Zerbst, Lkr. Anhalt-Bitterfeld, östl. Altstadtrand, ebenerdig Innenseite der Stadtmauer zwischen ehem. Barfüßer- und Frauentor nebeneinander bündig vermauert (ca. 30 m südl. des Treffpunktes Roßlauer- / Fuhrstraße) 3 Steinkreuze |
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sichtb. Maße: A: l. Höhe 0,93 m, Br. 0,50, B: 1,14 m, Br. 0,50, C: 0,91 m, Br. 0,40, die drei Steinkreuze aus Sandstein werden trotz der unterschiedlichen Formen nach Lit. W. Saal in die erste Hälfte des 15. Jh. datiert und sind vermutlich noch vor 1540 im Zuge der Ausbesserung der Stadtmauer in diese eingefügt worden; vor der fast vollständigen Zerstörung der Stadt Zerbst am 16. April 1945 befand sich gegenüber des Standortes das Grundstück Weinberg Nr. 18, an dessen Stelle später eine Turnhalle errichtet wurde; denkbar ist, dass die Steinkreuz einst im Bereich der Roßlauer Straße vor dem Barfüßer Tor standen und hier in der Stadtmauer zusammen eingefügt worden sind (Verf.) |
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linkes Kreuz ausgeprägte spätgotische Form mit zwei vertikalen Einrillungen, vermutlich Reste der Klinge eines Schwertes; Kreuz mittig in Tatzenkreuzform (Kopf, Arme, Schaft nach außen verbreitert); Kreuz rechts einfache frühgotische Züge (Verf.) nach Lit. W. Saal zeigten alle drei Kreuze noch am Ende des 19. Jh. ein Schwert oder auch Lanze; über die Denkmale ranken sich zahlreiche Sagen: an dieser Stelle sind drei Kinder lebendig eingemauert worden, weil sie sich gegenseitig mit Brot bewarfen; drei Brüder sind hier beim ‘Bohnenkugeln’ derart in Streit geraten, dass sie sich ggs. erstachen; drei Brüder, die alle um eine schöne Zerbsterin warben, brachten sich ggs. um, wobei auch der alte Vater beim Anblick seiner toten Söhne vom Schlage getroffen tot zusammenbrach |
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der Zerbster Chronist Johann Christoph Beckmann sah 1710 schon die Kreuze an der jetzigen Stelle und nahm an, dass sie die Grenze zwischen dem Jungfrauenkloster St. Marien und dem Franziskanerkloster St. Johann bezeichnet hätten; als Beweis galt ihm, dass sich an dieser Stelle, etwa in der Mitte zwischen den beiden Klöstern, auch die Grenze der beiderseitigen Weinberge befunden hatte (Quelle: W. Saal) |
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Quellangaben: Lit.: 1. Walter Saal, Steinkreuze und Kreuzsteine im Bezirk Magdeburg, Halle 1987, S. 24-25 m. Abb. 73, Tafel XII, daraus: 2. Büttner, Pfänner zu Thal: Anhalts Bau- u. Kunstdenkmäler, Dessau 1892, 3. R. Specht, Sühnekreuze in Zerbst, in: Zerbster Jahrbuch 19, 1934, S. 21-25, 4. A. Wirth, Stein- u. Sühnekreuze in Anhalt, in: Dessauer Kulturspiegel 4, 1957, S. 380-384; 5. Walter Saal, Steinkreuzsagen aus Sachsen-Anhalt, Merseburg 1992, S. 15 -16 |
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Schönebeck, OT Plötzky, Salzlandkreis, außen vor Turmsüdseite ev. St. Maria Magdalena Kirche (Magdeburger Straße) |
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Obertägige Maße: Höhe 1,20 m, Br. 0,54, T. 0,20, wohl proportioniertes Steinkreuz aus Sandstein got. Epoche mit markant ausgearbeiteten sog. Nasen (oberer Schaft u. Arme) das Denkmal wurde nach 1989 gehoben, bis dahin stand es gut 0,5 m tiefer im Boden (Verf.) |
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Quellangaben: Lit.: 1. Walter Saal, Steinkreuze und Kreuzsteine im Bezirk Halle, Halle 1989, S. 47 m. Abb. 190 |
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Barby, Salzlandkreis, außen an Ostseite der St. Georgii Friedhofskapelle |
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Obertägige Maße: Höhe 1,30 m, Br. 0,45, T. 0,18, Steinkreuz aus Sandstein, Kopf vermutlich durch Abschlag verlorenengegangen; das Denkmal wird auf der Webseite ...tourismusprojekt-grafschaft-barby.de als Sühnekreuz bezeichnet; der alte Barbyer Friedhof an der Marienkirche im Ortskern wurde nach mehreren Pestepidemien im 14. Jh. aufgegeben und nach außerhalb der damaligen Stadtgrenzen am heutigen Platz vor dem ehem. Schulzentor verlegt, wobei die St. Georgii - Kapelle zwischen 1482 und 1505 errichtet wurde; denkbar wäre ein ursprünglicher Standort des Denkmals an der Sraße vor dem ehem. Schulzentor (Verf.) |
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Quellangaben: Lit.: Internet: 1. ...tourismusprojekt-grafschaft-barby.de-Kapelle St. Georgii-Sühnekreuz, 2. ...volksstimme.de-Artikel v. 19.11.2011-Friedhof wurde wegen Pest verlegt |
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