Suhl (kreisfr.), OT Wichtshausen, ca. 900 m nördl. des Ortes (günstig Aufstieg über Kuhbachtal), 150 m nördl. des markanten Wegesterns (Futterkrippe), westl. am Weg, ‘Schwert- oder Säbelstein’ |
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Obertägige Maße: Höhe 0,70 m, Br. 0,65, T. 0,33, das Steinkreuz aus Sandstein ist durch Abarbeitung bzw. Beschädigung derart verstümmelt, dass es nur noch als rundliches Fragment mit den Ansätzen der Arme erhalten ist; Lit. P. Georgi, Foto rechts von 1938, zeigt das Kreuz verkehrt herum aufgestellt und verweist: ‘Es wurde berichtet, dass der (Schwertstein, F. Störzner) vor mehren Jahren wieder an seinen ehemaligen Standort zurückgebracht worden sei’; seit 1959 steht der Stein wieder richtig (F. Störzner, 1988), das auch die Darstellung bestätigt, denn auf derartigen Flurdenkmälern werden Schwerter fast ausschliesslich auf der Spitze stehend dargestellt (meist Richtschwert, Symbol der mittelalterlichen Hochgerichtsbarkeit); das Kreuz der Rückseite muss dann eine Zugabe jener Zeit sein, als das Denkmal falsch aufgestellt war; hinsichtlich der nun bekannten Gesamtgröße des Kreuzes steht fest, dass die Basis des Kreuzes durch Abbruch fehlen muss (Verf.) |
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die Ostseite zeigt linear eingetieft ein Schwert mit gerader Parierstange und gebogenem Griffknauf, wobei die Schwertklinge nach dem Foto aus 1938 bis zum Ende des Längsbalkens reicht; andere Seite einfaches lat. Linienkreuz (nachträglich, F. Störzner) |
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die Literaten reichen recht voneinander abweichende Überlieferungen, nach L. Bechstein, 1837, sollen sich hier zwei Jägerburschen, die dasselbe Mädchen liebten, gegenseitig umgebracht haben und beim Bau eines Hauses in Benshausen sei das Kreuz eingemauert worden; danach rumorte es solange im Hause bis der Stein wieder zurückgebracht wurde - ‘andere meinen auch, die Wichtshäuser Gemeinde habe den Stein zurückbegehrt’; P. Georgi, 1939, berichtet vom Duell zwischen zwei schwedischen Offizieren während des Dreißigj. Krieges; E. Richter, 1981, verweist auf ein Duell zwischen einem Henneberger und einem Stolberger Grafen, das letzterer nicht überlebte; Anlass des Streites war ein erlegter Hirsch und das Kreuz wurde in Dillstädt eingemauert; nach F. W. Rübesamen, 1879, sei das Kreuz in Wichtshausen eingemauert gewesen; E. Fischer, 1985, gibt an, dass der Standort an einem alten ‘Kirchweg’ zwischen dem Kirchenzentrum Leutersdorf und der später entstandenen Filialkirche Ebertshausen liegt (im Schrifttum auch unter Ebertshausen geführt) (Ang. F. Störzner) |
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Quellangaben: Lit.: 1. Frank Störzner, Steinkreuze in Thüringen, Katalog Bezirke Gera-Suhl, Weimar 1988, S. 136-137, Nr. 105 m. Abb. 111/112/ 113 (1938) Kopien, daraus: 2. L. Bechstein, Der Sagenschatz und die Sagenkreise des Thüringerlandes, Meiningen/Hildburghausen 1837, S. 192-193, 3. F. W. Rübesamen, Henneberger Sagenbuch, Suhl 1879, S. 65, 4. H. Bergner, Beschreibende Darst. der älteren Bau- u. Kunstdenkmäler des Kreises Ziegenrück u. Schleusingen, Halle 1901, 258, 5. K. Mundt, Unser Kreis Schleusingen, Suhl 1925, S. 126, 6. P. Quensel, Thüringer Sagen, Jena 1926, S. 152, 7. P. Georgi, Steinerne Zeugen alten Deutschen Rechts im Kreise Schleusingen, Henneb. Heimatbl. Suhl 1938, S. 308-309 m. Abb. u. 1939, S. 57 m. Abb., 8. Heinz Köber, Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, Erfurt 1960, S. 64, Nr. 428, 9. E. Richter, Aus der ‘Steinernen Chronik’, Der Schwertstein bei Wichtshausen, Thür. Neuste Nachr.- Ausg. 31, Suhl 1981 m. Abb., 10. U. Brunzel, Das blaue Feuer, Sagen, Geschichten u. heimatkundl. Betrachtungen des Stadt- u. Landkreises Suhl, Suhl 1983, S. 63 m. Abb. 12, 11. E. Fischer, Wichtshausen - eine Altsiedlung an der Hasel ?, Suhl 1985, Bl. 5, 12. F. Störzner, Steinkreuze in Südthüringen, Weimar 1986 m. Abb. |
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