON KÖ / NICHHAUS IM 13. IAHR SEINES ALTERS, / ANNA GERTRUDIS KÖNICHHAUS IM / 11. IAHR IHRES ALTERS, CASPAR WILH. MÜLLER IM / 19. IAHR SEINES / ALTERS UND / C. MARCARETE / JÜTTE IM 19. / IAHR IHRES ALTERS/ ELENDIG VERDRUNKEN / R. I. P’

(R. I. P - lat. Abk.: ‘Requiescat In Pace’ - Ruhe in Frieden)

im Kirchenbuch von Erwitte steht dazu: ‘1752 - 14. Juli. Caspar Wilhelm Müller vom Dummenhof, Anna Gertr. Könighaus vom Dummenhof, Anna Margarete aus Alme, Magdt auf dem Dummenhof, Anton Könighaus vom Dummenhof. Diese vier sind in der Pöppelsche ertrunken. (Quelle: Lit. W. Brockpähler, s.u.)

Steinkreuz im Pöppelschetal (1752), Das Kreuz erinnert an ein Unglück, das hier im Jahre 1752 vier jungen Menschen südlich des Domhofes den Tod brachte. Nach einem Wolkenbruch über dem Haarstrang wurde das Pöppelschetal blitzschnell von großen Wassermassen überflutet. Die Inschrift des Kreuzes lautet:"Anno 1752, den 12. Juli synd allhier Anton Könighaus im 13. Jahre seines Alters, Anna Gertrud Könighaus im 11. Jahr ihres Alters, Caspar Wilhelm Müller im 19. Jahr seines Alters und A. Margarete Jütte im 19. Jahr ihres Alters elendig vertrunken. R.I.P." Die jungen Leute gehörten zum Domhof, die beiden ersten waren Kinder von Peter Könighaus, dem damaligen Hofinhaber. Der nachfolgende Zeitungsartikel dokumentiert beispielhaft das Engagement der Heimatfreunde für den Erhalt dieser alten Zeitzeugen: „Nun hatte der Zahn der Zeit an dem Kreuz genagt. Der Stein war im Erdinneren durchgebrochen, die Inschrift weitgehend verwittert, Teile des Steins abgebrochen. Voraussetzung für die Restaurierung war zunächst einmal die Einwilligung des Eigentümers, des Portland-Zementwerkes Gebrüder Seibel, das sich umgehend mit einer Restaurierung einverstanden erklärte. Als Fachmann für die auszuführenden Arbeiten engagierten die Heimatfreunde den Anröchter Restaurateur Josef Hoppe, der in etwa 30 Arbeitsstunden die nötigen Arbeiten durchführte.         Wieder einmal beteiligte sich die Volksbank Bad Westernkotten, vertreten durch die beiden Geschäftsführer Theo Groene und Werner Plümpe, mit einer großzügigen Spende an den Restaurierungskosten. Und auch die Stadt Erwitte, die 1999 erstmals Beträge bis zu 1000 DM für die Heimatvereine bereitstellte, wird sich an den Kosten beteiligen. Heimatvereinsvorsitzende Maria Peters dankte allen Beteiligten für ihr Engagement und zeigte sich erfreut, dass das alte Steinkreuz nun wieder zu einem echten Juwel am Wegesrand geworden ist und die Erinnerung an vergangene Ereignisse wachhält.                                                (Quelle: ...badwesternkotten-ortsvorsteher.de-Bildstoecke-Wegkreuze)

die Pöppelsche, eine sog. Schledde, ist ein Temporärgewässer, das über 250 Tage im Jahr trockenfällt; im Winter meist ein wasserreicher Bach, der von der Nordabdachung des Höhenzuges Haarstrang nach Norden fließt; im Sommer fließt beträchtlich weniger Wasser unterirdisch durch den zerklüfteten Kalkuntergrund, sodass man auch vom Trockental Pöppelsche spricht; nach Starkregen oder Gewittergüssen können die unterirdischen Karstklüfte die Wassermassen nicht so schnell aufnehmen, der Bach kann in sehr kurzer Zeit Hochwasser führen (Quelle: ... wikipedia. org)

*Domhof: wird erstmals urkundlich im Jahre 1207 als Villa Hoensberg oder Hunsberg genannt; im späten Mittelalter ein aus mehreren Gebäuden bestehender Gutshof mit zugehöriger Feldmark, wie etwa die angrenzenden Fluren ‘In der Erwitter Mark’ - ‘Im Hüppner Feld’ und die südl. gelegene Nordböschung der Pöppelsche ‘Im Freiberge’, sowie die dortige Talaue ‘Im Dahl’; 1745 heißt der Hofpächter Peter Könighaus, Schulte zum Honsberg, der Vater von Anna und Anton, zwei der Ertrunkenen; der Domhof liegt ca. 2,5 km südl. der B1, im nur bedingt zugänglichen Areal des Steinbruchgebietes und besteht nur noch aus einem verfallenen Gebäude; die im Kirchenbuch genannte ältere Bezeichnung ‘Dummenhof’, rührt wohl vom Wegname her, an dem das Gut lag, der ‘Dummenweg’ (Weg vom Domhof zur Pöppelsche); die B1 im Gebiet des Haarstrangs entspricht dem Verlauf des uralten Hellwegs, der von Paderborn kommend den Raum Lippstadt passierend zum Rhein führt (Quelle: ...wikipedia.org)

