Wilhelmsdorf, Saale-Orla-Kreis, nördl. Ortsrand, nordöstl. Winkel der Straßenkreuzung Wilhelmsdorf-Ranis (Heroldsdorf) und Bucha-Schmorda (‘Hohe Straße’ / L 1105), etwa mittig der drei Anwesen auf dem Grund der ehem. Mühle, Flur: ‘Hohe Straße’, Steinkreuz |
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Maße: Höhe (ab Sockel, vollständig sichtbar) 1,43 m, (Br.) 0,74, T. 0,28-0,22, das nur noch in Schaft und einem Arm erhaltene Steinkreuz wohl einst lat. Form aus Zechsteinkalk zeigt auf der Ansichtsseite ein linear eingetieftes, aufrecht stehendes Beil (Zimmermannsbeil) von 82 cm Höhe und 23 cm breiter Schneide; bis 1850 soll das Denkmal im westl. Winkel der Kreuzung gestanden haben, dann wurde es als Torstein in die Hofmauer des Mühlenanwesens, ca. 40 m südwestl. des derzeitigen Standortes, verbaut; beim Abbruch dieser Mauer 1973 wurde das Kreuz bedauerlicherweise zerschlagen; die 32 Einzelstücke wurden von Steinmetzmeister W. Born, Krölpa, in mühevoller Kleinarbeit wieder zusammengefügt und das reparierte Kreuz neu aufgestellt; der seit langer Zeit fehlende Kopf und Arm wurden nicht ergänzt, als Steinsockel fand ein ausgedienter neuzeitlicher Grabstein Verwendung (Verf. frei nach Lit. F. Störzner, 1988) |
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nach der volkstümlichen Überlieferung sollen in der Wilhelmsdorfer Gemarkung zwei weitere Steinkreuze existiert haben, die um 1855 bzw. 1944 verschwanden - im alten Straßengasthaus, das sich auf dem zur Windmühle gehörigen Gehöft befand, gab es eine Schlägerei, bei der ein Zimmermann, ein Fleischer und ein Bäcker erstochen wurden; für jeden sei ein Steinkreuz errichtet worden; das jetzt noch vorhandene ist jenes für den Zimmermann (Lit. R. Drechsel, 1934) |
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Quellangaben: Lit.: 1. Frank Störzner, Steinkreuze in Thüringen, Katalog Bezirke Gera-Suhl, Weimar 1988, S. 48-49, Nr. 75 m. Abb. 95 / 96 (Foto 1978), daraus: 2. R. Drechsel, Sagen und alte Geschichten aus dem Orlagau, Wernburg 1934, S. 63, 3. R. Künstler, Der Steinkreuzbestand des Kreises Saalfeld, in: Saalf. Kulturbl. 4, Saalfeld 1962, S. 34 u. Vorbeugender Denkmalschutz u. die Erhaltung unseres Steinkreuzbestandes, in: Urgesch. u. Heimatforschung 13, Weimar 1975, S. 44-47 m. Abb. Tafel II, 4. H. Deubler-R. Künstler-G. Ost, Steinerne Flurdenkmale in Ostthüringen, Gera 1978, S. 33/74 |
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