standort kirchhof

Edemissen, OT Wipshausen, Lkr. Peine, Kirchhof Ortskirche, links und rechts des Zuganges

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A: l. Obertägige Maße: Höhe 1,32 m, Br. 0,48 T. 0,23, das kalksteinerne Kreuz ist arg durch Auswitterung bzw. Verstümmelung in Mitleidenschaft gezogen; im Kreuzungsfeld, s.l., kaum noch erkennbare kreisförmige Darstellungsfragmente; nach einer Kirchenbucheintragung von 1562 stand das Denkmal zusammen mit B ‘an dem genese wege’ (Weg beim wüst gewordenen Dorfe Jähnsen) in der heutigen südöstl. Feldflur etwa zwischen Wipshausen und dem Wenser Bahnhof; beide Denkmale kamen dann in neuerer Zeit zunächst in den Ort an die Weggabel gegenüber dem ehem. Gasthaus Schmidt und darauf an den heutigen Platz              

B: Obertägige Maße: Höhe 1,36 m, Br. 0,39, T. 0,23, das ebenfalls kalksteinerne Kreuz besitzt einen keilförmigen Schaft und ist im oberen Bereich arg verstümmelt, ein Arm abgeschlagen, sowie Kopf nur noch ansatzhaft erhalten; gedrungener Kreuzstand, proportional gesehen zum Schaft einst kurze Arme und kleiner Kopf; im unteren Schaft waren früher die Initialen ‘H K’ zu erkennen; nach der Sage sollen sich zwei französiche Offiziere in der Zeit der Befreiungskriege im Zweikampf gegenseitig umgebracht haben (Verf.) 

der Ort Wipshausen wird erstmals urkundlich 1389 als Wyptehusen erwähnt und gehörte von 1532 bis 1885 zur Gografschaft Edemissen; das Gebiet südl. bzw. südöstl. des Ortes, aus dem die Kreuze stammen, ist in jüngerer Zeit durch Kiesabbau geprägt, wobei einige Kiesseen entstanden sind; nahe der sog. ‘Judenburg’, ein Einzelgehöft nördl. des Wenser Bahnhofs, fand man 1946 ein vorchristliches Urnenfeld der Eisenzeit; unmittelbar südöstl. Wipshausen in einem Eichenwäldchen der Erseniederung, etwa zwischen den Sportplätzen und der Wüstung Jähnsen, legte man eine sog. Motte frei (Fachbegriff für diese Art von Ringwallanlagen), wobei es sich dabei um eine grabenumgrenzte Turmhügelwallanlage mit kleinen Nebengebäuden handelte, aus karolingisch-ottonischer Zeit, um 900 (nach Dr. Drähnke); möglicherweise der Sitz eines Vogtes, der als Verwalter der umliegenden Dörfer fungierte (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. W. Müller-E. H. Baumann, Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, S. 96-97, daraus: 2. H.  Blume, Kreuzsteine in und um Hildesheim, in: Alt-Hildesheim, Heft 13, Braunschweig Juni 1934, S. 26-34, 3. Fr. Brandes, Die Steinkreuze des Kreises Peine, priv. Manuskript, Braunschweig 1964a, 4. A. Hoffmann, Die mittelalterlichen Steinkreuze, Kreuz- und Denksteine in Niedersachsen, Hildesheim/Leipzig 1935, S. 6, 40, 5. H. Vorwahl, Mord- und Sühnekreuze, in: Die Spinnstube, 1. Jg., Nr. 8, Göttingen 24. 2. 1924,                                     Internet: 1. ...  wipshausen.info: Chronik Wipshausen-Horst, von Alfred Gebhardt, Selbstverlag 1984, Band 1-2, 2. Beiträge von Fritz Rehbein, Beauftragter für archäologische Denkmalpflege u. Dr. Drehnke

verschollene Objekte: Abbensen (Edemissen), ein ‘steinernes Crütz’ wird in der Flurnamensammlung von F. Giere, 1936, Kreisarchiv Peine, aus den Jahren 1655 und 1726 erwähnt; es soll an der Schnittstelle der alten Heerstraße Peine-Celle (Wendesser Str.) mit dem Oelheimer Weg gestanden haben, westl. Edemissen (Quelle: Lit.: 1. M.-B., s.o.  S. 95, daraus: 2. Brandes, 1964a, 3. Giere, 1936)

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