Quellangaben: Lit.: 1. Wilhelm Brockpähler, Steinkreuze und Kreuzsteine in Westfalen, Münster 1963, S. 90, 2. Bad Westernkotten, Ein Heimatbuch, 1958, S. 69, Internet: 1. ...badwesternkotten-ortsvorsteher.de-Bildstoecke-Wegkreuze

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standort

OT Bad Westernkotten, C: östl. Ortsrand im Naherholungsgebiet Muckenbruch, Bruchstraße, ca. 100 m nördl. des Rodelberges am Mittelweg, ‘Peststein’

Der Peststein im Muckenbruch (kurz nach 1635) Er befindet sich etwa 100 Meter nördlich des Rodelberges zwischen den Moorabgrabungsflächen der Kurverwaltung am Mittelweg. Diese fast senkrecht stehende, oben gerundete Steinplatte ist etwa 8 cm dick und hat eine Höhe von etwa 1 Meter. Sie ist stark verwittert, eine Inschrift konnte auch bei einer 1994 erfolgten Restaurierung nicht mehr ausfindig gemacht werden. Eine sehr alte Tradition im Ort weiß zu berichten, dass an dieser Stelle ein Fräulein von Kleinsorge vom Tod ereilt wurde, als sie vor der Pest, die 1635 im Dorf wütete, nach Bökenförde fliehen wollte. Der Stein muss kurz darauf errichtet worden sein. Bereits 1985 hat Karl-Heinz Koch das folgende Gedicht dazu geschrieben: Im Muckenbruch am Wege, ein Denkstein steht gar schwer, du suchst nach einer Inschrift und findest keine mehr. Die Worte sind verschwunden, zernagt vom Zahn der Zeit. Und doch erzählt das Denkmal von Pest und bitterem Leid. Mündliche Überlief'rung berichtet von der Not, als einst in Westernkotten geherrscht der schwarze Tod. Zu Hunderten die Menschen wurden dahingerafft.- Ein Fräulein von Kleinsorge wollt‘ fliehen mit letzter Kraft. Wollt‘ fliehen vor der Seuche, was Vorschrift streng verbot; dennoch im Muckenbruche ereilte sie der Tod. Schon von der Pest gezeichnet holte der Tod sie ein, wo noch im Muckenbruche am Wege steht ein Stein.                                                      

Quelle:1. ...badwesternkotten-ortsvorsteher.de-Bildstoecke-Wegkreuze, daraus: Marcus, Wolfgang, Heiligenhäuschen, Wegkreuze und Bildstöcke in: Bad Westernkotten. Altes Sälzerdorf am Hellweg, Lippstadt 1987, S. 476-480, 2. Ders., Der Peststein im Muckenbruch; in: Aus Kuotten düt und dat, Nr. 71, Juni 1994 3. GIG" Gemeinde im Gespräch; herausgegeben vom Pfarrgemeinderat der kath. Kirchengemeinde Bad Westernkotten, Ausgabe Oktober 1980

verschollene Objekte: 1. Eickeloh, ein kleines kalksteinernes Kreuz griech. Form wird in Lit. W. Brockpähler, S. 85 u. Abb. 112 an der Straße Eickeloh-Rüthen bei Kilometerstein 16,7, ca. 80 Schritt westl. der Str. auf der Hudung des Bauern Josef Backhaus, Eickeloh 48, angegeben (H. 0,72, B. 0,78, T. 0,12) um 1940 war nur noch lesbar: ‘AUS EIKELO ...EN...15’ am 15. April 1793 fuhr sich ein gewisser Peter Kleebolte beim Steinfahren im Pöppelschetal zu Tode; er stammte aus dem Hause Schaapröwe, jetzt Dicke, in Eickeloh (Angabe um 1963); ob das Kreuz damit zusammenhängt ist ungewiß; es soll früher tiefer im Tal gestanden haben (Angaben nach Lehrer H. Petermann, Eickeloh); das Denkmal konnte trotz intensiver Suche durch Verf. nicht aufgefunden werden, auch konnten sich befragte Nachfahren vom Hofe Backhaus in Eickeloh nicht mehr an ein Kreuz erinnern (Verf. 2009) 2. Eickeloh, schlichtes Steinkreuz an der südl. Grabenböschung der B1 (Hellweg), östl. des Ortes bei Kilometerstein 71,6; es war eingesunken mit sichtbarer Höhe von ca. 50 cm und trug nur noch fragmenthaft: ‘...nken Des O + Schlomer’ nach der örtlichen Überlieferung habe sich ein gewisser Schlömer aus Langeneike auf dem Weg zur Mühle mit seinem Eselsgespann zu Tode gefahren; nach dem Kriege bei Erweiterung der Bundesstraße verschwunden; 3. vom Hellweg (B1) zweigt bei Kilometer 71,5 nach Norden der frühere Gemeindeweg zum ‘Buil’ ab; 100 m vor der Abzweigung lag noch 1940 eine Steinplatte an der linken Uferböschung mit ausgehauenem Kreuz in der Hecke; angeblich soll dort in einem heute verschwundenen Tümpel ein Mann namens Rieke ertrunken sein, als er Weiden zu Flechtarbeiten schneiden wollte (Ang. um 1963 von Lehrer H. Petermann, Eickeloh)

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standort josefslinde

OT Westernkotten, D: südl. Ortsrand, nahe westl. der Aspenstraße, ‘Zur Josefslinde’

sandsteinernes Heiligenhäuschen von 1699 an der Josefslinde, Lobetag-Station

Quellangaben: Lit.: Internet: 1. ...badwesternkotten-ortsvorsteher.de-Bildstoecke-Wegkreuze

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