Putbus alte Eichen

Andalusien

Lichtwald

Usedom’s Baumriesen

Mallinden Dorla        

Schenklengsfelder Dorflinde        

Burggericht

Mutter des Waldes

Wessobrunner Linden

Sundern alte Eiche

Puerto-de-la-Cruz

Tanzlinde Peesten

Königsteiner Eiben

Zehntdenkmal Schwöbber

Eines der wunderbarsten und langlebigsten Geschöpfe auf Erden, in all seinen Arten und Formen, ist der Baum. Wohl keine Beziehung in der gesamten Biosphäre ist bedeutender als die zwischen Mensch und Baum. Urvölker aller Zeiten und Kontinente verehrten, beteten ihn an, erhoben ihn zum Mythos. Viele Legenden berichten vom Weltenbaum, der die Achse der Welt darstellte und das gesamte Himmelsgewölbe trägt. Bei den nordischen Völkern war dies die Weltenesche ‘Yggdrasil’ die mit Gottheiten in Verbindung gebracht wurde, unter der die Asen Gericht hielten. Alten oder mächtigen Bäumen maß man übernatürliche Kräfte zu, so z.B. bei den Juden der ‘Baum des Lebens’ oder der ‘Baum der Unsterblichkeit’ der Pfirsichbaum in China. Viele Bäume erwähnt die Bibel, Oliven- und Feigenbaum sowie der ‘Baum der Erkenntnis’ von Gut und Böse. Die Akazie weist auf die Unsterblichkeit der menschlichen Seele hin, der Ölbaum auf den Frieden. Der Baum wird in zunehmenden Maße Bestandteil von Kultur und Brauchtum, neben dem Wort der Bibel ‘jeder Mann solle einen Baum pflanzen’ sollte dies auch bei der Geburt eines Kindes geschehen. Der Thingplatz in germanischer Zeit, Gerichts- und Heeresversammlungsstätte, war stets von einer mächtigen Linde oder Eiche überdeckt. Als markantes Beispiel von großer historischer Bedeutung in der Zeit der Christianierung ist die Donareiche in Fritzlar zu nennen, die der christliche Glaubensbote Bonifatius im Jahre 723, im Beisein zahlreicher Franken und Chatten fällen ließ. An diesem Platz steht heute der Fritzlarer Dom. Regionale Traditionen schufen den Maibaum, die Tanzlinde, die Gemeindelinde, den Richtbaum sowie den Hungerbaum in Bayern (Verf.)

Elbrinxen, Stadt Lügde, Kreis Lippe, NRW, Kirchhof, ‘Wittekindslinde, Tausendjährige Linde’ aus einer Urkunde, Anfang 13. Jh., geht ein Ritter Heinrich von Helmerinchhusen hervor, dessen Ansitz die Keimzelle des heutigen Ortes Elbrinxen bildete; der Name Wittekindslinde leitet sich vom bekannten Herzog der Sachsen Widukind ab, der im 8. Jh., 777-785, den Widerstand gegen Karl den Großen in den Sachsenkriegen organisierte; onomastisch ist Widukind ein zweigegliederter germanischer Rufname: Witu (Wido) =  Wald und Kind im Sinne kosender Funktion ‘ein Kind des Waldes’ Waldmensch; der Baum soll Tausend Jahre alt sein und gilt als der älteste noch wachsende Baum Deutschlands ! Höhe 35 m, Kronenbreite 30 m, Stammumfang 12 m

wittekindslinde elbrinxen tausendjaehrige linde elbrinxen

Buer, Stadt Melle, Lkr. Osnabrück, NI, südwestl. im Ort ‘Gerichtslinde auf der Hilgensele’ unter dieser Linde trifft sich seit vier Jahrhunderten alljährlich am ersten Montag nach Jakobi (25. Juli) die Bevölkerung von Buer zu einer öffentlichen Gemeindeversammlung, dem sogenannten ‘Guten Montag’ Hier fanden im Mittelalter die Go- und Höltingsgerichte statt (Go = durch die Franken in Norddeutschland eingeführte Bezeichn. für Gau; Gogericht, Gograf, entspricht süddeutsch Zentgericht, Zentgraf)

gerichtslinde buer gerichtslinde buer

Oetinghausen, Gde. Hiddenhausen, Kreis Herford, NRW, nahe dem Sportplatz ‘Franzosengrab’

