Gardelegen, OT Zienau, Altmarkkreis Salzwedel, im Ort, nordwestl. Ecke des Friedhofs |
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Obertägige Maße: Höhe 1,13 m, Br. 0,57, T. 0,22, das Steinkreuz aus Sandstein lat. Form gotischer Epoche (Schaft, Kreuzarme nasenbesetzt ausgearbeitet) weist beidseitig mehrere Wetzrillen, sowie auf dem Kopf eine Einkerbung auf, ein Befund, der durch das Abziehen mittelalterlicher Hieb- oder Stichwaffen resultiert, s. Einf. (Verf.) Armunterseiten mit Winkelstützen, die geradlinig den Schaft bilden; das Denkmal ist derzeit zwischen zwei größeren Steinblöcken verkeilt aufgestellt; P. Pflanz hat das Kreuz 1925 liegend aufgefunden und wieder aufstellen lassen, es soll fünfzig Jahre früher noch gestanden haben; im Dorf hält sich die Erzählung, dass auf dem Schulzeschen Freihof ein französischer Offizier bis zu seinem Tode gepflegt worden sei, der dann unter dem Kreuz beerdigt wurde; für die Pflege des Offiziers habe der Hof volle Abgabenfreiheit erhalten (Zeit der Befreiungskriege um 1814) |
Quellangaben: Lit.: 1. Walter Saal, Steinkreuze und Kreuzsteine im Bezirk Magdeburg, Halle 1987, S. 9 u. Abb. 2, daraus: 2. P. Pflanz, Die Sühnekreuze in der Altmark, in: Beiträge zur Geschichte und zur Landes- u. Volkskunde der Altmark, Bd. VI (1931-37) S. 24-59 |
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Maße: Höhe 0,73 m, Br. 0,63, T. 0,17, das Steinkreuz mit waagerechten Armen weist trapezförmige Kopf- und Schafterweiterung auf; Basis fehlt, östl. Arm abgearbeitet; das Kreuz soll bis 1912 in der Nachbarschaft einer Gruftkapelle der Familie von Lindstedt auf dem Friedhof unter einer Ulme gestanden haben; die Gruft befand sich an der Nordseite der Kirche; das Denkmal soll damals in den Gutspark gebracht und in Vergessenheit geraten sein; P. Pflanz fand es um 1930 an einem Teich im Gutspark westl. des Gutshauses; schon damals fehlte der Fuß; die Sage berichtet, dass es zur Erinnerung an den Zweikampf zweier Ritter aus dem Geschlecht von Lindstedt gesetzt worden sei, die beim Kirchgang wegen des Vortrittes miteinander in Streit geraten waren; die Streithähne sollen außerhalb des Friedhofes bestattet worden sein; 1854 soll das Kreuz noch an der Stelle gestanden haben und wurde erst beim Graben einer Kalkgrube auf den Friedhof versetzt, wo es um 1977 in der Friedhofsmauer vermauert wurde; am vorherigen Platz fand man damals im Zuge der Umsetzung zwei Schädel, die wohl auch zur Sagenbildung beitrugen (Quelle: Lit.: W. Saal, Steinkreuzsagen aus Sachsen-Anhalt, 1992, S. 11-12) |
verschollene Objekte: 1. Gardelegen: ein Steinkreuz soll sich in der Gardelegener Stadtflur nach Lüffingen zu befunden haben; in der Gardelegener Chronik von Chr. Schulze von 1668 wird es als Bezeichnung für den ursprünglichen Standort Alt-Gardelegen erwähnt, soll aber schon damals seit dem 1. Viertel des 16. Jh. abgängig gewesen sein; vor der Reformation sollen Prozessionen und Bittgänge zu dem Kreuz geführt haben, auch soll das Kreuz noch Reste alter Inschriften gezeigt haben (Quelle: P. Pflanz, 1931, in: W. Saal, s.u.) |
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Quellangaben: Lit.: 1. Walter Saal, Steinkreuze und Kreuzsteine im Bezirk Magdeburg, Halle 1987, S. 9 u. Abb. 1 u. Steinkreuzsagen aus Sachsen-Anhalt, 1992, S. 11-12 , 2. P. Pflanz, Die Sühnekreuze in der Altmark, 1931, 3. Zahn, 1899 |
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