franzosengrab oetinghausen

im Herzen des Ravensberger Landes, inmitten weiter Felder, fällt dem aufmerksamen Wanderer eine weithin sichtbare, allein stehende Zwillingseiche auf; der exponierte Standort eröffnet einen großartigen Rundblick; im Norden das Wiehengebirge, östlich der Schweichelner Berg und im Süden grüßt der Teutoburger Wald - das ‘Franzosengrab’ die Eiche bezeichnet eine Örtlichkeit um die sich einige Sagen ranken; umstrittene Überlieferungen berichten von einer Grabstelle französischer Soldaten in den Wirren des Napoleonkrieges; nach anderem Volksglauben ebenfalls das Grab franz. Soldaten, doch in der Zeit des Siebenjährigen Krieges, im Verlauf der Schlacht bei Gohfeld, die als Nebenschauplatz der Schlacht bei Minden zu sehen ist; in einer der bedeutensten Schlachten dieses Krieges wurde hier die Hauptmacht der Franzosen unter Herzog Brissac von den Truppen des britisch-preußischen Bündnisses, unter dem Erbprinzen von Braunschweig, besiegt; an das Gefecht bei Gohfeld, am 1. August 1759, erinnert heute ein Gedenkstein nahe des ‘Blutwiese’ genannten Schlachtfeldes; noch um das Jahr 1900 fand man hier Skelettreste und Kriegsgerät aller Art, wie Kanonenkugeln, Feldkessel und Waffen (Verf.)

gedenkstein gohfeld
denkmal schlacht von minden

Hornoldendorf, Stadt Detmold, Kreis Lippe, NRW, an der Mauer des Rittergutes ‘Tausenjährige Eiche’ das Erscheinungsbild des durch Sturmschäden gezeichneten Eichenbaumes ist sehr interessant - der mächtige Stamm schließt die Umfassungsmauer des Gutshofes in sich ein; laut ‘Pressearchiv Feuerwehr Detmold’ geriet das Naturdenkmal am 6. Oktober 2012 in Brand und musste mit mehreren aufwendigen Löscheinsätzen behandelt werden (vermutlich Brandstiftung)

1000 jaehrige eiche hornoldendorf 1000 jaehrige eiche hornoldendorf

Schwarzenmoor, Stadt Herford, Kreis Herford, NRW, Einmündung Hilligenböke in die Alte Heerstraße, ‘Hilligenböke - Heilige Buche’ nach einer Legende verbarg sich der christliche Glaubensbote Lebuin, im Jahre 772, auf der Flucht vor seinen heidnischen Verfolgern, nachdem er in ‘Marklo’ das Christentum predigte, im Stamm einer uralten, mächtigen Buche; an diese Begebenheit erinnert heute ein 1,70 m hoher Granitfindling mit eingetiefter Inschrift, der am 19. April 2002 auf Initiative der Herren Martin Schröder, Exter und Heinrich Wemhöner, Herford aufgestellt wurde; die ursprüngliche Heilige Buche am Platze wurde wohl im Laufe des Mittelalters mehrfach ersetzt, so auch dann später im Jahre 1934, wobei diese Buche am 27. Juli 2006 durch ein Unwetter erneut ausging und im November gleichen Jahres vom heutigen Baum ersetzt wurde; der Glaubensbote Lebuin, altsächsisch Liafwin, auch Livinus, Liebwin = Freund des Lebens stammt aus schottischem Adelsgeschlecht, soll von Augustinus getauft worden sein, später dessen Schüler und in Italien von ihm zum Priester geweiht; in Schottland später zum Bischof gewählt, ging er 770 an das Bistum zu Utrecht, dem Ausgangspunkt seiner Missionsreisen im friesisch-sächsischen Raum (Quelle: aus Vita Lebuini Antiqua, um 850, unbekannter Verfasser) Marklo oder Marclo war ein altsächsischer Thingplatz unweit der Weser, im Gebiet der Engern, einem Unterstamm der Angrivarier, die hauptsächlich nördlich der Porta Westfalica siedelten; der genaue Standort ist in Fachkreisen umstritten; es werden drei mögliche Plätze genannt: der Ortsteil Lohe von Bad Oeynhausen, Marklohe bei Nienburg, hieß bis um 1935 Lohe und Wasserstrasse bei Rehburg-Loccum; hier erschien Lebuin im Jahre 775 und verkündetete das Christentum; 780 starb der Heilige in Deventer, Niederlande den Märtyrertod; aufgebrachte Heiden rissen ihm die Zunge heraus und enthaupteten ihn (Ölgemälde von Pieter Pauwel Rubens: Das Martyrium des Livinus, 1633, Musees Royaux des Beaux-Arts in Brüssel) Hiligenböke, althochdeutsch = Heilige Buche)

gedenkstein lebuin schwarzenmoor
standort heerstrasse

Nöbdenitz, Lkr. Altenburger Land, TH, Dorfstraße ‘Tausendjährige Eiche’ ‘Der geheime Rat und Minister im Herzogtum Sachsen-Gotha-  Altenburg, Rittergutsbesitzer Hans Wilhelm von Thümmel (1744- 1824) sicherte mit dem Kauf den Erhalt dieser Stileiche (Quercus robur) Auf seinen Wunsch hin wurde er in einer Gruft in den Wurzeln beigesetzt (Text Hinweistafel)

1000 jaehrige eiche noebdenitz 1000 jaehrige eiche noebdenitz

Quellangaben: 1. Hinweistafeln vor Ort, 2. Angaben der Städte bzw. Gemeinden, Internet: ...wikipedia.org

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